Bundesarbeitskreis Geschichte
Historie
Der Bund Deutscher Amateurtheater wendet sich seit einigen Jahren verstärkt der Geschichte des nichtprofessionellen Theaters zu. Dazu wurde nicht nur 2015 der Bundesarbeitskreis „Geschichte“ berufen, sondern auch große Anstrengungen auf dem Gebiet der Archivarbeit und der weiteren Profilierung der verbandseigenen Bibliothek unternommen. Ausdruck dieser verstärkten Anstrengungen ist auch die 2017 entstandene Kooperation des Verbandes mit dem Centre of Competence for Theatre der Universität Leipzig und das gemeinsamen Forschungsprojekt „Fremde spielen. Amateurtheater als Medium informeller und non-formaler transkultureller Bildung“.
Die Erläuterungen auf diesen Seiten sind nicht wissenschaftlich und bieten lediglich verschiedene Perspektiven der Geschichte.
Chroniken
Kurzporträts
Historische Abbildungen
Jubiläen 2024
30 Jahre
Adelberger Bühnenkracher e. V.
Großstadtkinder Leipzig, 1994 – LATS
Laientheatergruppe Rimpar e. V.
50 Jahre
75 Jahre
Texte
Geschichten zur Geschichte
Theatergruppe Kiesel
Seit der Gründung 1983 hat sich die Gruppe vor allem mit zeitgenössischen Theaterstücken von Dürrenmatt bis Tabori beschäftigt, daneben aber…
download // Theatergruppe Kiesel
Theatergesellschaft 1874 Liptingen e. V.
Die Theatergesellschaft Liptingen pflegt eine langjährige Tradition und wurde bereits im Jahre 1874 gegründet. Dem Verein gehören…
download // Theatergesellschaft 1874
Poetisches Theater „Louis Fürnberg“ der Universität Leipzig
Das Poetische Theater „Louis Fürnberg“ der Universität Leipzig entwickelte sich aus dem 1949 in der Universität Leipzig entstanden Volkskunstensemble zu einem der bedeutenden Amateurtheatern der DDR. Nach den…
download // Poetische Theater
Naturtheater Reutlingen e. V.
Im Jahr 1863 wurde der Arbeiterbildungsverein in Reutlingen gegründet, aus dessen Wurzeln zunächst der Dramatische Klub von 1912 und schließlich…
download // Naturtheater Reutlingen
Hödinger Dorftheater
Mittlerweile ist das Hödinger Dorftheater über 110 Jahre alt und hat eine wechselvolle Geschichte erlebt. Ein Militärverein…
download // Hödinger Dorftheater
Privat-Theatergesellschaft Elektra
Auszug aus der Chronik
»Elektra wurde am Samstag den 11.02.1911 in der Lutherstr. in Spandau von 18 Mitgliedern aus der Taufe gehoben. Unsere beiden Vereinsgründer, Herr Ebert und Herr Richter, beide am damaligen Spandauer Stadttheater als Statisten aushilfsweise tätig, hatten die großartige Idee…« download // Privat-Theatergesellschaft Elektra
Theatergruppe Spielbrett Dresden e. V.
Die Theatergruppe gründete sich 1985 in der DDR in einem Stadtbezirkskulturhaus. Sie betrachtet sich als ein Amateurtheater, welches ein Volkstheater bevorzugt, das „sinnlich, kräftig… download // Theatergruppe Spielbrett Dresden e. V.
Heimatverein Rieden
Die Theatertradition in Rieden in der Oberpfalz reicht bis 1866 zurück, ist aber von längeren Unterbrechungen betroffen… download // Heimatverein Rieden
Theatergruppe Katzenbach
Ein Auszug aus der Chronik:
»1981 im Musik- und Heimatvereins Katzenbach entstanden nach dem Motto „Das Leben ist schon ernst genug um auch noch traurige Stücke zu spielen“, verwöhnen die Laienspieler ihre Zuschauer…« download // Theatergruppe Katzenbach
Dortmunder Lehrlingstheater
Aus sozialen Protesten zwischen 1968 und 1972 entwickelte sich in der Bundesrepublik eine Lehrlingsbewegung, welche besonders die Ausbildungsbedingungen in den Lehrbetrieben anprangerte. Unter diesem Eindruck bildete sich auf Initiative des Theaters Dortmund vor 50 Jahren das… download // Dortmunder Lehrlingstheater
Die Geschichte der Laienspielgruppe Meckenbeuren
Die Idee zur Gründung der Laienspielgruppe Meckenbeuren ist im Spätherbst des Jahres 1945 entstanden. Der totale Zusammenbruch nach dem 2. Weltkrieg hatte damals alle Lebensbereiche erfasst. Nur was von der französischen Militärverwaltung kontrolliert und geduldet wurde… download // Laienspielgruppe Meckenbeuren
Heimatbühne Starnberg e. V.
Das 1870 entstandene „Liebhaber Theater“ hat eine wechselvolle Geschichte bisher erlebt. Wurde nach anfänglicher Eigenständigkeit… download // Heimatbühne Starnberg
Lindenberger Volkstheater
Das Lindenberger Volkstheater will mehr sein „als nur Theater“. Gegründet 1921… download // Lindenberger Volkstheater
Die Roten Raketen aus Dresden
Die Agitprop-Gruppe „Rote Raketen Dresden“ wurde von dem Schauspieler und Kommunist Martin Hellberg 1927 gegründet. Agitprop war ein wichtiges Mittel der Arbeiterorganisationen… download // Die Roten Raketen aus Dresden
Theatergruppe TGV Rotenberg
Die Theatergruppe ist Bestandteil des „Turn- und Gesangsvereines Rotenberg e. V. 1899, ist aber bereits 1894 mit ihrem ersten Programm im Saale des Gasthauses „Zur Krone“… download // Theatergruppe TGV Rotenberg
Betrachtungen zur Geschichte
die bühne der TU Dresden im Reigen der Studentenbühnen der DDR
Gegen Ende der DDR gab es […] nahezu an jeder zweiten Hochschule eine Studentenbühne. […]Auffälligstes Merkmal aller Bühnen scheint die Ernsthaftigkeit ihres Tuns zu sein…
download // die bühne
75 Jahre Henschel-Verlag
Die Geschichte des vom Dreher Bruno Henschel 1945 gegründeten „Bühnenvertrieb Henschel & Sohn“ kannte sicher kaum ein Amateurtheater in der DDR. Für diese aber war der größte Theaterverlag…
download // Henschel-Verlag
Wilde Jahre – Studententheater Erlangen
In der Darstellung geschichtlicher Abrisse professioneller Theater taucht das Laientheater höchst selten auf. Anders in dieser Publikation, in der gleich in mehreren Beiträgen Erhellendes darüber zu erfahren ist … download // Wilde Jahre. // download // Studententheater Erlangen
Ein mühsamer Weg – 30 Jahre LATS
Eingebunden in die bisherige Entwicklung des nichtprofessionellen Theaters in der sächsischen Region markiert die Gründung des Landesverbandes Amateurtheater Sachsen e. V. (LATS) am 23. Juni 1990 in der Spielstätte der Studentenbühne der TU Dresden einen neuen Abschnitt dieser Geschichte… download // Ein mühsamer Weg – 30 Jahre LATS
Gerd Koch: Amateurtheater – eine bildende Kunst
In seiner Festrede aus Anlass des 125 –jährigen Jubiläums des BDAT denkt Gerd Koch über mögliche Zusammenhänge der beiden Begriffe „Amateurtheater“ und „bildende Kunst“ nach und überrascht mit faszinierenden Thesen… download // Gerd Koch: Amateurtheater – eine bildende Kunst
Ein kurzer Blick zurück – Betrachtung zum Amateurtheater von 1945 bis 1990 auf dem Gebiet des heutigen Sachsen
Die Autoren versuchen einen Blick in die Geschichte des Amateurtheaters im Territorium des heutigen Sachsens in der Zeit von 1945 bis 1990 zu werfen. Dies erfolgt durchaus bewusst aus der Sicht eines Einzelnen, denn eine fundamentierte grundlegende Aussage zur Entwicklung des Amateurtheaters für diesen Zeitraum existiert leider (noch) nicht… download // Karl Uwe Baum: Amateurtheater in der DDR
Wie frei ist die Volkskunst dortzulande? [Teil 1 und 2] – Zur Lenkung des Laienspiels und Amateurtheaters in der Bundesrepublik
Diese Beiträge wurden in der DDR im Jahr 1967 in szene, Zeitschrift für das Laientheater und Laienkabarett, Ausgabe 6 und 7, veröffentlicht und bieten einen durchaus parteipolitisch gefärbten aber nichts desto weniger interessanten Blick auf das Amateurtheater „im Westen“… download // Volkskunst dortzulande
Dokumente
Arbeitertheater Teltow
Der Dramaturg des Hans Otto Theater Potsdam Michael Philipps führte 25 Jahre als Künstlerischer Leiter das Arbeitertheater Teltow.
In der Zeitschrift szene beschreibt er 1982 seine dabei gesammelten Erfahrungen und vermittelt so einen Einblick in die Arbeit mit Amateuren in der DDR.
download // Arbeitertheater Teltow
Regiekonzeption
Viele Amateurtheater der DDR stellten für die Erarbeitung von Inszenierungen Stück- oder Regiekonzeptionen auf. So auch das Arbeitertheater der Bauarbeiter aus Dresden (1949–1990). Das Theater war eine Gruppe der Mittelklasse und hatte meist künstlerische Leiter von professionellen Bühnen. Das Stück „Das Jubiläum“ von Tschechow wurde 1966/1967 und 1968 inszeniert.
download // Regiekonzeption Tschechow-Abend, 1966, Arbeitertheater VEB Baukombinat Dresden
2. Deutsches Amateurtheatertreffen
Spiel & Theater. Zeitschrift für Amateur- Jugend- und Schultheater brachte 1994 im Heft 153 eine Einschätzung des 2. Deutschen Amateurtheatertreffen von Michael Hametner mit einen optimistischen Ausblick.
download // 2. Deutsches Amateurtheatertreffen 1993
siehe auch: Historische Abbildungen
Publikationen
Neuerscheinungen
EVA RENVERT:
Theater, Kampf und Kollektive. Diskurse des Arbeitertheaters im 20. Jahrhundert
Lingener Beiträge zur Theaterpädagogik Band 20
Herausgeber: Bernd Ruping, Marianne Streisand
SCHIBRI VERLAG 2022, 504 Seiten, ISBN: 978-3-86863-250-7
Der vorliegende Band „Theater, Kampf und Kollektive“ geht der Frage nach, welche Diskurse das Arbeitertheater des 20. Jahrhunderts auszeichnen. Im Rahmen des Forschungsprogramms zur „Archäologie der Theaterpädagogik” legt Eva Renvert damit einen Beitrag zur Geschichte des nicht-professionellen Theaters in Deutschland vor.
Anhand zweier Beispiele – dem Arbeitertheater Erwin Piscators 1920 bis 1924 und der „Horizonte”-Inszenierung des Arbeitertheaters Schwedt 1968 – werden Arbeitsweisen und Wirkungen dieser Versuche rekonstruiert und als frühe Formen eines interventionistischen Theaters kenntlich gemacht. Ausgehend vom russischen Proletkult wertet die Autorin dazu zahlreiche Quellen des deutschen Arbeitertheaters aus und kontextualisiert sie für die Gegenwart.
Es zeigt sich, dass historische Diskurse sich in Diskurssträngen verdichten, die bis in die heutige Theater- und theaterpädagogische Praxis reichen. So bildet diese Publikation auch eine wertvolle Grundlage für das Forschungsfeld „Theater als Intervention“ sowie für eine politisch motivierte Theaterpädagogik. (Verlags-Information)
300 Jahre Theater Erlangen
Karoline Feldmann und Susanne Ziegler haben 2019 im Verlag Theater der Zeit eine Publikation über die bewegte Geschichte des Theaters Erlangen herausgegeben. Das als Opern- und Komödienhaus vom Markgrafen Georg Wilhelm von Brandenburg-Bayreuth erbaute und am 10. Januar 1719 eröffnete Haus hat turbulente 300 Jahre erlebt. Die Geschichte dieses Theaters, welches mehrfach seinen Betreiber wechselte, wird von 36 Autoren in 56 Beiträgen beschrieben. Das Schwergewicht liegt bei den Ereignissen ab 1945, mit denen sich nahezu 90 Prozent der Beiträge beschäftigen. Dabei werden u. a. einzelne Entwicklungsetappen, oft gebunden an verschiedene Intendanten, Profilierungen, das Verhältnis zu gesellschaftlichen Partnern bis hin zum Schul- und Studententheater behandelt. So berichtet z. B. der Dramaturg des Erlanger Theaters Udo Eidinger über die Entwicklung des Studententheaters der Universität Erlangen von 1946 bis 1968.
Ein reicher Bildteil sowie eine untersetzte Auflistung aller Inszenierungen für die Spielzeiten 2009/2010 bis 2018/2019 ergänzen den als Paperback-Ausgabe aufgelegten Band.
300 Jahre Theater Erlangen. Vom hochfürstlichen Opern- und Komödienhaus zum Stadttheater der Zukunft. Hg. Felsmann, Karoline und Ziegler, Susanne. Verlag Theater der Zeit, Berlin 2019
125 Jahre Geschichte. Der Bund Deutscher Amateurtheater und seine Mitgliedsorganisationen.
Hg. Bund Deutscher Amateurtheater e. V. und Bundesarbeitskreis „Geschichte, Kultur und Bildung“, Berlin 2017, Eigenverlag, ISBN 978-3-00-057511-2.
Die vorliegende Publikation bietet einen Überblick zur Geschichte des „Bundes Deutscher Amateurtheater e. V.“ sowie zur Entwicklung seiner Mitgliedsorganisationen auf Landes- und Bundesebene. Damit wird erstmals die Komplexität der Entwicklung dieses Teiles des nichtprofessionellen Theaters sichtbar, die 1892 begann und deren Vorläufer weitere 100 Jahre zurückreichen. Verdeutlicht werden sowohl die regionalen Unterschiede als auch die Gemeinsamkeiten und Parallelen des Prozesses.
Die vorliegende Publikation gibt neben dem geschichtlichen Teil auch einen Einblick in die gegenwärtige Arbeit des größten Dachverbandes des Amateurtheaters in Europa. Der Band umfasst 103 Seiten und ist reich mit Abbildungen ausgestattet.
Kulturgeschichte der DDR. Band I bis III.
Hg. Gerd Dietrich. Vandenhoeck & Ruprecht Verlag, Göttingen 2018, 2.429 S., 120,00 €, ISBN 978-3-525-30192-0.
„Die Kulturgeschichte der ostdeutschen Gesellschaft war von Widersprüchen und Gegensätzen geprägt. Vor den Hintergrund der antifaschistischen und sozialistischen Ideologie entstand im Spannungsfeld traditioneller Konzepte und revolutionärer Aktivismen ein weites kulturelles Feld, das zugleich unter östlichem und westlichem Einfluss stand. Nach dem Scheitern einer sozialistischen Kulturgesellschaft ging es im „Konsumsozialismus“ von allem um die Befriedigung der soziokulturellen Bedürfnisse der Bürger.
Gerd Dietrich stellt die Entwicklung der Alltags- und Populärkultur ebenso wie die der politischen und hohen Kultur dar. Er erörtert die kulturelle Substanz der ostdeutschen Gesellschaft und zeichnet ein Bild des widerständigen Potentials ihrer Kultur zwischen Tradition, Innovation und Repression.
Weihnachtliches Theater. Zur Entstehung und Geschichte einer bürgerlichen Fest- und Theaterkultur.
Schmidt, Laura. Transcript Verlag, Bielefeld, 2017, Taschenbuch, S. 398, 39,99 €, ISBN 978-3-8376-3871-4.
Weihnachten etabliert sich erst im ausgehenden 18. Jahrhundert als Familienfest. Im Rahmen eines radikalen Paradigmenwechsels wandert ein ursprünglich kirchliches Fest in die Wohnzimmer. Das moderne Verständnis der weihnachtlichen Festpraxis ist zugleich Ausdruck eines zur Leitkultur gewordenen Bürgertums. Zeitgleich entwickelt sich auch das Theater zu einem Leitmedium bürgerlicher Kultur.
Laura Schmidt zeichnet die Beziehungsgeschichte von Fest und Theater seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert nach. Analysiert werden Texte und damit verbundene Aufführungsformen weihnachtlicher Theaterstücke. Das Panorama reicht von Kinderschauspielen über Laienspiele und Weihnachtsmärchen bis hin zu Initiativen der Arbeiterbewegung.
Buchvorstellung
„Ein poetisches Spektakel“
Amateurinnen und Amateure einer Theatergruppe zusammen mit einem Chor müssen sich auf unvorhersehbare Aufgaben und völlig unbekannte Herausforderungen einstellen (es sind 80 Menschen aus Berlin): Aufführungen sollen das Licht der Welt erblicken.
Download // Ins Blaue
Die Kunst gehört dem Volke
Cornelia Kühn hat in ihrer detaillierte Untersuchung „Die Kunst gehört dem Volke“ den Teilbereich des laienkünstlerischen Volkskunstschaffens in der DDR… download // Die Kunst gehört dem Volke
Michael Bauers Roman über ein Theater – damals 1968
„Das sind Studenten. Die spielen hier ein Theaterstück.“ „Wie heißt der Mann?“, fragt der kleine Junge seine Mutter. Ihre Antwort: „Dutschke. Rudi Dutschke.“ „‘Dutschki!‘, lacht der Junge laut über den Platz.“ …download // „Michael Bauer: Dutschki vom Lande“ Besprechung von Gerd Koch
download // „Theatervereinswesen und Laienspiel im Saarland“ Besprechung von Karl Uwe Baum
Fundstücke
Zum Liebhaber-Theater Anfang des 19. Jahrhunderts. Aus den handschriftlichen Aufzeichnungen des Königsberger Regierungsrats Karl Heinrich Bartisius
Die von Gerhard E. Feurle uns Heutigen zugänglich gemachten Aufzeichnungen sind nicht nur vom Inhaltlichen her ein Gewinn. Auch die Art und Weise der vom ihm geleisteten Genauigkeit ist es! Lesehilfen bietet er in Fußnoten – das Buch enthält ein „Verzeichnis der erwähnten Personen“ (290 ff.) – ausführlich bereichert (auch farbiges!) Bildmaterial (sorgsam vom Herausgeber ermittelt!) den Text.
„Die transkribierte Handschrift des Karl Heinrich Bartisius“ reicht „von den ‚Freudentagen der Kinder‘ über die Zeit in der Lateinschule, dem Friedrichs Kollegium, über das Studentenleben an der Universität in Königsberg bis zur Staatsprüfung in Berlin“, und sie berichten auch über „Die Theater Berlins im Winter 1826 – 27“ (240 – 250).
Bartisius erinnert sich: „Für das Militair-Wesen habe ich von jeher keinen rechten Sinn gehabt. Das Soldat-Spielen, welches im Allgemeinen die Knaben so sehr anzieht, war mir in den Kinder-Jahren nichts besonders Erwünschtes“ (165).
Dann: „Als Student (in Berlin) betheiligte ich mich nicht wenig bei Liebhaber-Theatern, welche damals sehr im Schwange waren, und so wurde mir dann die Schauspielkunst auch von der praktischen Seite einigermaßen zugänglich“ (240). „Es gab viele Liebhaber-Theater, die nicht allein an größere Aufführungen sich wagten, sondern auch als Pflanzschule für die öffentlichen Bühnen angesehen wurden. Sie wurden viel besucht und selbst mit bedeutenden Kosten unterhalten.“ (250) Also: Förderung des Amateur-Theaters!
Und Bartisius beobachtet auch dies im Theaterleben von Berlin: „Nicht allein die Aufführung selbst, sondern auch die Besprechungen derselben nahmen die Menschen sehr in Anspruch, und die Parteien bekriegten sich nicht allein in der mündlichen Unterhaltung, auch in den Zeitschriften.“(250).
Angaben zum Buch:
Feurle, Gerhard E. (Hg) (2021): „Zustände und Gebräuche“ in Königsberg und Berlin im frühen 19. Jahrhundert. Aus den Aufzeichnungen des Königsberger Regierungsrats Karl Heinrich Bartisius. Norderstedt: BoD [313 S.; ISBN 978-3-7534-9372-5] (gefunden von Gerd Koch)
Pressebeitrag von 1947
Laien spielen „Die Ratten“
Die Abteilung „Neues Leben“ im Amt für Kunst Prenzlauer Berg [Berlin] brachte am Sonntagvormittag im Puhlmann-Theater Gerhart Hauptmanns Tragikomödie „Die Ratten“ zur Aufführung.
Die Aufführung war gut, stellenweise sogar sehr gut, daß echte Rührung im Parkett aufkam, eine Wirkung, die manchmal nicht einmal von Berufsschauspielern erreicht wird und für Laienspieler ein außerordentliches Lob bedeutet. Maßgeblich beteiligt an dem vollen Erfolg der Aufführung waren in erster Linie Agnes Gericke, Bernhard Zaremba, Annemarie Bohl und Dr. A. Burger. Die übrigen Mitspieler fügten sich gut in den Rahmen der Handlung.
Es ist erstaunlich, immer wieder feststellen zu können, wie stark die musischen Kräfte eines Volkes sind, das vor nicht allzu langer Zeit noch durch alle Niederungen des Leides und der Entbehrungen gegangen ist. Jedoch sollten Laienspielgruppen in erster Linie aus Eigenem schaffen, zeitnah und volkstümlich. Zeitnahe Probleme, künstlerisch entwickelt, auszudeuten, vielleicht sogar aus Eigenem zu schaffen, dürfte eine lohnende Aufgabe für die Laienspielgruppe sein. Haße
23.1.1947, Neues Deutschland, S. 4
Theater ohne Frauen.
Das Bühnenleben der kriegsgefangenen Deutschen 1914–1920.
Pörzgen, Hermann. Ost-Europa-Verlag, Königsberg, Pr. und Berlin, 1933.
Hermann Pörzgen stellt seiner genauen Schilderung des Theaters deutscher Kriegsgefangenen eine Beschreibung des Lagerlebens voran, welche nach seiner Auffassung das Theaterspiel begünstigte. Auch die gegnerischen Kriegsparteien, insbesondere Rußland, waren an einem funktionierenden Lagerleben interessiert und unterstützten so die Gründungen von Bühnen.
Pörzgen, der Theaterwissenschaften studiert hatte und als Journalist tätig war, setzt sich mit dem Wirken einzelner Bühnen auseinander, beschreibt Bühnenbilder und Kostüme sowie das leidliche Problem der Frauenrollen und geht sogar auf das Verhältnis zur Theaterkritik ein. Nicht unbehandelt bleibt auch das „Bühnenpersonal“. So manch später bekannt gewordene „Theatermann“ begann seine Laufbahn an Lagertheatern, wie beispielsweise der Bühnenbildner des sächsischen Staatstheaters Adolf Wahnke.
In akribischer Kleinarbeit hat der Autor im Anhang die Theater der Gefangenlager aufgelistet, welche über 60 Seiten der Publikation füllen. Neben dem Repertoire wird der Leser über die Bühnenverhältnisse, den künstlerischen Leiter und mitunter über die Wirkungsdauer der Bühne unterrichtet.
Der Arzt und Dramatiker Carl Credé-Hörder aus Celle
Ende 2019 erschienen in der „Celleschen Zeitung“ (CZ) zwei ganzseitige Beiträge von Oskar Ansull mit diesen Untertiteln: „Carl Credé-Hoerder: Celler Arzt und Sozialist“ und „Celler Arzt und Dramatiker Carl Credé-Hörder taucht während der Nazi-Zeit auf Rügen unter“. Dieser zweite Beitrag wird durch eine Zeichnung von Käthe Kollwitz…
Carl Credé-Hoerder
Else Lasker-Schüler – Dichterin der avantgardistischen Moderne
Vor 75 Jahren verstarb im Alter von 76 Jahren in Jerusalem eine bedeutende deutsche Dichterin, die kurz vor ihrem Lebensende ihr wohl wichtigstes Drama schuf. Die Autorin Helma Sanders-Brahms spürte in ihrer Publikation dem ungewöhnlichen Lebensweg und den Beziehungen der Dichterin sensibel nach.
Else Lasker-Schüler
Forschung
Wissenschaftliche Arbeiten
Diplom- und Jahresarbeiten Theaterhochschule „Hans Otto“ Leipzig
Das Dokument umfasst Arbeiten zum Thema nichtprofessionelles Theater vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, die in der Zeit von 1954 bis 1988 entstanden sind. download // Diplomarbeiten Leipzig
Jüngere wissenschaftliche Arbeiten
In dieser Zusammenfassung sind Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten zum nichtprofessionellen Theater des deutschsprachigen Raums aufgeführt, deren Entstehungszeitraum in der Hauptsache bis Anfang der 1990 Jahre zurückreicht download // Bachelorarbeiten
Arbeiten zum nichtprofessionellen Theater vor 1990
In der Hauptsache sind Arbeiten erfasst, die nicht an der Theaterhochschule Leipzig entstanden sind. download // Diplomarbeiten
Besprechungen
Dissertation zum Arbeitertheater der DDR
In der Arbeit beschreibt Bärbel Schrader für den Zeitraum um 1950 bis Mitte der 1970er Jahre die Situation im Arbeitertheater der DDR. In einem größerem Abschnitt geht sie dabei auch auf die theoretischen Auseinandersetzungen in der Szene ein.
Download //Dissertation-Schrader
Aufbau West – Aufbau Ost
Betrachtung zur Kultur in zwei Städten
Die Leiterin der Abteilung Bildung und Vermittlung am Deutschen Historischen Museum in Berlin Brigitte Vogel-Janotta betrachtet in ihrem Aufsatz die kulturellen Entwicklungen zweier… download // „Aufbau West – Aufbau Ost“ Besprechung von Karl Uwe Baum
Geschichte um ein österreichisches Festival
Theatergruppe Altenberg und „Focus 2006“
Die über 120 Seiten umfassende Diplomarbeit über das nichtprofessionelle Theater im Allgemeinen und im Besondern in Österreich von 2009 soll hier nicht in seiner Gesamtheit vorgestellt werden. Dennoch… download // Geschichte um ein österreichische Festival. Theatergruppe Altenberg und „Focus 2006“
Laientheater um 1920
Die Bachelorarbeit von Marie Holz von 2015 beschäftigt sich mit dem Laientheater in der Weimarer Republik an Hand einer Untersuchung der Zeitung Volksspielkunst (1927, 1928, 1931) der „Volksspielkunst. Verband für Volkskunst, Volksbildung und Jugendpflege, e. V., Sitz Dresden“. download // BA-Holz
Themen
Themen für wissenschaftliche Arbeiten
Der Bundesarbeitskreis „Geschichte“ des BDAT hat Themen und Fragestellung zum nichtprofessionellen Theater zusammengestellt, an deren wissenschaftliche Bearbeitung er sehr interessiert ist. download // Themen