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Deutscher Amateurtheaterpreis 2014
Deutscher Amateurtheaterpreis 2014
Der Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) schrieb 2014 zum dritten Mal einen bundesweiten dotierten Preis für folgende Sparten aus:
Das Preisträgerfestival zum Deutschen Amateurtheaterpreis 2014 fand vom 11. – 13. September in Ransbach-Baumbach (Rheinland-Pfalz) statt.
// Das Stück
Das Leben der Reichen ist wie ein langer Sonntag: Das ist der kritische Blick von Büchner auf die Gesellschaft im Jahr 1836 und gleichzeitig auch Spiegelbild unserer Zeit.
„Was die Leute nicht alles aus Langeweile treiben! Sie studieren aus Langeweile, sie verlieben sich, heiraten und vermehren sich aus Langeweile und sterben endlich aus Langeweile und alles mit den wichtigsten Gesichtern. Alle diese Helden, die Heiligen, diese Sünder sind im Grunde raffinierte Müßiggänger.“ (Leonce)
In dieser Inszenierung sind Leonce und Lena Menschen unserer Zeit, mit der Sehnsucht nach Liebe und der Erfüllung von Idealen. Wenn der Narziss nicht im Wege stünde, wäre die Welt so schön und die Literatur hätte eine tragische Geschichte weniger…
// Das Ensemble
Das Jugendtheater e.V. im stellwerk ist ein Verein mit eigener Spielstätte im Weimarer Hauptbahnhof und mit kontinuierlichem Spielplan für ein vorwiegend junges Publikum. Der Arbeitsschwerpunkt liegt seit 1999 in der kulturellen Bildung im theaterpädagogischen Kontext. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene finden außerschulisch unter professioneller Anleitung ein breites Spektrum an szenischen, tänzerischen und performativen Angeboten.
Die Darstellerinnen und Darsteller der Produktion „Leonce und Lena“ sind Studierende verschiedener Fachrichtungen in Weimar. Umgesetzt wurde das Stück unter der Regie von Regine Heintze u. a. mit medialen Mitteln. Dabei halfen selbst produzierte Videos der Studierenden eine Außenwelt in den Bühnenraum zu transferieren.
// Das Stück
„Sei eine Lady! Sei niedlich! Sei schwach! Putz! Koch! Krieg Kinder! Aber vergiss deine Arbeit nicht! Und dabei bitte immer gut aussehen!“ Sechs Freundinnen verlaufen sich in die pinke Barbie-Welt am Berliner Alexanderplatz. Was als spaßiger Ausflug beginnt, entwickelt sich zu einem Alptraum und zeigt die Welt hinter der Barbie-Fiktion. Nach und nach entdecken die Mädchen immer mehr die erschreckende Realität der beengenden Rollenbilder, die sich hinter den Stationen im Barbiehaus auftun: Zerrüttete Ehen, beengende Geschlechterrollen, die zerstörerische Realität der Supermodels – die scheinbar westlich-emanzipierte Frau im Kontrast zur Muslima.
// Das Ensemble
Das JugendtheaterBüro Berlin (JTB) ist ein künstlerischer Betrieb in Berlin-Moabit, der von MitarbeiterInnen und Jugendlichen verschiedenster Altersgruppen, Religionen, Nationalitäten und Charakteren gemeinsam getragen und gestaltet wird. „Wir machen Theater zu selbstgewählten Themen und verbinden künstlerische und kulturelle Aktionen mit politischer Bildung und dem Aufbau eines alternativen und gemeinschaftlich gestalteten Theaterbetriebs im Kiez“, so der Anspruch. Die Ensemblemitglieder des Stückes „90/60/90: Rollenscheiß!“ sind größtenteils muslimische Jugendliche im Alter von 16 bis 22 Jahren aus verschiedenen Berliner Stadtteilen.
// Das Stück
Auf Burg Schreckenstein ist alles wie immer, man stänkert und feiert, lästert und langweilt sich. Alle dreißig Jahre treffen sich hier die Vampire, um mal wieder den unendlich öden Geburtstag eines Clanmitglieds zu begehen. Doch beim 770. Geburtstag der dementen Barbarella ist plötzlich alles anders. Bertha ist sterbenskrank, weil sie offenbar einen Pfarrerssohn gebissen hat, der ins Weihwasser gefallen war. Damit kann der Clan nicht umgehen und schiebt die alte Dame ins Hospiz ab. Wie lange wird es aber Berta im Hospiz aushalten? Was wird ihr vergehen? Das Lachen, das Saugen? Wer wird wen überleben? Und weil das mit dem Sterben bei den Vampiren nicht so schnell geht, stehen die Pflegerinnen und Mitarbeiterinnen plötzlich vor ganz neuen Herausforderungen.
Die Geschichte von Berta wird in acht Bildern und vier Zwischenspielen mit Musik erzählt.
// Das Ensemble
Das Theater der Erfahrungen und das Hospiz Schöneberg-Steglitz gehören zum Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V., einem sozialen Träger im Berliner Südwesten. Im Rahmen dieser Kooperation machten sich sechzehn Beteiligte auf den Weg, das Thema „Tod“ als gesellschaftliches Tabuthema künstlerisch zu bearbeiten. Über einen Zeitraum von 18 Monaten wurde diese Theaterproduktion entwickelt, die auf Spielerfahrungen des Seniorentheaters und den Alltagserfahrungen der Hospizarbeit aufbaut. Herausgekommen ist unter der Leitung von Eva Bittner und Stefan Schütz eine amüsante und zugleich tiefgründige Inszenierung, die es ermöglicht, auch mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen.
// Das Stück
Im Haus von Eugen Auberle ist nichts mehr wie es war, seitdem der Hausherr den scheinheiligen Tartüff von der Straße aufgelesen und bei sich aufgenommen hat. Während sich Auberle und seine Mutter Berta von dem Schwindler um den Finger wickeln lassen und nicht bemerken, dass Tartüff es allein auf das Vermögen der Familie abgesehen hat, durchschauen nach und nach alle übrigen Hausbewohner dessen aufgesetzte Tugend und Frömmelei. Sie stoßen jedoch mit ihren Warnungen bei Eugen Auberle auf taube Ohren. Zum Trotz setzt er Tartüff zu seinem Erben ein und will ihm sogar seine Tochter Mariele zur Frau geben. Da greift seine Gattin zu einem Trick, doch als Auberle endlich die Augen aufgehen, ist es fast schon zu spät. Kann das Schlimmste noch verhindert werden?
// Das Ensemble
Das Glasperlenspiel in Asperg e.V., Kreis Ludwigsburg, ist ein gemeinnütziger Verein, der eine Kleinkunstbühne mit eigenem Amateurtheater-Ensemble betreibt. Seit der Gründung im Jahr 1987 wurden über 30 Theatereigenproduktionen – in Mundart oder Hochsprache, als Komödie, Schauspiel oder Drama – vom Ensemble umgesetzt. Das Ensemble bringt seine Stücke unter professioneller Regie zur Aufführung.
Rund 200 Mitglieder zählt der Verein, über 60 Akteure engagieren sich ehrenamtlich im Theater und bei Veranstaltungen in den Bereichen Schauspiel, Vorverkauf, Kasse, Theke, Technik und Programmgestaltung.
// Das Stück
Millionen Menschen protestieren teils unter Einsatz ihres Lebens weltweit für Freiheit und Demokratie. All jene, die sich neuerdings „die 99 Prozent“ nennen, und jene, die schon früher für Demokratie und Freiheit aufgestanden sind, eint ihr innerer Schrei nach Veränderung und Empörung über das Bestehende. Ein Großteil der Menschheit hat kaum Einfluss auf das politische Geschehen in unserer globalisierten Welt. Selbst in Europa werden Bürgerrechte zunehmend beschnitten. Unser Wirtschaftssystem funktioniert nur auf dem Rücken der Ärmeren und macht es uns sehr einfach, teilnahmslose Konsumenten zu sein. Doch mit wachsender Ungerechtigkeit wächst scheinbar auch die Anzahl der Menschen, die es wagen, für Veränderungen einzustehen. Wie weit würdest du gehen? Auf der Straße demonstrieren, ein paar blaue Flecken riskieren, deine Freiheit aufs Spiel setzen oder gar dein Leben gefährden?
// Das Ensemble
Das spinaTheater Solingen ist eine junge Theatergruppe, die sich kritisch mit sozialen und politischen Fragen auseinandersetzt und diese in ihren Produktionen mit Jugendlichen zum Thema macht. Das Ensemble arbeitet unter der künstlerischen Leitung des Regisseurs Olek Witt, seit 2012 auch unter der Leitung ehemaliger Darsteller und in Zusammenarbeit mit freien Künstlern in wechselnder Besetzung. Durch das Zusammenspiel von körperlichem Ausdruck, Tanz, Musik und Bühnenbild formt sich ein modernes Performancetheater, das sowohl junges als auch reiferes Publikum anspricht. Seit der Gründung 2003 entstanden zehn erfolgreiche Produktionen, u. a. gewann das Ensemble 2012 den Deutschen Amateurtheaterpreis „amarena“ in der Sparte Musik-, Tanz- und Bewegungstheater.
// stellwerk – das junge Theater Weimar: „Leonce und Lena“ – Lustspiel von Georg Büchner
// Theater Tempus fugit (Lörrach): „Der Revisor“, Komödie von Nikolaj Gogol
// SPIELbar (Darmstadt): „Gut gegen Nordwind“, Stück von Ulrike Zemme nach dem Roman von Daniel Glattauer
// Jungblutdramatiker (Esslingen): „My second life“ von Julia Miller-Lissner
// JugendtheaterBüro Berlin: „90/60/90 Rollenscheiß”, Eigenproduktion
// KarateMilchTiger Unplugged (Chemnitz): „Love.Life.Reality“, Stückcollage / Eigenproduktion
// Theater der Erfahrungen (Berlin) – Hospiz Schöneberg-Steglitz: „Bertha, stirb endlich!“ von Eva Bittner, Stefan Schütz und Ensemble / Eigenproduktion
// VOLXBÜHNE – Ensemble der Generationen am Theater an der Ruhr (Mülheim): „Winterreise“ von Elfriede Jelinek
// Theater Uhu (Bonn): „PLATONOV – Sehnsucht der Frauen“, frei nach Anton Tschechow
// Theaterverein Grabenstätt: „Doktor Faust“, Volksstück von Oskar Weber
// Amateurtheaterverein Pforzheim: „Nach Schwaben, Kinder!“, von Christian Schönfelder und Klaus Hemmerle
// Das Glasperlenspiel in Asperg: „Der schwäbische Tartüff“, Verskomödie von Johann Martin Enderle nach Molière
// Mad Mix – Offener Kunstverein Potsdam: „M – Mad Mix sucht einen Mörder“- Eine gespielte Projektion / Eigenproduktion
// Dr(B)eat-Ensemble (Dresden): „Dr(B)eat HIP HOP/BREAK DANCE/STREET ART“, Eigenproduktion
// spinaTheater – junges ensemble solingen: „99 Prozent”, Eigenproduktion
Friedrich Schirmer // Juryvorsitzender/Intendant
Frank Grünert // Vizepräsident BDAT/Vorsitzender Thüringer Theaterverband/Leiter theater-spiel-laden Rudolstadt
Prof. Bernd Guhr // Schauspielpädagoge/Regisseur
Christine Bossert // Regisseurin/Dozentin
Inge Rossbach // Schauspielerin/Regisseurin/Leitung VHS Theater art vor ort Bad Kreuznach
Martin Bretschneider // Schauspieler/Moderator/Theaterpädagoge
Stephan Schnell // Regisseur/Theaterwissenschaftler/Bildungsreferent BDAT
Norbert Niclauss // Referat für Musik, Darstellende Künste, Sonderbereiche der Beauftragten für Kultur und Medien/BKM (Beisitz)
Bund Deutscher Amateurtheater e. V.
Melvin Neumann
amarena – Deutscher Amateurtheaterpreis
Innovationsförderung
Senior*innentheater
Lützowplatz 9 // 10785 Berlin
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Fax 030 263 98 59 - 19
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Landesverband Amateurtheater Rheinland-Pfalz |
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