Der Bund Deutscher Amateurtheater e.V. engagiert sich in zahlreichen Bereichen und verleiht den sich engagierenden Menschen eine Stimme. Hier finden Sie Positionspapiere, die von den Bundesarbeitskreisen und dem Bundespräsidium veröffentlicht wurden.
Offener Brief zivilgesellschaftlicher Organisationen an die Europäische Union
Am 11. Mai veröffentlichte die Europäische Kommission einen Vorschlag für eine Verordnung zur Verhütung und Bekämpfung sexualisierter Gewalt gegen Kinder. Sobald diese Verordnung verabschiedet sein wird, wird sie weit über die Grenzen der Europäischen Union hinaus wirken und den weltweiten Kampf gegen sexualisierte Gewalt gegen Kinder sowohl offline als auch online vorantreiben. Im Zentrum steht hier die Online-Dimension. Ein Zusammenschluss von zivilgesellschaftlichen Organisationen, darunter auch der Bund Deutscher Amateurtheater, der zahlreiche Aktivitäten im und für das Kinder- und Jugendtheater durchführt, unterstützt den Vorschlag der Europäischen Kommission und setzt sich für die Rechte, die Sicherheit und den Schutz der Kinder – online und offline – ein.
Link zum Offenen Brief: May2022Open Letter German.docx (kinderrechte.digital)
// Esslingen, 20. März 2022
Ihr jungen Denker:innen, Kritiker:innen, Spieler:innen!
An diesem Tag soll der ganzen Welt deutlich werden: wir brauchen Euch, wir Alten, Etablierten, Bequemen. Eure Vorstellungskraft macht Mut, Euer Widerspruch gibt Energie. Eure Kritik weist uns Altkluge auf die hintersten Bänke, denn ihr seid nicht bequem. Theater für und mit jungen Menschen bringt neue Fragen, Sprachen und Formen, die verstanden werden wollen. Ihr Jungen: Ihr seid nicht Publikum, Ihr seid Aktion. Das uralte Werkzeug Theater übersteht Krisen, Krankheiten und Kriege. Ein starkes Kinder- und Jugendtheater ist dabei das würzende Haar in allzu harmonischen Suppen. Ihr jungen Menschen rund ums Theater, wir brauchen Euch dringend! Und an uns Alten: schwafeln wir nicht, sondern schaffen wir entsprechende, sichere Rahmenbedingungen- überall auf der Welt! Kinder- und Jugendtheater sind Innovationsschmieden und Begegnungsorte, ohne die gibt’s keine Visionen. Das ist doch klar! Also los!
Babette Ulmer
Esslingen (Baden-Württemberg)
Sprecherin des Bundesarbeitskreises „Kinder- und Jugendtheater“ / BDAT
Die russische Regierung hat am 24. März ohne jeglichen Grund einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen. Der Bund Deutscher Amateurtheater ist entsetzt über diese eklatante Verletzung des Völkerrechts und die brutale, kaltblütige Vorgehensweise des russischen Präsidenten Putin. Dieser Überfall auf ein unabhängiges, souveränes Land ist durch nichts zu rechtfertigen. Wir protestieren gegen den Angriff und fordern gemeinsam mit vielen anderen den russischen Präsidenten auf, die Kampfhandlungen sofort einzustellen, die russischen Truppen aus der Ukraine abzuziehen und echte diplomatische Verhandlungen aufzunehmen.
Das vollständige Statement ist nachzulesen hier:
Download pdf // Medieninformation vom 25. Februar 2022
Weitere Stellungnahmen von Kultureinrichtungen:
IJAB (Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland):
Frieden für die Ukraine und Europa // Zur Aggression Russlands gegen die Ukraine
Link (klick): Stellungnahme IJAB
Botschaft für Vielfalt, Toleranz und Respekt in unserer Gesellschaft und auf unseren Bühnen
// Berlin, 28. Juni 2021 //
Der Bund Deutscher Amateurtheater e. V. (BDAT) spricht sich anlässlich des International Lesbian Gay Bisexual and Transgender Pride Day am 28. Juni 2021 und mit Blick auf die zunehmende Bedrohung von Grundrechten, insbesondere des Grundsatzes der Nichtdiskriminierung auf der Grundlage sexueller Orientierung, für kulturelle, soziale, ethnische, sexuelle und weltanschauliche Vielfalt in unserer Gesellschaft aus. (s. hierzu Artikel 2, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen). Diese Vielfalt von LGBTQI+ (Lesben, Schwule/gay, Bisexuelle, trans-, intergeschlechtliche und queere Menschen) empfinden wir als Bereicherung.
Als Dachverband für das organisierte Amateurtheater setzen wir uns für Respekt und Toleranz im Miteinander ein. Wir sind entschlossen, unsere Anstrengungen gegen Diskriminierungen aller Art fortzuführen und bitten hierfür jede*n Einzelne*n um Ihre/Eure Unterstützung.
Simon Isser, Präsident BDAT
Dr. Sandra Wirth, Vizepräsidentin BDAT
Frank Grünert, Vizepräsident BDAT und Vorsitzender des Thüringer Theaterverbandes
Christian Dennert, Vizepräsident BDAT und Präsident des Verbandes Hamburger Amateurtheater
Nils Hanraets, Vizepräsident BDAT
Der Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) ist einer der größten Interessenverbände für die Darstellenden Künste in Europa. Er wurde 1892 in Berlin gegründet und vertritt das deutsche Amateurtheater auf nationaler und internationaler Ebene in Kunst, Kultur, Politik und Gesellschaft. Die Basis seines kultur- und bildungspolitischen Handelns bilden rund 2.500 Theaterensembles, die sich über 18 Mitgliedsverbände dem BDAT angeschlossen haben.
Am 9. November 2018 startete offiziell die Kampagne des Vereins „Die Vielen“. Kulturinstitutionen sowie deren Berliner und bundesweite Verbände und Organisationen haben die Berliner Erklärung der Vielen gezeichnet. Auch der Bund Deutscher Amateurtheater, vertreten durch Simon Isser (Präsident) und Irene Ostertag (Geschäftsführerin) gehört zu den Unterzeichnern. Ab heute können nicht nur Institutionen, sondern auch Einzelpersonen die Erklärung unterzeichnen.
Mit der Berliner Erklärung der Vielen wird der Zusammenhalt in Kunst und Kultur als Teil des zivilgesellschaftlichen Engagements gegen rechtspopulistische sowie völkisch-nationale Strömungen artikuliert. Aktive der Berliner Kulturlandschaft und ihre Interessensverbände setzen mit dieser Erklärung ein gesellschaftspolitisches Signal, das in unsere tägliche Praxis eingreift:
Wir – die unterzeichnenden Institutionen und Verbände aus Kunst und Kultur – zeigen gemeinsam, berlin- und bundesweit, Haltung für Toleranz, Vielfalt und Respekt und verpfichten uns, aktiv und nachhaltig dafür zu arbeiten.
Mehr Informationen gibt es auf der Homepage des Vereins: Die Vielen e.V.
download pdf // Berliner Erklärung der Vielen und Unterzeichner*innen
download pdf // Berlin Declaration of the many
download pdf // Statements zur Pressekonferenz am 9. November 2018
Theater mit alten Menschen braucht …
… eine mutige Auseinandersetzung mit altersrelevanten Themen
Theater mit alten Menschen braucht immer wieder Mut, Themen fernab des Mainstreams zu bedienen. Krankheit, Demenz und Tod, Krieg und Gewalt, Sexualität und Erotik, Würde und Selbstverwirklichung im Alter sind allgegenwärtig wie zeitlos.
… die gesellschaftliche Einmischung
Theater mit alten Menschen braucht die stete Einmischung in die Gesellschaft, es soll brisante Themen nicht umschiffen, sich aber auch nicht von ihnen vereinnahmen lassen. Es darf nicht in unbedachtem Aktionismus verfallen. Brisanter Gegenwartsstoff darf nicht dem Diktat der unabdingbaren Schaustellung relevanter Aktualität folgen.
… kontinuierliche und nachhaltige Prozesse
Theater mit alten Menschen braucht eine langsame und regelmäßige Herangehensweise, um neu entstandene Freiräume des Alters sinnvoll zu nutzen. Nachhaltige Theaterarbeit und soziale Entwicklungen in der Altenkultur entstehen und verfestigen sich durch intensive und kontinuierliche Arbeits- und Probenprozesse und nicht durch einmalige Inszenierungsprojekte z.B. öffentlich geförderter Bühnen.
… empathische Theatermacher und ausgebildete Spielleiter
Theater mit alten Menschen braucht improvisations- und experimentierfreudige wie qualifizierte und empathische Spielleiter. Theatergeragogische Aspekte (z.B. Umgang mit Demenz) gilt es besonders zu berücksichtigen. Spezielle Spieleiterausbildungen, Workshops und Möglichkeiten des Erfahrungsaustausches müssen verstärkt angeboten werden.
…vielfältige Aufführungsmöglichkeiten
Theater mit alten Menschen braucht Schutzräume wie Möglichkeiten der Präsentation vor einer breiten Öffentlichkeit, ob im heimischen Probesaal, auf der Theaterbühne oder im öffentlichen Raum wie in Einkaufspassagen, auf Straßen oder Marktplätzen . Der Wirkungskreis muss sich dabei nach den Bedürfnissen der Spieler richten.
… unterschiedliche Ausdrucksformen
Theater mit alten Menschen braucht die Vielfalt von Ausdrucksformen. Es darf sich nicht nur auf die Darstellung von „Sketchen“ beschränken, sondern sollte die ganze Bandbreite an Möglichkeiten (Biografietheater, Rückgriff auf literarische Vorlagen, Tanztheater, Performance) aufzeigen. Auch der Einsatz neuer Medien sollte Berücksichtigung finden.
… eine breite, lokale Verankerung
Theater mit alten Menschen braucht eine starke Implementierung in allen Regionen . Derzeit findet sich Seniorentheater wesentlich im städtischen Bereich. Kulturelle Teilhabe und künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten mit alten Menschen gilt es, im ländlichen Raum auszubauen und zu stärken.
…starke Lobbyarbeit und Sponsoring
Theater mit alten Menschen braucht engagierte Mitstreiter und Förderer auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen, vor allem braucht es finanzielle Unterstützung für eine langfristige Etablierung von Strukturen, Ausbildungsmöglichkeiten und Projekten im Seniorentheaterbereich.
… wirkungsvolle Netzwerkarbeit und mediale Präsenz
Seniorenfestivals, Theaterforen, Fachveranstaltungen sind wichtige Impulsgeber für die Seniorentheaterarbeit. Darüber hinaus ermöglichen sie den Dialog wie die Etablierung von Netzwerken auf bundesdeutscher und europäischer Ebene. Grenzüberschreitende Aktivitäten und Kooperationen gilt es auszubauen und zu verstetigen – begleitend durch eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit in allen medialen Bereichen.
… empirische Studien zur Gesundheitsvorsorge
Präventive und gesundheitsfördernde Aspekte der Seniorentheaterarbeit müssen künftig durch empirisch wissenschaftlich-medizinische Studien nachgewiesen und abgesichert werden, damit das Theaterspiel als Gesundheitsvorsorge durch Krankenkassen gefördert werden kann.
…ein charmantes Augenzwinkern
Theater mit alten Menschen braucht Humor und Leichtigkeit, um eine gesunde Distanz zur realen Tragik zu schaffen. „Erfrischend wie ein Bad ist Unsinn, und sinnlos wird, was dich so quält!“ (Erika Pluhar)
20. Oktober 2016
Bundesarbeitskreis Seniorentheater im BDAT
Bei seiner Bundesversammlung am 12./13. September 2015 in Stralsund hat der Bund Deutscher Amateurtheater e.V. (BDAT) einen Aufruf für eine „Bühne der Menschlichkeit“ gestartet, unterstützt von den Vertretern der Mitgliedsverbände. Zahlreiche Bühnen, Partnerverbände und Medien haben ebenfalls ihre Unterstützung kundgetan und den Aufruf bereits veröffentlicht oder weitergeleitet.
Aufruf zu einer Bühne der Menschlichkeit
gegen die Spektakel des Scheußlichen
70 Jahre nach dem Ende des menschenverachtenden und verbrecherischen Nazi-Systems werden in Deutschland gerade wieder aus rassistischen Motiven geistige und handfeste Brände gelegt. Brandstifter und andere Verbrecher greifen hilfesuchende Menschen an, beleidigen, erniedrigen oder töten Menschen. Menschen, die einen weiten Weg aus anderen Ländern auf sich nehmen und Hilfe suchen, Menschen, die aus verzweifelten Lebenssituationen und unbewohnbaren Kriegsländern kommend ihre alte Heimat verlassen, um in der Fremde zu überleben und vielleicht eine neue Heimat zu finden. Auch in unserem Land waren in der Vergangenheit Menschen von existentiellen Notlagen bedroht: als Flüchtlingsströme haben sie in anderen Ländern, auf anderen Kontinenten Schutz vor Verfolgung und ihr Glück gesucht.
Die Angriffe auf Flüchtlinge sind kriminell, ein Verbrechen gegen deutsche und europäische Gesetze und ein Generalangriff auf die Menschlichkeit.
Der Bund Deutscher Amateurtheater verurteilt diese Angriffe und distanziert sich klar von jeglichen rassistischen Haltungen. Haltungen, die dazu führen, dass Menschen Verbrecher werden und Nachbarn Mitläufer oder Zaungäste, die durch ihr Nichtstun bösen Taten freien Lauf lassen.
Wir rufen als „bunter“ bürgerschaftlicher Verband mit den unterschiedlichsten Menschen darin, mit internationalen Partnern, und mit einer 125jährigen Geschichte alle Engagierte unserer Mitgliedsbühnen, Freunde und Partner auf:
Verbannt die scheußlichen Spektakel, die sich gerade in Deutschland abspielen, von der Bühne! Gebt der Menschlichkeit die Hauptrolle und der Würde jedes Menschen ihren Platz. Tretet Tag für Tag ein für einen respektvollen Umgang mit allen Erdenbürgern! Theater bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, Menschen verschiedenster Nationen in einen offenen Dialog zu bringen, Vorurteile abzubauen und gegenseitig zu profitieren von den Schätzen verschiedener Kulturen. Vermehrt die schon existierenden guten Beispiele eurer Projekte, in denen die Theater Fremde willkommen heißen und so zeigen: hier hat der Hass keinen Platz!
Berlin, im September 2015
Bundespräsidium / Bundesversammlung
Bund Deutscher Amateurtheater e.V.
„jung und jetzt“
Anders als ein kommunaler oder Landesarbeitskreis betrachtet der Bundesarbeitskreis Kinder- und Jugendtheater im BDAT seine Tätigkeitsfelder aus der länderübergreifenden Vogelperspektive. Hier stellen sich weniger regionale, als bundesweite, europäische und globale konzeptionelle Fragen, welche das Amateurtheater mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland und darüber hinaus betreffen.
Die zehn Prinzipien der Arbeit sind:
1. Etablierung und Beteiligung an überregionalen und internationalen Angeboten in Form von Projekten, Werkstätten, Festivals und weiteren nachhaltigen Begegnungen.
2. Niederschwelliger Zugang, der Partizipation, Inklusion und eine eigenständige Jugendpolitik zur Grundvoraussetzung macht.
3. Internationalisierung unter Einbeziehung kultureller Diversität.
4. Vermittlung von besonderen Kompetenzen für die Theaterarbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
5. Förderung von überregionalem und internationalem Fachkräfteaustausch.
6. Netzwerkpflege zwischen Bundesländern, Verbänden und Institutionen.
7. Steigerung des Stellenwertes von Amateurtheater mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
8. Beteiligung an bundesweiten und internationalen Fachgremien.
9. Initiierung wissenschaftlicher Anreize hinsichtlich gesellschaftlicher, politischer und kulturell relevanter Themen, sowie deren Begleitung in der Realisierung.
10. Aufnahme neuer gesellschaftlicher und künstlerischer Strömungen sowie Eröffnung experimenteller Arbeitsfelder.
Anhand dieser Kriterien werden neue und zeitgemäße Ideen für das Amateurtheater generiert, veraltete Strukturen hinterfragt und die eigene Arbeit fortlaufend evaluiert. Der Bundesarbeitskreis Kinder- und Jugendtheater verfolgt eine europäische und internationale Perspektive hinsichtlich kulturpolitischer Fragestellungen und der Schaffung eines jungen internationalen Amateurtheaters.
Alte Menschen spielen Theater!
Theaterspielen macht vor dem Alter nicht halt.
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Möglichkeiten für ältere Menschen, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen: Theaterspiel ist eine davon.
Theaterspiel mit alten Menschen ist eine künstlerische Tätigkeit
Theater mit alten Menschen kann Erinnerungen, Erfahrungen in Kunst transformieren und diese einem breiten Publikum vermitteln. Dabei muss am Ende nicht immer eine öffentliche Aufführung stehen, bei einer solchen kulturellen Tätigkeit kann auch der Weg das Ziel sein.
Die Arbeit an sich ist jedoch als künstlerische Arbeit zu verstehen, denn nur im künstlerischen Tun, in der Konzentration auf den künstlerischen Gestaltungsprozess entfalten sich die bildungsrelevanten und sozialen Dimensionen des Theaterspiels.
Theater gilt als die soziale Kunstform und als Kunst zeigt das Theater soziale und pädagogische Wirkung.
Theaterspiel mit alten Menschen ist bunt und vielfältig
So unterschiedlich wie die Menschen selbst, so unterschiedlich sind auch die Theaterformen im Spiel mit alten Menschen, hierzu zählen: Erinnerungstheater, Seniorenkabarett, Generationentheater, Mundarttheater, Erzähltheater, therapeutisches Theater mit Demenzkranken,…
Theaterspiel mit alten Menschen ist sinnstiftend
„Wollen wir vermeiden, dass das Alter zu einer spöttischen Parodie unserer früheren Existenz wird, so gibt es nur eine einzige Lösung: weiterhin Ziele zu verfolgen, die unserem Leben Sinn verleihen.“ (Simone de Beauvoir).
Das Theaterspiel bietet hierzu eine ausgezeichnete Möglichkeit. Es zeigt mit der Energie der Alten das Lebensgefühl älterer Menschen. Die künstlerische Tätigkeit fördert die innerliche Beweglichkeit und kann zu einer versöhnlichen Lebensbilanz beitragen.
Durch die Beschäftigung mit existentiellen Fragen, wie etwa nach Leben und Tod und dem begleitenden Prozess des „Sich-Erinnerns“ entstehen individuelle Bilder und Emotionen.
Theater bietet den Ort, an dem man diese Gefühle in einen erlebbaren und sichtbaren Ausdruck bringen kann. Es geht darum, dem reichen Schatz an Erfahrungen eine Form zu geben und sie zu verwandeln, statt innerlich zu erstarren.
Theaterspiel mit alten Menschen ist ein Sprachrohr
Selbstbewusst und mit großem Engagement werden über das Theaterspiel schlagfertige Antworten auf Jugendwahn, Altersangst und dadurch auch neue Bilder (Selbstbilder) vom Altern in unserer Gesellschaft gesetzt. Darüber hinaus ermöglicht gerade die Distanz des Alters ein souveränes Beleuchten des Hier und Heute.
Theaterspiel mit alten Menschen ist ein Netz gegen Einsamkeit
Es ist das Spiel im Ensemble, durch das Solidarität entsteht und das immer wieder gemeinsames Vergnügen bereitet.
Es ist zudem ein soziales Ereignis, wenn beispielsweise eine Erinnerung in ein Rollenspiel aufgeschrieben und gemeinsam umgesetzt wird und dies nur gelingt, wenn sich alle Kräfte vereinigen.
Theaterspiel mit alten Menschen ist ein Ort der Begegnungen
Theater mit alten Menschen will Erlebnis- und Assoziationsraum sein, um sich des eigenen Verstandes und Gefühls zu versichern. Es kennt phantasievolle ästhetische Überhöhungen, absurde Situationen, verrückte Menschen, vor allem aber Geschichten, die für alte und jüngere Menschen nicht dieselben Geschichten sind, Geschichten, die alte und jüngere Menschen zu ganz neuen unerhörten Geschichten herausfordern.
Verabschiedet vom Bundesarbeitskreis Seniorentheater
BDAT im September 2007 in Scheinfeld