Jürgen Peter
Der Zufall hat mich vor 50 Jahren an das Amateurtheater geführt und nicht mehr losgelassen. In der Zeit durfte ich weit über 60 unterschiedliche Charaktere verkörpern und über 100 Inszenierungen mit einem guten Dutzend Ensembles verwirklichen. Die Palette reichte vom Theater für und mit Kindern über Straßentheater, historisches Stadtspiel, Freilichtschauspiel bis hin zum Theater in Kneipen und Kirchen.
Zahlreiche Weiterbildungsmaßnahmen an verschiedenen Instituten haben dazu geführt, dass ich während meiner beruflichen Tätigkeit als Lehrer als Lehrbeauftragter im Bereich ‚Dramatisches Gestalten‘ an die Universität Bayreuth und an das Staatsinstitut zur Ausbildung von Förderlehrern berufen wurde. In dem Zusammenhang bin ich auch als Fortbildungsreferent vorwiegend für den BDAT tätig.
Meine eigenen Bühnenfassungen sind zum Teil im VVB (Vertriebsstelle und Verlag Deutscher Bühnenschriftsteller, Anm. d. Red.) verlegt und kamen an zahlreichen Verbandsbühnen zur Aufführung. 2016 wurde mir der Kulturpreis des Landkreises Kulmbach verliehen.
Was ist gutes Amateurtheater für dich?
Gutes Amateurtheater findet für mich da statt, wo sich eigenes Anspruchsdenken des Ensembles und Niveau der Inszenierungen die Waage halten. Dort, wo das der Fall ist, muss mich eine Inszenierung fesseln, berühren, Emotionen bei mir wecken, muss Lust auf mehr machen. In meiner eigenen Theaterarbeit versuche ich, ein Zitat aus Goethes Faust, erster Teil, zu verwirklichen:
Wenn ihr’s nicht fühlt,
ihr werdet’s nicht erjagen,
Wenn es nicht aus der Seele dringt
Und mit urkräftigem Behagen
Die Herzen aller Hörer zwingt.