Vernetzungsprojekt mit innovativen Impulsen für Amateurtheaterbühnen im ländlichen Raum
Landluft 2.0
Das Modellprojekt „Landluft 2.0 – Vernetzungsprojekt mit innovativen Impulsen für Amateurtheaterbühnen im ländlichen Raum“ wurde im Rahmen des Bundesprogramms „Ländliche Entwicklung“ (BULE) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ausgewählt.
In Kooperation mit sechs seiner Landesverbände aus Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz konnte der Bund Deutscher Amateurtheater e. V. (BDAT) in einem Zeitraum von zwei Jahren (September 2019 bis Dezember 2021) insgesamt 17 von 20 Einzelprojekten fördern. Drei Gruppen mussten ihre Anträge leider coronabedingt zurückziehen.
Ziel des Projekts war es, die kulturelle Vielfalt des Amateurtheaters auf dem Land hervorzuheben, eine Verbesserung des regionalen wie überregionalen Austausches zu erreichen und weitere Impulse für innovative Theaterformate mit allen Menschen in ländlichen Regionen Deutschlands zu geben. Dabei sollten die Themen der in der ländlichen Region lebenden Menschen im Vordergrund stehen.
Auf der Website www.landluftzweipunktnull.de sind die Theatergruppen und ihre Projekte vorgestellt. Ein Online-Austauschforum für Impulse, Fragen und zur weiteren Vernetzung wurde eingerichtet. Angesprochen waren nicht nur die Beteiligten, sondern auch Menschen, die sich für Theater in ländlichen Räumen interessieren.
Eine Dokumentation des Vernetzungsprojektes stehen Ihnen hier zum Download bereit:
download pdf // Dokumentation „Landluft 2.0 – Vernetzungsprojekt mit innovativen Impulsen für Amateurtheaterbühnen im ländlichen Raum“, Stand Dezember 2021 (21,7 MB)
Kooperationspartner:
Förderer & weitere Partner:
Fördermöglichkeiten
Fördermöglichkeiten
Mit jeweils 2000 Euro wurden zunächst 9 Projekte gefördert, in einem zweiten Durchlauf dann weitere 8. Der Bewerbungsschluss für die erste Runde war der 14.12.2019. Der Bewerbungsschluss für die zweite Runde war der 09.09.2020.
Es gab drei verschiedene Fördermöglichkeiten:
// Inszenierung bzw. Erarbeitung eines Minidramas, das sich mit Aspekten der jeweiligen Region auseinandersetzt und dabei auch globale Themen und ihre lokale Verankerung mitbedenkt
oder
// Durchführung eines Minifestivals, das im Zeichen der Zeit steht und zwei bis drei Gruppen (Heimatvereine, Tanz- und Bewegungsgruppen, Kultur- und Geschichtsvereine etc.) aus der Region mit einem kulturellen Beitrag zum gemeinsamen Austausch vor Ort einlädt
oder
// Teilnahme an einem Coaching-Prozess für Minidramen/Minifestivals, der die beantragende Mitgliedsbühne dabei unterstützt, z. B. auch mit losen Stoffsammlungen theatrale Impulse für ihre Region zu entwickeln.
Um den Projektbeteiligten die Möglichkeit eines gemeinsamen regionalen und überregionalen Austausches zu bieten, wurde eine projekteigene Internetplattform unter www.landluftzweipunktnull.de errichtet.
Darüber hinaus bot der BDAT die Teilnahme an Austauschveranstaltungen an, bei denen die Projektakteur*innen über ihre Erfahrungen sprechen und von Expert*innen weitere Impulse oder Ideen erhalten konnten.
Jury
Jury
Anna Ruth Hautsch verbrachte ihre Kindheit in Guatemala und schon dort war Theaterspielen ihre große Leidenschaft. Mit 25 Jahren zog sie nach Deutschland und fand Anschluss beim Amateurtheater Konrad in Landshut. „Ob Schauspielerei, Maske, Bühnenbau oder die Gestaltung von Plakaten: Vom Theater bekomm ich nicht genug!“, sagt Anna Hautsch. Im Theater spiegele sich unsere Gesellschaft wieder – mit all ihren Stärken, Schwächen und letztendlich auch der kunterbunten kulturellen Mischung, die heute auch mehr und mehr auf dem Land zu spüren sei, so Anna Hautsch. „Auf der Bühne gibt man als Schauspieler*in immer auch einen Teil von sich selbst preis. Meine Herkunft brauche ich aber nicht zu verstecken, denn das Publikum hat mich und mein „Latinotemperament“ mit Freude und Begeisterung aufgenommen.“
Birgit Schnackenberg ist vor fast 40 Jahren von Hamburg nach Schleswig-Holstein gezogen. Dort lernte sie nicht nur den Theaterclub Kattendorf e. V. lieben, sondern auch das Plattdeutsche, das sie eigens für die Bühne lernte. Zunächst als Schauspielerin, dann als Regisseurin bei der plattdeutschen Gruppe im Einsatz, betreut sie heute als sogenannte „Speelbaas“ die 5 Ensembles des Theaterclubs. Sie berät bei der Stückauswahl, begleitet Inszenierungen externer Regisseur*innen und vertritt im Vorstand des Vereins die künstlerischen Belange. Über ihre Arbeit sagt Birgit Schnackenberg: „Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie man den Spagat meistern kann zwischen dem Anspruch des Publikums ‚Wir wollen Spaß!‘ und dem der Theaterleute, auch mal etwas zu wagen, das über den Mainstream hinausgeht.“
Lisa Schneider lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Sömmersdorf im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt. Das 680-Seelen-Dorf ist für seine Fränkischen Passionsspiele bekannt. Lisa Schneider arbeitet als Apothekerin, ist außerdem Beirätin der Vorstandschaft der Fränkischen Passionsspiele Sömmersdorf e. V. und zuständig für die Jugendarbeit. Als Coach der Jugendgruppe „YÄSS! – Young Äction Stars Sömmersdorf“ möchte sie den Kindern vor allem ermöglichen, sich im Theater auszuprobieren und auch die Theaterwelt hinter den Kulissen kennenzulernen. An ihrem Dorf schätzt sie vor allem den Gemeinschaftssinn: zusammen etwas erreichen, Spaß haben, aufeinander achten und gleichzeitig die individuellen Freiräume aller Beteiligten respektieren.
Die Maßnahme wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).