
Ziel dieser Förderung ist es, neue Modelle des Amateurtheaters und innovative Ansätze zu unterstützen und Theatergruppen zu motivieren, z. B. neue Kooperationsmodelle zu entwickeln oder künstlerische Experimente zu wagen. Bezuschusst werden zeitlich befristete Theater- und Tanzprojekte, die neue Praxis- und Aktionsformen im Amateurtheater erproben. Die Förderung, vom Bund Deutscher Amateurtheater e.V., soll die Entwicklung von Amateurtheatern hin zu innovativen Arbeitsweisen unter Berücksichtigung künstlerischer Gesichtspunkte unterstützen und so Entwicklungsimpulse setzen.
Aus 25 Bewerbungen wählte das amarena-Kuratorium insgesamt drei Projekte für eine Förderung aus. In einem Auswahlkommentar stellt das Kuratorium seinen Entscheidungsprozess dar.
CITY OF FAITH // Sommerblut Kulturfestival e.V.
Die Stückentwicklung mit dem Titel „CITY OF FAITH“ des Sommerblut Kulturfestival e.V. bringt Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionsgemeinschaften aus dem Kölner Stadtteil Chorweiler zusammen, um sich theatral mit der Begegnung verschiedenster Religionen auf dem engen Raum der Hochhaussiedlung zu beschäftigen. Hierbei sollen Probleme und Konflikte, aber auch Chancen und Möglichkeiten des interreligiösen Zusammenlebens in Zeiten der Globalisierung künstlerisch verhandelt und einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Das Kuratorium schätzt die kulturelle Vielfalt und den partizipativen Ansatz des Projektes in einem wirtschaftlich schwächeren Viertel und begrüßt das Anliegen, einen respektvollen Umgang zwischen den Glaubensgemeinschaften zu bestärken. Ferner überzeugen die intensive Vernetzung des Sommerblut Kulturfestival e.V. mit den Trägern der unterschiedlichen Gemeinden sowie die klar geschilderten Projektvorhaben das Kuratorium von der Ernsthaftigkeit des Projektes, weshalb es sich für eine Förderung ausspricht.
(David „Ari“ Nadkarni, amarena Kuratoriumsmitglied)
Die Premiere von CITY OF FAITH war am 30. Mai 2019 in der Freien Waldorfschule Köln.
„Creative SuperLab“ // Kulturhaus Osterfeld e.V. in Kooperation mit der Jugendbegegnung und Bildungsstätte Kupferdächle (Baden-Württemberg // Pforzheim)
Ein bestehendes starkes Netzwerk verschiedener Akteure will mit diesem Projekt Jugendliche ermutigen, ihre Stadt Pforzheim – die gelegentlich als „hässlichste Stadt Baden Württembergs“ bezeichnet wird – mit künstlerischen Mitteln wie Fotografie, Soundcollage oder Street Art neu zu entdecken und ihre Eindrücke und Ergebnisse zu einem eigenen Theatererlebnis zu verarbeiten. Die Abschlusspräsentation soll in einem Leerstand in der Innenstadt Pforzheims stattfinden und in direktem Kontext zum Projekt stehen, um das klassische Bild von Theater als Bühne mit rotem Vorhang zu erweitern.
Der Antrag des Kulturhaus Osterfeld e.V. in Kooperation mit der Jugendbegegnung und Bildungsstätte Kupferdächle in Pforzheim überzeugt durch seine Lebendigkeit, Leidenschaft und Kreativität. Die Kooperationspartner beziehen die Jugendlichen in alle Bereiche aktiv ein und geben ihnen so die Möglichkeit, Neues auszuprobieren und sich persönlich, kreativ und individuell ohne Leistungsdruck weiterzuentwickeln.
(Manuela Morlok, amarena Kuratoriumsmitglied)
Die Aufführungstermine waren der 5./6./12. und 13.7.2019.
„Nadeschda heißt Hoffnung“ // dokumentartheater berlin
Das Projekt „Nadeschda heißt Hoffnung“ des dokumentartheater berlin zeigt mit der Reise in die Vergangenheit der 88-jährigen Zeitzeugin des Zweiten Weltkrieges Nadeschda Slessarewas Stationen ihres Lebens – gelebte Geschichte! Das gesamte Projekt wird filmisch begleitet und aufgearbeitet mit einem jungen Ensemble, in dem 20 Menschen aus verschiedenen Ländern, Berufs- und Altersgruppen, zusammenkommen. Die Lebensgeschichte wird dokumentiert und festgehalten durch Film, in szenischer Lesung und einem Theaterstück, so dass es für die Nachwelt erhalten bleibt – zur Mahnung und gegen das Vergessen!
Es werden die Konsequenzen gezeigt, die extreme und populistische Bewegungen bewirken. Wohin so eine Bewegung führt, wird durch Nadeschda, die selbst Opfer gleich zweier Diktaturen wurde, authentisch wiedergegeben.
(Angela Kirchfeld, amarena Kuratoriumsmitglied)
Aufführungstermine: 07.12.2019 um 20:30 Uhr, Alte Pumpe – Lützowstraße 42, 10785 Berlin
Lesung mit Nadeschda Slessarewa (Zeitzeugin, ehemalige Zwangsarbeiterin des 2. Weltkrieges) und Niklas Frank (Sohn von Hans Frank, Generalgouverneur von Polen im Dritten Reich): 10.12.2019 um 16 Uhr mit anschließender Diskussion in den Räumen des Bündnis für Demokratie und Toleranz, Friedrichstraße 50, 10117 Berlin
Die Ausschreibung für die Innovationsförderung 2021 wird im Herbst 2020 hier online gestellt.
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amarena 2020 Ausschreibung online
// Berlin, 25.11.2019 // Endlich ist die amarena – Deutscher Amateurtheaterpreis Ausschreibung 2020 online! Der Deutsche Amateurtheaterpreis ist eine Auszeichnung, die an Theatergruppen und Theatermacher für Inszenierungen in unterschiedlichen Genres vergeben wird. Prämiert wird dabei … mehr › … mehr ›
BDAT vergibt „amarena-Innovationsförderung“ 2019
Drei Amateurtheater erhalten 14.000 Euro für Projekte zu „Diversität und Vielfalt“ In diesem Jahr schrieb der Bund Deutscher Amateurtheater e.V. (BDAT) zum ersten Mal die amarena Innovationsförderung 2019 mit einem thematischen Schwerpunkt zu „Diversität und … mehr › … mehr ›
Mut zum Perspektivwechsel! Theaterfestival amarena gibt Impulse für Demokratie, Offenheit und Toleranz
30. September 2018 // Mut zum Perspektivwechsel! Theaterfestival amarena gibt Impulse für Demokratie, Offenheit und Toleranz Beim diesjährigen Festival zum 5. Deutschen Amateurtheaterpreis amarena, vom 27. bis 29.9.2018 in Leipzig, stand nicht nur die darstellende … mehr › … mehr ›
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amarena – Deutscher Amateurtheaterpreis
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