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BDAT unterstützt Forderung zu befristetem Grundeinkommen für freie Kreativschaffende
// Berlin, 1. April 2020 //
Das Bundespräsidium des BDAT unterstützt die Forderung des Deutschen Musikrates, in der Corona-Krise ein auf sechs Monate befristetes Grundeinkommen in Höhe von 1.000 Euro für alle freiberuflichen Kreativschaffenden zu gewähren. Gleichzeitig sind die ca. 4.000 Amateurtheater in Deutschland durch die Pandemie in ihrer Existenz bedroht. Schaden und Folgen lassen sich dabei noch nicht beziffern, sie werden momentan durch die Mitgliedsverbände im BDAT eruiert.
Mit der Einrichtung einer Service-Website zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Amateurtheater reagiert der BDAT auf die Entwicklungen und informiert darauf auch freiberuflich Theaterschaffende.
Die Theaterlandschaft in Deutschland ist vielfältig und der Kreativbereich seit langem eng verflochten. Professionelle Kreativschaffende sind, ebenso wie im Musikbereich, auch bei Amateurtheatern freiberuflich tätig. Sie leiten Fortbildungsseminare, führen Regie und übernehmen auf Honorarbasis Aufgaben in weiteren künstlerischen Bereichen und Gewerken. Die Freischaffenden sind durch Veranstaltungsabsagen aufgrund der Corona-Pandemie in ihrer Existenzsicherung massiv bedroht.
Die Einkommen der freiberuflich Kreativen brechen mit dem bundesweiten Shutdown sofort weg, während die Kosten weiterlaufen. Bei den durchschnittlichen Jahreseinkommen verfügen freiberuflich Kreativschaffende in Musik und Theater über keinen Spielraum für finanzielle Rücklagen. Deshalb hat das Bundespräsidium des BDAT beschlossen, die Forderung des Deutschen Musikrates zu einem befristeten Grundeinkommen zu unterstützen.
Auch die ca. 4.000 Amateurtheatervereine, davon allein 2.500 im BDAT organisiert, stellt die Pandemie vor enorme Belastungen und bedroht mittelfristig ihre Existenz. Mieten für Probenräume können nicht gezahlt werden, Ticketeinnahmen oder Sponsorenunterstützung brechen weg oder vorverkaufte Freilichtsaisonkarten müssen zurückerstattet werden. Wenn Theatervereine dadurch insolvent werden und sich auflösen müssen, können sie in der nächsten Saison keine Aufträge an professionelle Kreativschaffende vergeben. Damit würde ein nicht unwesentlicher Anteil an der Existenzsicherung der Freien für einen längeren Zeitraum wegfallen. Amateurtheater übernehmen wichtige kulturelle, aber auch soziale Aufgaben. Sie tragen zum guten gesellschaftlichen Miteinander bei. Diese gesellschaftliche Wirkung ist besonders in Zeiten von und nach Krisen nicht hoch genug einzuschätzen.
Auf der neu geschaffenen Service-Website informiert der BDAT ehrenamtlich Theaterengagierte ebenso wie freiberuflich professionell Tätige zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Amateurtheater und gibt Hinweise zu Unterstützungsangeboten.
Forderung des Deutschen Musikrates zum befristeten Grundeinkommen
https://www.musikrat.de/aktuelles/detailseite/coronakrise-deutscher-musikrat-fordert-befristetes-grundeinkommen
Service-Website zu „Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Amateurtheater“
https://bdat.info/corona-pandemie/
Medienkontakt: BDAT, Katrin Kellermann, kellermann@bdat.info