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Das erste Mal fand das Preis­trä­ger­fes­ti­val des Deut­schen Ama­teur­thea­ter­prei­ses amarena online statt. In fünf Kate­go­rien prä­sen­tier­te der BDAT her­aus­ra­gen­den Insze­nie­run­gen der Ama­teur­thea­ter­land­schaft in Deutsch­land. Der Preis ist der erste bun­des­weit bedeu­ten­de Wett­be­werb im Bereich des Ama­teur­thea­ters, der in Deutsch­land das kul­tu­rel­le Schaf­fen auszeichnet.

Das Fes­ti­val fand vom 10.-12. Sep­tem­ber 2020 in ver­schie­de­nen For­ma­ten – auf­ge­zeich­net und auch live – im Netz statt.

Fes­ti­val & Linkliste

Vier Ensem­bles haben vom 10.-12. Sep­tem­ber ihre Insze­nie­run­gen online prä­sen­tiert. Die Preisträger*innen in der fünf­ten Kate­go­rie „Thea­ter ist Leben!“ wur­den in der Fes­ti­val­wo­che über ein Online-Voting ermit­telt und erst bei der digi­ta­len Gala und Preis­ver­lei­hung am Sams­tag, 12.09.2020, bekannt gege­ben. Sagen­haf­te 3.556 Stim­men zähl­te das Voting. Die Ent­schei­dung fiel auf die Frän­ki­schen Pas­si­ons­spie­le Sömmersdorf.

Das Pro­gramm des ers­ten amarena Online-Preisträgerfestivals 2020 fin­den Sie im Flyer.

down­load pdf // Programm-Flyer amarena 2020

Pro­gramm­punk­te die Sie noch bis Ende des Jah­res online sehen kön­nen, fin­den Sie hier.

Expert*innen Talk zum Thema
„Digi­ta­li­tät & Amateurtheater“

Expert*innen des Ama­teur­thea­ters und des digi­ta­len Wan­dels spre­chen unter dem Ein­druck der letz­ten Mona­te über die rasan­te Ent­wick­lung digi­ta­ler For­ma­te, u.a. Pro­ben­ar­beit, Auf­füh­run­gen und Work­shops. Was kann so blei­ben? Was kann wie­der ver­schwin­den? Dis­ku­tiert mit uns im Anschluss an das Gespräch und teilt eure Mei­nung. Mit: Eva Bitt­ner (Lei­te­rin Thea­ter der Erfah­run­gen), Jun.-Prof. Dr. Vero­ni­ka Dari­an (Thea­ter­wis­sen­schaft­le­rin, Uni­ver­si­tät Leip­zig), The­re­sa Ehmen (Thea­ter­päd­ago­gin Blau­schim­mel Ate­lier), Christian Dennert (Vor­sit­zen­der Ver­band Ham­bur­ger Ama­teur­thea­ter) und Babet­te Ulmer (stage Diver(s)e e.V.). Mode­ra­ti­on: Domi­nik Eich­horn, BDAT Bildungsreferent.

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Fes­ti­val­er­öff­nung mit Katha­ri­na Vötter &
Grüße zum Start aus Ver­band & Politik

Mode­ra­to­rin Katha­ri­na Vöt­ter eröff­net das Fes­ti­val und wir ler­nen die nomi­nier­ten Grup­pen der ver­schie­de­nen Preis­ka­te­go­rien ken­nen. Wir hören Gruß­wor­te von Prof. Moni­ka Grüt­ters (Kul­tur­staats­mi­nis­te­rin), Win­fried Kret­sch­mann (Minis­ter­prä­si­dent Baden-Württemberg, Schirm­herr amarena 2020), Simon Isser (Prä­si­dent BDAT).

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Ein­drü­cke zur amarena Inno­va­ti­ons­för­de­rung 2019

Drei inno­va­ti­ve Pro­jek­te aus dem Jahr 2019 stel­len sich vor: das Crea­ti­ve Super­Lab (Kul­tur­haus Oster­feld), Nadesch­da heißt Hoff­nung (doku­men­tar­thea­ter Berlin) sowie „City of Faith“ (Som­mer­blut Kul­tur­fes­ti­val, Köln).

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Gala und Ehrung der Preisträger*innen mit Katha­ri­na Vötter

Zu Ehren der Preisträger*innen wird in einer fei­er­li­chen Gala von Jury und Ehren­gäs­ten der Deut­sche Ama­teur­thea­ter­preis 2020 ver­lie­hen. Bun­des­fa­mi­li­en­mi­nis­te­rin Dr. Fran­zis­ka Gif­fey ist auch dabei.

Die Preisträger*innen

// Fracht­werk (Mainz): „Der zer­broch­ne Kopf“, Eigenproduktion

Foto Nina Trauth

Eine nack­te Bühne, seit­lich nur ein Tisch, an der Wand sta­peln sich Stüh­le, es riecht nach Kaf­fee – zwei Dar­stel­ler wär­men sich auf. In die­sem Thea­ter­stück, das Rup­rechts Mono­log aus Kleists „Der zer­bro­che­ne Krug“ als Aus­gangs­punkt nimmt, sind die bei­den Dar­stel­ler tat­säch­lich Schau­spie­ler. Eine Tür geht zu und eine Regis­seu­rin nimmt im Publi­kum Platz. Das Mikro knackt, der erste Schau­spie­ler wird auf­ge­ru­fen, die Arbeit an der Rolle beginnt. In die­sem Thea­ter­stück geht es um ein Vor­spre­chen. Eksta­se. Schmerz. Lei­den­schaft. Krach. Hei­ter­keit. Zwei­fel. Macht. Und viele zer­broch­ne Köpfe.

// Die Gruppe

Fracht­werk wurde 2019 gegrün­det und besteht aus den Mit­glie­dern Niko­las Beck, Tors­ten Grae­fe und Hea­ther King. Das Ensem­ble zeich­net sich durch das Spiel mit unter­schied­lichs­ten Ebe­nen des Thea­ters aus. Es wer­den sowohl eige­ne als auch frem­de Stü­cke auf die Bühne gebracht. „Wir schaf­fen Spiel­wie­sen, die uns erlau­ben, Spra­che als Mit­tel von Gedan­ken und Emo­tio­nen, aber auch als Klang­tep­pich zu nut­zen. Unse­re Kör­per sind dabei oft­mals Instru­men­te.“ Die Insze­nie­run­gen zei­gen eine inten­si­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit Text, Kör­per und Spra­che. Dabei wer­den klas­si­sche Moti­ve gleich­sam bedient und gebro­chen. Aus­gangs­punkt der Zusam­men­ar­beit ist das Ver­ständ­nis der Grup­pe als Kol­lek­tiv. Auch Büh­nen­bil­der, Kos­tü­me und Wer­bung gestal­tet die Grup­pe selbst. Fracht­werk ist mit „Der zer­broch­ne Kopf“ und „Beben“ von Maria Mili­savlje­vic u. a. in der frei­en Spiel­stät­te Spät­kauf in Mainz zu sehen.

// UK Thea­ter der Geschwister-Scholl-Schule Wein­gar­ten (Ravens­burg): „Rol­ler im Rog­gen“ von Alex­an­der Niess

Foto Clemens Riedesser

Die Hel­den die­ser Geschich­te kön­nen nicht spre­chen, die meis­ten nicht lau­fen und mit dem Lie­bes­le­ben hat es bei kei­nem geklappt. Zum Glück gab es die Schu­le, die einen war­men, siche­ren und abwechs­lungs­rei­chen Lebens­raum gebo­ten hat. Doch damit ist es jetzt auch vor­bei, denn jetzt kommt das harte Arbeits­le­ben – wobei „hart“ das fal­sche Wort ist. Lang­wei­lig, öde, sinn­los trifft es eher. Und was machen ver­zwei­fel­te, gelang­weil­te, junge Män­ner? Sie bege­ben sich auf eine Aben­teu­er­rei­se, weg von inklu­dier­ter Sinn­lo­sig­keit, hin zu explo­die­ren­den Gefüh­len. Dass da Freund­schaf­ten, ein alter VW Bulli, AfD-Stände, so man­cher Roll­stuhl und viel­leicht sogar die Jung­fräu­lich­keit auf der Stre­cke blei­ben, ist ja wohl selbstverständlich.
Autor/Regie: Alex Niess
Spiel­lei­tung: Thors­ten Mühl

// Die Gruppe

Das UK- Thea­ter der KBZO- Stif­tung besteht aus neun Jugend­li­chen, die sich ein­mal in der Woche gemein­sam zum Thea­ter­spie­len tref­fen. Gelei­tet wird die Grup­pe von Thors­ten Mühl, Regie führt Alex Niess. Die Thea­ter­ar­beit ist eine beson­de­re. Die Jugend­li­chen kön­nen fast alle nicht spre­chen und benö­ti­gen somit, zusätz­lich zu ihrem Kör­per als Aus­drucks­mit­tel, einen Tal­ker. Diese wer­den bei­spiels­wei­se mit den Augen, dem Knie, einem Zeh oder mit einem Fin­ger aus­ge­löst. Doch da sie selbst ihre Tal­ker nicht bespre­chen kön­nen, dür­fen sie in einem Stim­men­cas­ting ihre*n eigene*n Sprecher*in auswählen.
Die Texte wer­den zumeist von Alex Niess geschrie­ben und anschlie­ßend mit den Jugend­li­chen bespro­chen. Bei die­sem Bespre­chen zählt jede Mei­nung und dadurch bekom­men die Texte eine per­sön­li­che Note. Bei der thea­ter­päd­ago­gi­schen Arbeit mit den Jugend­li­chen wird dar­auf geach­tet, dass die The­men einer*s jeden Jugend­li­chen, mit oder ohne Behin­de­rung, ange­spro­chen wer­den.  So gehö­ren Liebe, Freund­schaft, Sex zu eini­gen der ver­han­del­ten The­men. Unter­stützt wird die Grup­pe durch Frei­wil­li­ge (FSJ und BFD) der Geschwister- Scholl-Schule KBZO Wein­gar­ten und durch Erwach­se­ne des Thea­ter­clubs von Alex Niess am Thea­ter Ravensburg.

// Alten­tanz­thea­ter Ensem­ble ZART­BIT­TER (Lud­wigs­burg): „Jetzt machen wir nichts. Und dann war­ten wir ab.“ von Nina Kur­ze­ja und Lisa Thomas

Foto Peter Pöschl

Wer hätte gedacht, dass War­ten so fas­zi­nie­rend sein kann? Zwei Cho­reo­gra­fien in einer gelun­ge­nen Mischung aus Tanz, Kör­per­ar­beit und Spra­che inter­pre­tie­ren das Thema. Im ers­ten Teil „Cho­reo­gra­phi­sche Annä­he­run­gen“ expe­ri­men­tiert das Ensem­ble unter der künst­le­ri­schen Lei­tung von Lisa Tho­mas mit unter­schied­li­chen Warte-Situationen: War­ten auf den Schlaf, den rich­ti­gen Moment, den rich­ti­gen Part­ner… So ent­ste­hen aus klei­nen Sze­nen und impro­vi­sier­ten Kurz­cho­reo­gra­phien zarte, hef­ti­ge, skur­ri­le und berüh­ren­de Bilder.
Im zwei­ten Teil, „Das unbe­weg­te Vehi­kel“, wählt die Cho­reo­gra­phin Nina Kur­ze­ja einen ande­ren Zugang. „Wenn das War­ten kein reg­lo­ser Zustand ist, son­dern eine Aus­deh­nung von Zeit, von vie­len Augen­bli­cken hin­ter­ein­an­der, wer­den diese Momen­te im Alter erträg­li­cher?“ Per­sön­li­che Erfah­run­gen und phi­lo­so­phi­sche Über­le­gun­gen prä­gen den cho­reo­gra­fi­schen Kon­text und wer­den in Cha­rak­te­re und Figu­ren gewan­delt, die der zeit­lo­sen Fan­ta­sie einer Zir­kus­trup­pe folgen.
Künst­le­ri­sche Lei­tung: Lisa Thomas
Cho­reo­gra­phie: Nina Kur­ze­ja, Lisa Thomas
Tech­ni­sche Lei­tung und Licht­de­sign: Doris Schopf
Pro­jekt­lei­tung: Gor­da­na Ancic, Kat­rin Temme (Tanz- und Thea­ter­werk­statt e. V.)

// Die Gruppe

Die Lei­den­schaft fürs Tanz­thea­ter hat vor über zehn Jah­ren eine Grup­pe älte­rer Men­schen zum regel­mä­ßi­gen Tanz­trai­ning geführt. 2010 ist der Kern die­ser Grup­pe in der Tanz- und Thea­ter­werk­statt Lud­wigs­burg zum Ensem­ble ZART­BIT­TER zusam­men­ge­wach­sen. Das Ensem­ble will nicht nur sich selbst, son­dern „etwas“ bewe­gen, und so erfah­ren und zei­gen, was auch im Alter (noch) mög­lich ist. Die Grup­pe besteht der­zeit aus 12 Mit­glie­dern zwi­schen 60 und 78 Jah­ren. Unter der künst­le­ri­schen Lei­tung der Cho­reo­gra­phin und Tanz­päd­ago­gin Lisa Tho­mas sind regel­mä­ßig Auf­füh­rungs­pro­jek­te zu erle­ben. Tanz­kunst, der künst­le­ri­sche Pro­zess und krea­ti­ve Spiel­freu­de ste­hen im Vor­der­grund. ZART­BIT­TER erzählt Geschich­ten für alle Gene­ra­tio­nen und über­rascht immer wie­der mit neuen Ideen und Ansätzen.
Pro­jekt­lei­tung: Fiona Ebser, Tanz- und Thea­ter­werk­statt e. V.

// Thea­ter­team Spiel­lust Michel­stadt: „Alice – Folge dem wei­ßen Kanin­chen!“ von Esther Stein­bre­cher frei nach Lewis Car­rolls „Alice im Wun­der­land“ und „Alice hin­ter den Spiegeln“

Foto Tobias Robischon

Gelang­weilt vom öden Still­sit­zen mit der Schwes­ter und auf der Suche nach auf­re­gen­de­rer Beschäf­ti­gung stürzt Alice in ein Kanin­chen­loch und findet sich in einer höchst wun­der­sa­men Welt wie­der. Ein absur­der Ort, an dem die Natur­ge­set­ze zeit­wei­lig außer Kraft gesetzt und Logik wie Ver­nunft kur­zer­hand auf den Kopf gestellt wer­den. Ein rät­sel­haf­tes Par­al­lel­uni­ver­sum, bevöl­kert von hek­ti­schen Kanin­chen, grin­sen­den Kat­zen, ver­rück­ten Hut­ma­chern, opi­um­rau­chen­den Rau­pen, blut­rüns­ti­gen Mon­ar­chin­nen und unzäh­li­gen ande­ren, höchst bizar­ren Gestal­ten. Auf ihrem Weg durchs Wun­der­land muss Alice ver­wir­ren­de Gesprä­che füh­ren, Spie­gel durch­que­ren, Kämp­fe bestehen, viel­fach ihre Form wan­deln und doch am Ende sie selbst blei­ben – wer auch immer das sein mag.
Basie­rend auf Lewis Car­rolls zeit­lo­sen Klas­si­kern der Non­sens­li­te­ra­tur, „Alice im Wun­der­land“ und „Alice hin­ter den Spie­geln“, ent­stand diese Frei­licht­in­sze­nie­rung. Das Stück zeigt sich nicht mit Haupt- und Nebendarsteller*innen, es funk­tio­niert als kol­lek­ti­ver Orga­nis­mus. Alle sind Alice und Alice ist alle.
Autorin (frei nach Car­roll): Esther Steinbrecher
Regie: Esther Stein­bre­cher und Diana Wissmüller

//Die Grup­pe

Der Ver­ein „Spiel­lust Michel­stadt e.V.“ hat sich seit 2007 im süd­hes­si­schen Oden­wald der kul­tu­rel­len Bele­bung des länd­li­chen Rau­mes ver­schrie­ben und ruft mit viel­fäl­ti­gen Pro­jekt­an­ge­bo­ten die Men­schen der Regi­on zur Par­ti­zi­pa­ti­on auf. Seit 2010 rea­li­siert die Spiel­lust regel­mä­ßig alle zwei Jahre eine auf­wän­di­ge Frei­licht­in­sze­nie­rung mit gro­ßem Ensem­ble, in den Zei­ten dazwi­schen wer­den Stu­dio­pro­duk­tio­nen in klei­ne­rer Beset­zung pro­du­ziert. Auf diver­sen künst­le­ri­schen Ebe­nen wer­den alte wie neue Inter­es­sier­te ange­spro­chen, sich mit ihren Ideen und Poten­tia­len in den krea­ti­ven Gesamt­pro­zess ein­zu­brin­gen, eine Erwei­te­rung ihrer Fähig­kei­ten ermög­licht und durch die gemein­sa­me Arbeit am Pro­jekt das kul­tu­rel­le wie koope­ra­ti­ve Ver­ständ­nis aller Betei­lig­ten geschärft. Und Spaß macht’s dann auch noch. Für die Frei­licht­pro­duk­ti­on „Alice – Folge dem wei­ßen Kanin­chen!“ (2018) fan­den sich etwa 70 inter­es­sier­te Amateur*innen im Alter zwi­schen 15 und 65 Jah­ren auf und hin­ter der Bühne zusam­men. Die Mit­wir­ken­den – teils brand­neu auf der Thea­ter­büh­ne, teils „alte Hasen“ – ent­wi­ckel­ten unter der pro­fes­sio­nel­len Anlei­tung in den Berei­chen Schau­spiel, Musik, Kostüm- und Mas­ken­bild gemein­sam die Prä­sen­ta­ti­on und kre­ierten am inner­städ­ti­schen Spiel­ort eine neue Per­spek­ti­ve auf ein schein­bar „alt­be­kann­tes“ Areal.

Wahl zur Kate­go­rie „Thea­ter ist Leben!“

Alle fünf Jahre fin­den in Söm­mers­dorf die Frän­ki­schen Pas­si­ons­spie­le statt. Das Beson­de­re ist die ehren­amt­li­che Betei­li­gung von über 400 der knapp 700 Einwohner*innen: Allein 320 Amateurdarsteller*innen sind auf der Bühne zu sehen, viele Wei­te­re hel­fen hin­ter den Kulis­sen (Maske, Kos­tü­me, Requi­si­te, Büh­nen­bau, Licht- und Ton­tech­nik), an der Kasse, beim Platz­an­wei­sen, bei der Essens- und Geträn­ke­ver­sor­gung, beim Ein­wei­sen der Besu­cher­fahr­zeu­ge oder bei der Platz­rei­ni­gung. Für ihren ehren­amt­li­chen Ein­satz erhal­ten die Mit­wir­ken­den ledig­lich einen Ver­zehr­bon; ein­zig die Regie ist pro­fes­sio­nell beauf­tragt. Zur letz­ten Sai­son 2018 besuch­ten ins­ge­samt 35.000 Men­schen die 18 Auf­füh­run­gen. In der acht­zig­jäh­ri­gen Geschich­te fan­den fast 350.000 Zuschauer*innen den Weg nach Sömmersdorf.

Teil­neh­men kann jede*r: Ein­hei­mi­sche, Neu­zu­ge­zo­ge­ne sowie ehe­ma­li­ge Einwohner*innen, die im Dorf auf­ge­wach­sen sind und sich dort nach wie vor hei­misch füh­len. Die Pas­si­ons­spie­le sind für jede*n Bewohner*in, jede Glau­bens­rich­tung und jedes Alter offen.

Dar­über hin­aus betreibt der Pas­si­ons­spiel­ver­ein eine Kinder- und Jugend­thea­ter­grup­pe, die regel­mä­ßig kurze Thea­ter­stü­cke insze­niert. Zwi­schen den Pas­si­ons­spiel­jah­ren wer­den wei­te­re Thea­ter­stü­cke insze­niert, z. B. „Don Camil­lo und das rot­haa­ri­ge Mäd­chen“ (2016). All diese wer­den umge­setzt, um Spaß am gemein­sa­men Thea­ter­spiel zu haben und das schö­ne Gefühl, als klei­ne Dorf­ge­mein­schaft etwas Gro­ßes zu voll­brin­gen, auch im Zeit­raum zwi­schen den Pas­si­ons­spie­len auf­recht zu erhalten.
Und was sagt das amarena Kura­to­ri­um zur Nomi­nie­rung? Lesen Sie hier.

Mehr Infos zur Grup­pe fin­dest du hier.

Includo! ist ein inklu­si­ves Theater-und-Bewegungsprojekt des Inklu­si­ons­ver­eins SMILE e.V. in St. Leon-Rot. Es bie­tet Jugend­li­chen, jun­gen und jung­ge­blie­be­nen Erwach­se­nen mit und ohne Han­di­cap, in der Regi­on einen Raum, in dem sie ihren per­sön­li­chen Wün­schen, Gefüh­len und Träu­men Aus­druck ver­lei­hen können.

Die Grup­pe besteht zur­zeit aus 17 Teil­neh­men­den zwi­schen 16 und 54 Jah­ren, davon 11 mit geis­ti­gem und/oder kör­per­li­chem Han­di­cap. Das Team von Betreue­rin­nen und Betreu­ern bis zum Tech­ni­ker umfasst acht Per­so­nen. Includo hat eine Koope­ra­ti­on mit einem inklu­si­ven Musik­ensem­ble der Musik­schu­le Dielheim-Horrenberg, von denen drei Musi­ker, zwei mit Han­di­cap, das Thea­ter­stück musi­ka­lisch beglei­ten. Die dar­stel­len­den und musi­zie­ren­den Teil­neh­men­den kom­men aus St. Leon-Rot und Umgebung.
Und was sagt das amarena Kura­to­ri­um zur Nomi­nie­rung? Lesen Sie hier.

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Die Fami­lie Gas­sen­hau­er ist ein inklu­si­ves und gene­ra­ti­ons­über­grei­fen­des Thea­ter­pro­jekt, das seine Wur­zeln in der katho­li­schen Kir­chen­ge­mein­de St. Lud­ge­rus in Aurich hat. Erdacht ist es für Kin­der und Jugend­li­che, die aus unter­schied­li­chen sozia­len und schu­li­schen Bezü­gen kom­men. Viele von ihnen haben phy­si­sche und psy­chi­sche Gewalt erlit­ten. Die Kin­der und Jugend­li­chen brau­chen emo­tio­na­le und sozia­le Unter­stüt­zung. Ihre Vor­er­fah­rung zieht Ver­hal­tens­auf­fäl­lig­kei­ten wie Kon­zen­tra­ti­ons­schwä­che, man­geln­des Durch­hal­te­ver­mö­gen und Schul­schwän­zen nach sich. Das Selbst­wert­ge­fühl ist wenig aus­ge­prägt. Ande­re Jugend­li­che gren­zen sie aus. Bei der Berufs­wahl und in der Berufs­aus­bil­dung haben sie erheb­li­che Nach­tei­le. Fami­li­en­mit­glie­der der Gas­sen­hau­er sind zudem Erwach­se­ne, die die jun­gen Men­schen mit Unter­stüt­zungs­be­darf begleiten.

„Die Fami­lie“ orga­ni­siert jähr­lich eine Thea­ter­auf­füh­rung, die die Kin­der und Jugend­li­chen über Mona­te ein­bin­det, und sie nutzt die Fähig­kei­ten, die die Dar­stel­ler mit­brin­gen. In Spiel und Tanz, mit gro­ßen und klei­nen maß­ge­schnei­der­ten Rol­len, ler­nen sie neben­bei Schlüs­sel­kom­pe­ten­zen wie Aus­dau­er und Ziel­stre­big­keit, Eigen­ver­ant­wor­tung, Respekt, Offen­heit und Fle­xi­bi­li­tät. Die Jugend­li­chen been­den das Pro­jekt – wie bei einem Profi-Ensemble – auf einer Bühne vor „ech­tem“ Publi­kum. Diese Erfah­run­gen und Erfolgs­ge­schich­ten beglei­ten sie ihr Leben lang. Die Gas­sen­hau­er star­te­ten im März 2013 mit 20 Jugend­li­chen. Seit­her pro­ben ein­mal wöchent­lich bis zu 40 Fami­li­en­mit­glie­der auf der Bühne der IGS Aurich.
Und was sagt das amarena Kura­to­ri­um zur Nomi­nie­rung? Lesen Sie hier.

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Infor­ma­tio­nen & Downloads

Katha­ri­na Vöt­ter ist diplo­mier­te Schau­spie­le­rin und Thea­ter­päd­ago­gin BuT®, 10 Jahre aktiv auf der Bühne an Thea­tern in Berlin, Mann­heim, Wien und Linz, seit 5 Jah­ren in der Regie- und Pro­jekt­ar­beit mit Amateur*innen aller Gene­ra­tio­nen haupt­säch­lich in Thü­rin­gen tätig. Sie hat zusam­men mit ihren Kolleg*innen die Gotha­er Kul­tur­werk­stät­ten auf­ge­baut und gelei­tet. Dort hat sie meh­re­re inter­ge­ne­ra­ti­ve Insze­nie­run­gen gemacht, lei­te­te Schau­spiel­werk­stät­ten, ging mit Thea­ter­work­shops in Schu­len, orga­ni­siert und plant Ver­an­stal­tun­gen und spielt und per­formt auch selbst.

Wie nutze ich GoToMeeting?

Hier fin­dest du eine Anlei­tung von GoTo­Mee­ting. Und hier ist eine Ein­lei­tung von uns.

Wie nutze ich YouTube?

Die Vide­os lie­gen im HTML5-Format vor und las­sen sich somit direkt im Web­brow­ser auf­ru­fen und abspie­len. Für iOS-Geräte, Android-Smartphones und -Tablets wie auch Win­dows Pho­nes gibt es spe­zi­el­le Play­er. Für die Wie­der­ga­be am Smart-TV ist eine Youtube-App in der Regel vorinstalliert.

Mehr Infor­ma­tio­nen zur Nut­zung des Live­chats fin­dest du hier.

Wie kann ich in Social Media meine Ein­drü­cke vom digi­ta­len Fes­ti­val teilen?

Hier­zu musst du dich bei Face­book oder Insta­gram anmel­den und dann bei Insta­gram den Hash­tag #amarena2020 ein­ge­ben. Auf Face­book kannst du hier unse­ren Account ein­se­hen. Unse­ren Insta­gram Account fin­dest du hier. Ohne eine Anmel­dung kannst du die Accounts von uns ein­se­hen, aber keine Nach­richt hinterlassen.

Wel­che tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen brau­che ich zur Teil­nah­me am Festival?

Du brauchst ein mobi­les End­ge­rät (Lap­top, Handy) mit Inter­net­ver­bin­dung. Falls du am You­Tube Live-Chat teil­neh­men willst, regis­trie­re dich bitte bei You­Tube. Für deine Teil­nah­me bei GoTo­Mee­ting musst du GoTo­Mee­ting run­ter­la­den. Danach ist die Teil­nah­me kin­der­leicht. Kli­cke den von uns ver­brei­te­ten Link an und sogleich wirst du zum Live-Gespräch weitergeleitet.

Wie lange sind die Inhal­te online zu finden?

Vom 07. – 10. Sep­tem­ber sind die Trai­ler für das Online-Voting der Kate­go­rie Thea­ter ist Leben! online.

Die Streams der Thea­ter­stü­cke sind ab den Tag der Ver­öf­fent­li­chung bis zum 20. Sep­tem­ber 2020 online auf You­Tube abrufbar.

Der Zusam­men­schnitt des Expert*innen-Talkes zu „Digi­ta­li­tät & Ama­teur­thea­ter“ und die Preisträger*innen-Gala ist bis Ende 2020 auf You­Tube abrufbar.

Alle ande­ren Ange­bo­te sind nur am Tag und zur genann­ten Zeit abruf­bar und danach nicht mehr online zu finden.

Wen kon­tak­tie­re ich, wenn ich Pro­ble­me bei der Teil­nah­me habe?

Bitte melde dich bei Ulri­ke Strau­be (straube@bdat.info) oder rufe an unter 030-263985917.

Künst­le­ri­sche Lei­tung // Frank Grünert

Pro­jekt­lei­tung // Irene Ostertag

Inhalt­li­che & fach­li­che Beglei­tung // Domi­nik Eichhorn

Pro­jekt­ma­nage­ment & -Koor­di­na­ti­on // Ulri­ke Straube

Öffent­lich­keits­ar­beit // Kat­rin Kel­ler­mann & Tina Hohmann

Finanz­ver­wal­tung // Lijnt­je de Wit

Gra­fik // Ben­ja­min Weisheit

Schnitt & Ani­ma­ti­on // Aline Reins­bach & Oli­vi­er Aslanian

Mode­ra­ti­on // Katha­ri­na Vötter

Info & Kontakt:

Bund Deutscher Amateurtheater e. V.
Melvin Neumann
amarena – Deutscher Amateurtheaterpreis
Innovationsförderung
Senior*innentheater
Lützowplatz 9 // 10785 Berlin

Fon 030 263 98 59 - 17
Fax 030 263 98 59 - 19

neumann@bdat.info
www.bdat.info

Kooperationspartner:

Förderer & weitere Partner: