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Gedanken zum Internationalen Frauentag 2024 – eine Momentaufnahme

„Das Tempo des Wandels hin zur Gleichberechtigung ist offen gesagt eine Beleidigung.“ (António Guterres, UN Generalsekretär / Tagesspiegel vom 7.3.2024)

 „Milliarden von Frauen und Mädchen sind von Ausgrenzung, Ungerechtigkeit und Diskriminierung betroffen, da unsere Gesellschaft nach wie vor von jahrtausendelanger männlicher Vorherrschaft geprägt ist.“ (ebenfalls Guterres in o. g. Quelle)

Es gibt viele Stimmen, die das Thema Gleichberechtigung aus unterschiedlichen Perspektiven thematisieren – auch aus dem Blickwinkel der Kultur.

Einige Frauen in der BDAT-Geschäftsstelle haben sich in Hinblick auf den Internationalen Frauentag, der in Berlin und in Mecklenburg-Vorpommern ein freier Tag ist, mit Fragen und persönlichen Gedanken rund um diesen Tag beschäftigt. Dieser Beitrag ist eine kurze (und nicht vollständige) Momentaufnahme.

Wie wird mit dem Thema „Geschlechtergerechtigkeit“ eigentlich im Amateurtheater umgegangen, ist es überhaupt ein Thema? Wie sind z. B. Theaterstücke aufgebaut und ausgerichtet? Wie viele Frauen gibt es in Vorständen von Theatervereinen oder als Funktionsträgerinnen im Bundesverband? Es gibt sicherlich viele spannende Fragen und an vielen Stellen Gestaltungs- und/oder Handlungsbedarf. Was meinst du, was meinen Sie?

Hinweisen möchten wir heute auch nochmals auf unserem sehenswerten Film „Raum schaffen – Diversität im Amateurtheater“. Drei Frauen berichten in dem vom BDAT produzierten Beitrag über ihre Arbeit: die deutsch/türkische Theatermacherin Hülya Karci, die Teamerin gegen Diskriminierung und Coachin für machtkritische Diversifizierungsprozesse mit ostdeutschen Wurzeln ManuEla Ritz sowie die aus dem Iran geflüchtete und in Deutschland lebende Theatermacherin Moujan Taher.

„Wie kann ich die Menschen erreichen?”, fragt sich Hülya Karci beim Einstieg in die Arbeit mit einer inklusiven Theatergruppe. „Ich muss zuhören, meine Perspektiven wechseln”, stellt sie heraus. Was einfach klingt, scheint im Alltag wie auch im Amateurtheater an vielen Stellen schwer umsetzbar zu sein. Der Handlungsbedarf ist offensichtlich, das zeigen immer mehr Institutionen, die sich mit der Kritik an mangelnder Diversität beschäftigten. Aber ist es für viele Organisationen nur ein Trend, mit dem man sich schmücken will? Wie kann effektiv mehr Partizipation und Repräsentation von bisher marginalisierten Menschen sowie wirksame Machtkritik geschaffen werden? Wie gelangen wir zu mehr wirklicher Vielfalt in Amateurtheatern und ihren Verbänden?

Zu sehen ist der Kurz-Film auf dem YouTube-Kanal des BDAT: https://bit.ly/Raum_schaffen_BDATfilm

Ergänzend dazu hier noch einige Lesetipps:

Der Deutsche Kulturrat hat am 6. März 2024, zum Equal Pay Day, erneut auf die Ungleichbehandlung hingewiesen, nachzulesen in der Studie „Baustelle Geschlechtergerechtigkeit: Datenreport zur wirtschaftlichen und sozialen Lage im Kulturbereich“ von Gabriele Schulz und Olaf Zimmermann. Die Publikation analysiert anhand von Daten des Statistischen Bundesamts, der Bundesagentur für Arbeit und der Künstlersozialkasse die wirtschaftliche Situation von Erwerbstätigen im Kulturbereich. Das E-Book (erschienen im Oktober 2023) steht kostenfrei hier zum Download:  E-Book (PDF-Datei)

Frauen in Kultur und Medien (Deutscher Kulturrat)
https://frauen-in-kultur-und-medien.de/

Zeit, die es braucht / Essay zur Care Arbeit (Bundeszentrale für politische Bildung)
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/care-arbeit-2020/317843/zeit-die-es-braucht/

Frauen im Fokus: Mehr Care-Arbeit und weniger Gehalt (Bundesagentur für Arbeit)
https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/herford/presse/2024-37-frauen-im-fokus-mehr-care-arbeit-und-weniger-gehalt