Schwerpunkt-Themen BDAT

Hier fin­dest du/finden Sie Infor­ma­tio­nen zu den Jahres- bzw. Schwerpunkt-Themen des BDAT. Wir laden alle Theaterliebhaber*innen und Enga­gier­te herz­lich dazu ein, mit uns in einen Dia­log zu kom­men. Viel­leicht führst du/führen Sie gera­de ein span­nen­des Pro­jekt zum aktu­el­len Schwerpunkt-Thema durch? Oder es gibt Anre­gun­gen, Ideen, kri­ti­sche Refle­xio­nen oder Posi­tio­nen? Tre­ten Sie gern mit uns in Kontakt:
BDAT, Kat­rin Kel­ler­mann, kellermann@bdat.info  

AMA­TEUR­THEA­TER // DEMO­KRA­TIE UND DIALOG

// Berlin, 20. Mai 2022 //

Liebe Theaterfreund*innen,

die Zwi­schen­er­geb­nis­se unse­res Diversitäts-Entwicklungsprozesses, den der Bund Deut­scher Ama­teur­thea­ter (BDAT) auf ver­schie­de­nen Ebe­nen 2021 begon­nen hat, haben uns ermu­tigt, Fra­ge­stel­lun­gen wei­ter zu ent­wi­ckeln und das Thema „Ama­teur­thea­ter // Demo­kra­tie und Dia­log“ ver­stärkt in den Blick zu neh­men. Es bie­tet viele Mög­lich­kei­ten, über das Thea­ter und mit den Mit­teln des Thea­ters ins Gespräch zu kom­men, auch kon­struk­ti­ve Streit- und Debat­ten­kul­tur zu erpro­ben – natio­nal und inter­na­tio­nal. Wo, wenn nicht im Thea­ter, sind Dia­lo­ge Bau­stei­ne des Gesche­hens? Wer, wenn nicht Thea­ter­schaf­fen­de, könn­te sich des The­mas mit ihren Mit­teln annehmen?

Wir bit­ten dich/Sie zu die­sem Thema um ein Statement/einen Kommentar/künstlerischen Bei­trag. Wir pla­nen, Bei­trä­ge voll­stän­dig oder in Aus­zü­gen (z. B. zitat­wei­se) auf unse­ren ver­schie­de­nen Media-Kanälen (Home­page, ggf. Face­book, Insta, Spiel und Bühne) zu ver­öf­fent­li­chen. Nach Mög­lich­keit wer­den wir eini­ge Autor*innen/Urheber*innen der Bei­trä­ge zu Debat­ten, z. B. im Rah­men unse­rer Veranstaltungen/Festivals, einladen.

Wir bit­ten dich/Sie zu die­sem Thema um ein Statement/einen Kommentar/künstlerischen Bei­trag. Wir pla­nen, Bei­trä­ge voll­stän­dig oder in Aus­zü­gen (z. B. zitat­wei­se) auf unse­ren ver­schie­de­nen Media-Kanälen (Home­page, ggf. Face­book, Insta, Spiel und Bühne) zu ver­öf­fent­li­chen. Nach Mög­lich­keit wer­den wir eini­ge Autor*innen/Urheber*innen der Bei­trä­ge zu Debat­ten, z. B. im Rah­men unse­rer Veranstaltungen/Festivals, einladen.

Das Thema kann so skiz­ziert werden:

Kri­sen­si­tua­tio­nen set­zen die Demo­kra­tie und unse­re Gesell­schaft unter Druck: Der Angriffs-Krieg in der Ukrai­ne, Corona-Pandemie, Kli­ma­wan­del, reli­giö­se oder poli­ti­sche Radi­ka­li­sie­rung, ter­ri­to­ria­le Aus­ein­an­der­set­zun­gen – die Her­aus­for­de­run­gen wer­den grö­ßer. Gleich­zei­tig ist eine Ori­en­tie­rungs­lo­sig­keit in einer hoch­kom­ple­xen, glo­ba­li­sier­ten Welt spür­bar. Ten­den­zen zu Ego­is­mus und ver­min­der­ter Empa­thie­fä­hig­keit bis hin zu auch phy­si­scher Gewalt sind zu beob­ach­ten. Dar­aus erge­ben sich viele mög­li­che Fra­ge­stel­lun­gen, auch für das Amateurtheater.

  • Was macht (kann) das Ama­teur­thea­ter (machen) in die­sen beweg­ten Zei­ten für den gesell­schaft­li­chen Zusammenhalt?
  • Was tra­gen Ama­teur­büh­nen vor Ort dazu bei, wie kön­nen Thea­ter­ver­bän­de landes- und bun­des­weit unterstützen?
  • Wo und wie bil­det Ama­teur­thea­ter demo­kra­ti­sche Pro­zes­se ab oder för­dert diese?
  • Wel­che Dia­lo­ge wer­den geführt (nicht geführt), wie fin­det Betei­li­gung statt?
  • Wo und wie för­dert Ama­teur­thea­ter bür­ger­schaft­li­ches Engagement?
  • Wel­che neuen künst­le­ri­schen Dar­stel­lungs­for­men ent­wi­ckeln sich aus Kri­sen­si­tua­tio­nen? Wel­che künst­le­ri­schen Kon­zep­te ermög­li­chen mehr Partizipation?
  • Wie sieht es bei aktu­el­len Thea­ter­tex­ten aus? Gibt es Stück­emp­feh­lun­gen, in denen poli­ti­sche und gesell­schaft­li­che Inhal­te the­ma­ti­siert und reflek­tiert wer­den und die sich mit Dia­log­kul­tur auseinandersetzen?
  • Sind Thea­ter­ver­ei­ne heute tolle Orte demo­kra­ti­schen Lebens? Oder schlie­ßen sie als Orte von Gleich­ge­sinn­ten viele ande­re aus („clo­sed shops“)?

Das sind eini­ge der Fra­ge­stel­lun­gen, die auf­ge­grif­fen wer­den kön­nen. Es kann aber auch ein eige­ner Gedan­ke / Idee / ein eige­ner Fokus im Zen­trum ste­hen. Wir wert­schät­zen Viel­falt und freu­en uns über Ein­rei­chun­gen unab­hän­gig von Geschlecht, Natio­na­li­tät, eth­ni­scher und sozia­ler Her­kunft, Reli­gi­on, Behin­de­rung, Alter, sexu­el­ler Ori­en­tie­rung und Identität.

For­ma­li­en:
Bitte sen­det / sen­den Sie uns Ihr State­ment als
// pdf-Dokument (gern auch zusätz­lich als word oder txt-Datei; max. 1 Seite) oder als
// Video (nicht län­ger als 1,30 Min. / For­mat für Insta­gram und/oder Face­book geeignet)
// Foto (mit Kurz­text und Rechtehinweis)
// Künst­le­ri­scher Bei­trag (Bil­der von Installationen,….)

Den Bei­trag bitte mit voll­stän­di­gen Namen und ggf. Funk­ti­on (Ver­band, Thea­ter­grup­pe,…) sen­den an: BDAT, Kat­rin Kel­ler­mann, kellermann@bdat.info

Wir pla­nen, die Bei­trä­ge im Laufe des Jah­res zu ver­öf­fent­li­chen. Wir wer­den vorab infor­mie­ren, wann der Bei­trag wo erscheint.

Ein­reich­fris­ten: 15. Juni / 15. August / 15. Oktober
Wir freu­en uns auf viele span­nen­de Bei­trä­ge, Ideen, Impul­se etc.!

Wich­tig: Es kön­nen uns auch Anre­gun­gen, Gedan­ken etc. gemailt wer­den, die nicht ver­öf­fent­licht wer­den sol­len. Wir bit­ten um ent­spre­chen­den Hinweis. 

Sie haben / Ihr habt Fra­gen? Mel­den Sie sich / Mel­det euch gern hier:
BDAT, Kat­rin Kel­ler­mann: kellermann@bdat.info

 Down­load pdf // BDAT Ver­bands­in­for­ma­ti­on Demo­kra­tie und Dialog 

Ama­teur­thea­ter // Demo­kra­tie und Dialog

// Berlin, 9. Febru­ar 2022 //

Im letz­ten Jahr hat sich der BDAT mit dem The­men­schwer­punkt „Diver­si­tät // Ras­sis­mus und Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit“ beschäf­tigt. Viele Gesprächs- und Arbeits­run­den, Work­shop­an­ge­bo­te mit Teilnehmer*innen aus dem gesam­ten Spek­trum des BDAT (Gre­mi­en, Mit­glieds­ver­bän­de, Thea­ter­büh­nen, Fachervertreter*innen) fan­den statt. Beglei­tet wurde der Pro­zess von ManuE­la Ritz, Teame­rin gegen Dis­kri­mi­nie­rung und für macht­kri­ti­sche Diver­si­tät. Die umfang­rei­chen Akti­vi­tä­ten haben viele Erkennt­nis­se, neues Wis­sen und Impul­se ver­mit­telt. Gedan­ken und Ver­hal­ten kamen in Bewe­gung, Ent­wick­lun­gen wur­den ange­sto­ßen oder weiterbewegt.

Ein Ergeb­nis ist unser Jah­res­ma­ga­zin Spiel und Bühne. Fest­zu­hal­ten ist, dass noch nie so ein star­kes Feed­back wie bei die­ser Aus­ga­be ein­ge­gan­gen ist, über­wie­gend posi­tiv, teils kritisch-konstruktiv. Die vie­len Reak­tio­nen, ins­be­son­de­re von Men­schen, die wir bis­lang nicht erreicht haben, und die Zwi­schen­er­geb­nis­se unse­res Diversitäts-Entwicklungsprozesses ermu­ti­gen uns, Diver­si­tät wei­ter­hin im Blick zu haben und nicht nur intern zu bear­bei­ten. Was aber könn­te – auch vor dem Hin­ter­grund die­ser Über­le­gun­gen – ein Schwer­punkt für 2022 sein?

Im Dezem­ber haben wir eine offe­ne Umfra­ge ver­sen­det, über die auf unse­rer Home­page Vor­schlä­ge für ein Schwerpunkt-Thema 2022 ein­ge­reicht wer­den konn­ten. Neun Vor­schlä­ge sind ein­ge­gan­gen, die wir mit Vertreter*innen aus dem Prä­si­di­um, den Mit­glieds­ver­bän­den, den Vor­schla­gen­den und der Geschäfts­stel­le am 21. Janu­ar bespro­chen und dis­ku­tiert haben. Die Runde hat sich für das Thema „Demo­kra­tie und Dia­log“ ent­schie­den. Es bie­tet viele Mög­lich­kei­ten, über das Thea­ter und mit den Mit­teln des Thea­ters ins Gespräch zu kom­men, auch kon­struk­ti­ve Streit- und Debat­ten­kul­tur zu erpro­ben – natio­nal und international.

Wo, wenn nicht im Thea­ter, sind Dia­lo­ge Bau­stei­ne des Gesche­hens? Wer, wenn nicht Thea­ter­schaf­fen­de, könn­te sich des The­mas mit ihren Mit­teln annehmen?

Das Thema könn­te viel­leicht so skiz­ziert werden:

Immer neue Kri­sen­si­tua­tio­nen set­zen die Demo­kra­tie und unse­re Gesell­schaft unter Druck. Ob Corona-Pandemie, Kli­ma­wan­del, reli­giö­se oder poli­ti­sche Radi­ka­li­sie­rung, ter­ri­to­ria­le Aus­ein­an­der­set­zun­gen – die Her­aus­for­de­run­gen wer­den grö­ßer. Gleich­zei­tig ist eine ver­stärk­te Ori­en­tie­rungs­lo­sig­keit in einer hoch­kom­ple­xen, glo­ba­li­sier­ten Welt spür­bar. Ten­den­zen zu Ego­is­mus und ver­min­der­ter Empa­thie­fä­hig­keit bis hin zu auch phy­si­scher Gewalt sind zu beobachten.

Dar­aus erge­ben sich viele mög­li­che Fra­ge­stel­lun­gen, auch für das Amateurtheater.

Was kon­kret kann das Ama­teur­thea­ter in die­sen beweg­ten Zei­ten für den gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt leis­ten? Was kön­nen Ama­teur­büh­nen vor Ort bei­tra­gen, was die Thea­ter­ver­bän­de landes- oder bun­des­weit? Wo und wie bil­det Ama­teur­thea­ter demo­kra­ti­sche Pro­zes­se ab oder för­dert diese? Wel­che Dia­lo­ge wer­den geführt? Wie fin­det Betei­li­gung statt? Fin­det Betei­li­gung statt? Wel­che gesell­schaft­li­chen Grup­pen und Alters­grup­pen haben z. B. ein Mit­spra­che­recht bei der Aus­wahl der Stü­cke, The­men oder der Beset­zung der Rol­len?  Wo und wie för­dert Ama­teur­thea­ter bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment? Wel­che neuen künst­le­ri­schen Dar­stel­lungs­for­men ent­wi­ckeln sich aus Kri­sen­si­tua­tio­nen? Wel­che künst­le­ri­schen Kon­zep­te ermög­li­chen mehr Par­ti­zi­pa­ti­on? Wie sieht es bei aktu­el­len Thea­ter­tex­ten aus? Gibt es Stück­emp­feh­lun­gen, in denen poli­ti­sche und gesell­schaft­li­che Inhal­te the­ma­ti­siert und reflek­tiert wer­den und die sich mit Dia­log­kul­tur auseinandersetzen?

Das sind eini­ge der Fra­ge­stel­lun­gen, die wir auf­grei­fen kön­nen. Der BDAT möch­te das Jahr 2022 dafür nut­zen, das Thema „Ama­teur­thea­ter // Demo­kra­tie und Dia­log“ zu gestal­ten. Dabei möch­ten wir auch den 2021 gestar­te­ten Diver­si­täts­ent­wick­lungs­pro­zess in den Blick neh­men. Zum 10jährigen Jubi­lä­um BFD im Ama­teur­thea­ter wer­den wir das Enga­ge­ment unse­rer Mit­glieds­büh­nen sicht­bar machen und fei­ern. Wir wol­len zudem For­ma­te zu unse­ren Ver­an­stal­tun­gen anbie­ten, die den künst­le­ri­schen Aus­tausch und die Debat­te bele­ben. Auch unser Jah­res­ma­ga­zin Spiel und Bühne wird das Thema aufnehmen.

Es ist uns beson­ders wich­tig, mit unse­ren Gre­mi­en, unse­ren Mit­glieds­ver­bän­den und den Büh­nen ins Gespräch zu kom­men. „Ama­teur­thea­ter // Demo­kra­tie und Dia­log“ wol­len wir gemein­sam mit euch/Ihnen bear­bei­ten, dis­ku­tie­ren, künst­le­risch und kom­mu­ni­ka­tiv sicht­bar machen. Daher freu­en wir uns auf eure/Ihre Fra­gen, Ideen und Impulse.

Wir kön­nen uns vor­stel­len, dass bereits eini­ge Ver­bän­de und Thea­ter­grup­pen an dem Thema arbei­ten. Gern kön­nen uns auch kon­kre­te Pro­jek­te, Ver­an­stal­tun­gen und Auf­füh­rungs­ter­mi­ne vor­ge­stellt wer­den, die in das The­men­spek­trum pas­sen. Wir pla­nen, diese ggf. auch über unse­re Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ka­nä­le auf­zu­neh­men, zu tei­len, zu liken.

Für wei­te­re Fra­gen, Vor­schlä­ge und Ideen steht die BDAT-Geschäftsstelle gern zur Verfügung.

Kon­takt:
BDAT, Kat­rin Kel­ler­mann, kellermann@bdat.info

Diver­si­tät // Ras­sis­mus und Geschlechtergerechtigkeit

// Berlin, August  2021 //

„Es ist anstren­gend: zuhö­ren, zusam­men­ar­bei­ten, verstehen!“
„Jeder darf Kunst pro­du­zie­ren und auch zeigen!“
„Es geht darum, den Men­schen zu erkennen!“
„Es gibt kein Muss, außer Menschlichkeit!“ *

Die Debat­te zu Diver­si­tät ist in Kunst, Kul­tur, Poli­tik und Gesell­schaft in vol­lem Gange.

Als Thea­ter­ver­band möch­ten wir uns dazu ein­brin­gen und mit unse­ren Mit­glieds­ver­bän­den und Mit­glieds­büh­nen über fol­gen­de Fra­gen in den Aus­tausch kommen:

  • Was bedeu­tet Diver­si­tät für uns als Thea­ter­ver­band, als Mit­glieds­büh­ne, als Theaterakteur*in?
  • Wie offen sind wir für mehr Diver­si­tät in unse­ren Strukturen?
  • Wel­che struk­tu­rel­len Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten kön­nen wir nutzen?
  • Wo kön­nen wir Ver­än­de­rungs­pro­zes­se in Gang setzen?
  • Wie kön­nen wir unser Credo eines „Thea­ter für und mit alle(n) Men­schen“ gestalten?

Anders als unser Jah­res­the­ma 2020 „Dar­stel­len­de Küns­te und Digi­ta­li­sie­rung“ betrach­ten wir diese Debat­te nicht als Jah­res­the­ma, son­dern als Schwer­punkt­the­ma, mit dem wir 2021 begon­nen haben und das in den kom­men­den Jah­ren wei­ter ein Fokus unse­rer Ver­bands­ar­beit sein soll.

Vor­be­rei­tend hatte der BDAT im März zu einem ers­ten digi­ta­len Werk­statt­ge­spräch (Zoom) ein­ge­la­den. Betei­ligt waren Vertreter*innen aus dem Prä­si­di­um, der Geschäfts­stel­le des BDAT, aus Mit­glieds­ver­bän­den und Mit­glieds­büh­nen. Für die Mode­ra­ti­on und Beglei­tung des ers­ten Gesprä­ches hatte sich der BDAT Expert*innen mit ins Boot geholt. Edmund Greve (Poli­ti­scher Refe­rent Migra­ti­ons­rat Berlin) und Tanyıl­maz Tuğba (Poli­ti­sche Refe­ren­tin Migra­ti­ons­rat Berlin) mode­rier­ten diese Ein­stiegs­ver­an­stal­tung. Eine wich­ti­ge Erkennt­nis dar­aus war, Diver­si­tät nicht als Defi­ni­ti­on son­dern viel­mehr als Pro­zess zu ver­ste­hen. -Die­ser braucht Men­schen, für die es ein wich­ti­ges Anlie­gen ist, alle mit ihrer Indi­vi­dua­li­tät zu sehen und mitzunehmen,

Mit Manue­la Ritz (Teame­rin gegen Dis­kri­mi­nie­rung und für macht­kri­ti­sche Diver­si­tät) hat der BDAT eine Pro­zess­be­glei­te­rin gewin­nen kön­nen, die unse­ren Ver­band hier­zu bera­tend und beglei­tend unter­stützt. Neben wei­te­ren Werk­statt­tref­fen hat der BDAT – zunächst auf Geschäfts­stel­len­ebe­ne – einen Diver­si­täts­ent­wick­lungs­pro­zess begon­nen. Teil davon war (auf 2021 befris­tet) unse­re neue Kol­le­gin Selen Şahin­ter, die als „Assis­tenz Diver­si­täts­ent­wick­lung“ den Pro­zess beim BDAT bis zum Ende des Jah­res admi­nis­tra­tiv und koor­di­nie­rend unterstützte.

The­men­ori­en­tier­te digi­ta­le Work­shop­an­ge­bo­te (Zoom) gaben in der zwei­ten Jah­res­hälf­te 2021 Impul­se in alle Ver­bands­ebe­nen. Dabei ging es u. a. darum, Dis­kri­mi­nie­run­gen, Aus­schlüs­se, Benach­tei­li­gun­gen und Bedürf­nis­se von Men­schen zu erkennen.

Die gewähl­ten Schwer­punk­te „Ras­sis­mus und Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit“ bedür­fen einer per­sön­li­chen Annä­he­rung und Aus­ein­an­der­set­zung mit (eige­nen) Pri­vi­le­gi­en, Macht und Dis­kri­mi­nie­rung. Ziel war und ist es wei­ter­hin, unse­re Verbands- und Büh­nen­struk­tu­ren, unse­re Kom­mu­ni­ka­ti­on und unser Han­deln im Ama­teur­thea­ter diver­si­täts­of­fe­ner zu gestalten.

Ein Bau­stein inner­halb unse­res Jah­res­schwer­punk­tes war im Juni das Sym­po­si­um im Rah­men des inter­na­tio­na­len Fes­ti­vals THEA­TER­WEL­TEN. Unter dem Titel „Männ­lich­keits­bil­der im (Amateur)theater“ konn­ten die Teilnehmer*innen mit Theatermacher*innen aus der gan­zen Welt, beglei­tet von künst­le­ri­schen Inter­ven­tio­nen, diskutieren.

Aus­ge­hend von die­sen ers­ten Schrit­ten möch­ten wir zum Thema Diver­si­tät wei­ter mit unse­ren Mit­glieds­büh­nen ins Gespräch kom­men, denn: Wir (als Thea­ter­ge­mein­schaft) möch­ten mehr Men­schen für das Ama­teur­thea­ter – als Akteur*innen auf und hin­ter der Bühne, aber auch als Verantwortungsträger*innen in unse­ren ehren­amt­li­chen Struk­tu­ren gewin­nen. Wir möch­ten Per­spek­ti­ven von Men­schen Raum geben, die bis­her noch nicht den Weg zu uns gefun­den haben, neue Impul­se auf­neh­men und das Ama­teur­thea­ter künst­le­risch wei­ter ent­wi­ckeln. Das und vie­les mehr wol­len wir wei­ter­hin anstoßen…

Infor­ma­tio­nen / Kon­takt: BDAT, Kat­rin Kel­ler­mann, kellermann@bdat.info
Wei­ter­füh­ren­de Links zum Thema fin­den Sie hier: Diver­si­tät und Inklusion

Vor­ge­stellt:


Foto Andy van Kaa

Manue­la Ritz
Schwar­ze deut­sche Mut­ter, Dipl.-Sozialpädagogin, Teame­rin, Coa­chin und Autorin.
Seit zwei Jahr­zehn­ten bin ich in der poli­ti­schen Bil­dungs­ar­beit gegen Dis­kri­mi­nie­rung und für macht­kri­ti­sche Diver­si­fi­zie­rung tätig. Meine Schwer­punk­te sind Adul­tis­mus, Anti-Rassismus und Empower­ment für Men­schen mit Rassismus-Erfahrungen sowie die The­ma­ti­sie­rung des Macht­ver­hält­nis­ses zwi­schen Ost- und Westdeutschland.

 

Auf dem Foto zu sehen: Selen Sahinter

Selen Şahin­ter
Ich bin in Berlin gebo­ren und lebe seit mei­ner Kind­heit abwech­selnd in Deutsch­land, Spa­ni­en und in der Tür­kei. Der­zeit stu­die­re ich an der FU Berlin Rechts­wis­sen­schaf­ten. Es ist mir wich­tig, dass The­men wie Gen­der Equa­li­ty, Frau­en­rech­te, Ras­sis­mus, LGBT­QI+ Rech­te etc. ange­spro­chen und the­ma­ti­siert wer­den. Als Assis­tenz Diver­si­täts­ent­wick­lung beim BDAT (2021) war mir von Anfang an klar, dass ich einen Unter­schied machen kann!

*Die oben genann­ten Zita­te stam­men aus der ers­ten Redaktions-Sitzung des BDAT zum Thema Diver­si­tät 2021.

#bdat2D – Dar­stel­len­de Küns­te und Digitalisierung
Mit­den­ken, Mit­ma­chen, Mitgestalten!

BDAT-Jahresthema, Runde 1! Erst­mals hat der Bund Deut­scher Ama­teur­thea­ter 2020 ein Jah­res­the­ma auf die Agen­da gesetzt, das alle Theater-Akteur*innen in unter­schied­li­cher Weise betrifft und das uns durch das Jahr beglei­ten wird: „Dar­stel­len­de Küns­te und Digi­ta­li­sie­rung“. Das Thema durch­dringt viele unse­rer Lebens­be­rei­che und auch an der „Theater-Basis“ rumort es digi­tal: Thea­ter­grup­pen orga­ni­sie­ren sich über Whats-App, kom­mu­ni­zie­ren und wer­ben über Face­book und/oder Insta­gram, man­che set­zen neue digi­ta­le Tech­ni­ken in ihren Pro­duk­tio­nen ein: sie strea­men, haben Influencer*innen im Publi­kum, bie­ten künst­le­ri­sche Inter­ak­tio­nen über das Netz. Die Corona-Pandemie hat der gan­zen Ent­wick­lung inzwi­schen eine völ­lig neue Dimen­si­on geben. Hier wol­len wir das Thema im Laufe des Jah­res beschrei­ben, dar­stel­len, Exper­ten zu Wort kom­men las­sen, Ideen und Kon­zep­te aus der Pra­xis vorstellen.

Jah­res­the­ma / Hintergrund:

Dar­stel­len­de Küns­te und Digi­ta­li­sie­rung wer­den in vie­len Theater-Feldern stär­ker zusam­men gedacht und wir­ken auf­ein­an­der. Die „Digital-Kultur“ ver­än­dert unse­re Kom­mu­ni­ka­ti­on, unser Zusam­men­le­ben und unse­re Gesell­schaft. Es gibt aber auch Gren­zen: künstlerisch-ästhetische, sozia­le, kul­tu­rel­le, poli­ti­sche, infra­struk­tu­rel­le, öko­lo­gi­sche oder recht­li­che Hin­ter­grün­de kön­nen aus­schlag­ge­bend sein.

Für die Dar­stel­len­den Küns­te und ihre Akteur*innen erge­ben sich aus die­sen Ent­wick­lun­gen kom­ple­xe Fra­ge­stel­lun­gen. Was bedeu­tet Digi­ta­li­sie­rung im Kon­text von Thea­ter und wie kön­nen wir als Ver­band, als Bühne, als Mensch damit umge­hen und gestal­te­risch tätig wer­den? Wel­che künst­le­ri­schen For­ma­te, Thea­ter­for­men und -ästhe­ti­ken ent­wi­ckeln sich? Wie ver­än­dern sich unse­re Fort­bil­dungs­for­ma­te? Wel­che kul­tur­po­li­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen gibt es? Wie ver­än­dert sich die Kom­mu­ni­ka­ti­on auf und hin­ter der Bühne, wel­che Vor- und Nach­tei­le hat die Digi­ta­li­sie­rung im Zusam­men­spiel von Thea­ter, Ehren­amt und Gesell­schaft, wie wer­den Bar­rie­ren ab- oder auf­ge­baut? Das sind eini­ge der Fra­ge­stel­lun­gen, die the­ma­ti­siert, erör­tert und dis­ku­tiert wer­den sollen.

Beim BDAT sind aktu­ell auf ver­schie­de­nen Ebe­nen Ver­än­de­run­gen ange­sagt. Unse­re Zeit­schrift Spiel und Bühne erscheint in gedruck­ter Form nur noch ein­mal jähr­lich. Im glei­chen Zuge wol­len wir künf­tig bei Insta­gram Theater-Geschichten erzäh­len und brin­gen neben unse­ren Web­sites www.bdat.info und www.theaterwelten.info in die­sen Tagen ein neues Homepage-Format für das Pro­jekt Land­luft 2.0 auf den Weg.
Ziel auf www.landluftzweipunktnull.de ist es, Thea­ter in länd­li­chen Räu­men öffent­li­che Prä­senz, Aus­tausch und Ent­wick­lungs­po­ten­zia­le zu ermög­li­chen. Wei­te­re digi­ta­le For­ma­te, u. a. im Podcast-Bereich, sind angedacht.

Das span­nungs­rei­che Thema steht auch bei unse­ren Dach­or­ga­ni­sa­tio­nen, z. B. beim Deut­schen Kul­tur­rat, der Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft der Senio­ren­or­ga­ni­sa­tio­nen (BAGSO), Bun­des­ver­ei­ni­gung Kul­tu­rel­le Kinder- und Jugend­bil­dung (BKJ) oder beim Bun­des­netz­werk Bür­ger­li­ches Enga­ge­ment (BBE) im Fokus, was die Debat­te zusätz­lich befördert.
Impul­se zum Jah­res­the­ma wer­den wir u. a. in unse­rem monat­li­chen News­let­ter, über Face­book und vor­aus­sicht­lich dem­nächst über Insta­gram geben; aber auch bei unse­ren Ver­an­stal­tun­gen hof­fen wir auf regen Aus­tausch. Zum letz­ten Quar­tal des Jah­res erwar­ten wir ein viel­schich­ti­ges Bild und wer­den das Schwer­punkt­the­ma mit Fach­bei­trä­gen sowie mit Aus­zü­gen aus den gesam­mel­ten Ein­sen­dun­gen in Spiel und Bühne veröffentlichen.

Schon jetzt freu­en wir uns auf Bei­trä­ge und Hin­wei­se unse­rer Mit­glieds­ver­bän­de und –büh­nen, von Thea­ter­schaf­fen­den, Digital-Natives und Digital-Immigrants. Eini­ge Bei­trä­ge wer­den wir (nur mit jewei­li­gem Ein­ver­ständ­nis) auch hier auf unse­rer Home­page in ver­öf­fent­li­chen. Machen Sie mit?!

Info & Kontakt:

Bund Deutscher Amateurtheater e. V.
Katrin Kellermann
Öffentlichkeitsreferentin
Lützowplatz 9 // 10785 Berlin

Fon 030 263 985 9-16
Fax 030 263 985 9-19

kellermann@bdat.info
www.bdat.info