Lernlust statt Lernfrust!

Vom Gedicht zum Theaterprojekt

Alles nahm in einer Deutschstunde der Klasse 6d der Matibi-Grundschule seinen Anfang. Die Klassenlehrerin Jana Prosch las mit den Schüler*innen das Duett-Gedicht „Strafionon Flubupaxis“ des Schauspielers und Autors Kai S. Guenzel. „Können wir daraus ein Theaterstück machen?“, lautete schnell die Frage der Kinder. Sie geben auf dieser Seite einen Einblick in das fächerübergreifende Theaterprojekt, das schließlich entstand und immer noch im Entstehen ist. Zu diesem Projekt findet ihr auch einen Artikel in unserem Printmagazin. Schaut mal rein!

Strafionon Flubupaxis

Da sitzt einer im Mondeslicht im Wald herum und sieht mich nicht. Aus seinem Kopf ragen Antennen, auf denen grüne Lämpchen brennen. Bleib‘ ich stehen? Geh‘ ich weiter?… Mich tot zu stell’n wär‘ doch gescheiter.

Ein kleiner Zweig – ich trat darauf, versehentlich! Er schreckte auf…:

„Was tun Sie hier, zu dieser Stunde?“

„Spazieren! Hi! Bin Kunigunde, und Sie sind…?“

„Strafionon Flubupaxis aus der Tyrius-Galaxis.“

„So weit gereist? Warum denn nur?“

„Nun, mich begeistert die Natur auf diesem, eurem Prachtplaneten! Auf uns’rem muss man sie sich kneten.“

„Kneten?? Und woraus? Warum?“

„Aus Lehm. Mehr gibt’s nicht.“

„Hmm, zu dumm.“

„Einst sah’s bei uns aus, wie auf Erden, doch dann häuften sich Beschwerden: Es müsse Platz geschaffen werden für dies und das, bis man erkannte: von der Natur blieb nur noch Pampe.“

„Und wenn Sie ein paar Bäume raffen und heimlich in Ihr Ufo schaffen?“

„Sie fehlten euch im Walde dann…!“

„Gleich morgen pflanz‘ ich neue an!“

„Wie könnt‘ ich danken?“

„Das ist leicht: Ein Foto vom Planeten reicht.“

„Von meinem, mit der Pampe?“

„Genau! Das reicht mir schon als Danke. Versenden Sie’s als Hologramm, als Warnung, was passieren kann an die Menschen meiner Welt, auf das bei uns der Groschen fällt.“

„Dann pack‘ ich’s mal!“

„Ja, gute Reise! Nur sind’s beim Abflug bitte leise! Und starten’s besser ohne Licht – Weil: manche mögen Aliens nicht.“

„Ach was? Im Ernst? Das ist ja schade.“

„Weil…?“

„Ich aufgerüstet habe! Auspuff, Lampen… lange Liste, herrlich, wie sie röhrt, die Kiste.“

„Darf ich’s hör’n, Herr Flubupaxis, aus der Tyrius-Galaxis?“

„Ich lad‘ Sie ein, auch mitzufliegen!“

„Kann ich Kinder von Ihn‘ kriegen…?“

„Am Kopf grün leuchtende Antennen? Meine Neugier ist entbrannt! Starten wir am Waldesrand!“

– Kai S. Guenzel – 

Die Schüler*innen sollen und dürfen alle ihren Platz im Projekt finden. In sämtlichen Fächern wurde das Gedicht zum Ausgangspunkt, um über Themen zu diskutieren, die sowieso auf dem Lehrplan stehen. So bot das Gedicht beispielsweise eine gute Basis, um über die Umwelt- und Klimakrise zu diskutieren. Im Kunstunterricht wurden Kostüme, Masken und das Bühnenbild entworfen. Woche für Woche nahm der Plan im Winter 2025 das Theaterstück aufzuführen  seit Sommer 2024 mehr Form an. 

Platz für Fantasie: die Bildergallerie

Im Dezember 2024 machten die Schüler*innen gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin, dem Autor  des Gedichts und Julia vom BDAT einen Projekttag. Während eine Gruppe von Kindern gemeinsam mit Kai S. Günzel das Theaterstück einstudierte, kreierte eine andere Gruppe Kostüme und Masken mit ihrer Lehrerin. Eine dritte Gruppe bereitete mit Julia eine Podcastaufnahme vor, um über das Projekt zu berichten. 

Der Podcast

Die entstandene Podcast-Aufnahme der Kinder wird hier Ende Januar anzuhören sein. Zunächst  gibt es hier einen Einblick in die Aufzeichnungen der Kinder, die am Projekttag in der Podcast-Gruppe entstanden sind.