Miteinander lernen

Spots op West

Mit „EnAct on Move“ hat der BDAT 2025 ein neues Pilotprojekt gestartet, das Aktive aus ganz Europa zusammenbringt. An vier verlängerten Wochenenden an unterschiedlichen Orten in Europa ging es ums Vernetzen, Austauschen und gemeinsame Weiterdenken. Jedes Treffen hatte einen eigenen thematischen Schwerpunkt. In Thessaloniki ging es um das Thema Jugend, in Riga um Diversität, in Wien um Nachhaltigkeit und in Poperinge um Öffentlichkeitsarbeit. 

Poperinge? Poperinge liegt in Westouter in Belgien. Dort findet jährlich im Sommer das Festival „Spots op West“ von OPENDOEK statt. Im Juli hatte eine Gruppe von fünf Menschen im Rahmen von EnAct on Move die Möglichkeit dieses besondere Festival zu besuchen und sich mit den Organisator*innen zum Thema Öffentlichkeitsarbeit auszutauschen. 

Lernergebnisse.
Oder einfach nur Eindrücke...

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Mia berichtet...

Ich hatte das Glück mit einer kleinen Gruppe des BDAT im Rahmen von EnAct on Move im Juli 2025 auf ein dreitägiges Festivalwochenende nach Poperinge in Belgien zu fahren. Wir haben uns zu fünft sehr viele verschiedene Theaterstücke anschauen dürfen, die überwiegend auf Flämisch aufgeführt wurden. Darüber hinaus haben wir uns mit unterschiedlichen Menschen unterhalten, die uns diverse Bereiche des Festivals nahegebracht haben.

Das Ziel des Festivals ist es, verschiedenen Amateurtheatergruppen einen Raum und eine Möglichkeit zu geben, ihre teilweise komplett selbst erarbeiteten Stücke an die Öffentlichkeit zu bringen. Dafür sind sie – anders als in Deutschland – in Scheunen, alten Kartoffellagern oder sogar unter freiem Himmel aufgetreten. Dabei habe ich gemerkt, wie sehr die Orte die Atmosphäre beeinflussen können. Ich finde, dadurch haben sie sehr gut deutlich gemacht, dass Theater für alle Gesellschaftsschichten zugänglich sein sollte.

Da ich die verbale Sprache leider nicht verstanden habe, habe ich sehr auf die nonverbale Sprache geachtet. Das war für mich sehr spannend, da es mein persönlicher Traum ist, Schauspielerin zu werden. Dabei sind mir viele Unterschiede zum deutschen Theaterbereich aufgefallen: Bei einen Jugendstück (16- 23 Jahre) ist mir bewusst geworden, dass die Schauspieler*innen viel ruhiger an die Stücke herangehen. Ihr Ziel ist es nicht, ein fertiges Stück aufzuführen, sie produzieren nicht auf Masse, sondern ihr Fokus liegt darauf, eine bestimmte Stimmung herüberbringen zu wollen. Dabei spielt die Geschichte im Stück so gut wie keine Rolle. Das zeigte sich mir auch darin, dass die Schauspieler*innen oft scheinbar ohne etwas zu tun auf der Bühne standen und die Stille ausgehalten haben. Hierzulande habe ich ich oft das Gefühl, dass die Leute Angst vor der Stille, vor dem Nichtstun haben. In Belgien hatte ich dieses Gefühl nicht, was auf mich sehr beruhigend gewirkt hat. So konnte ich trotz der Sprachbarriere einiges verstehen und mir den Rest durch anschließende Gespräche mit meiner Gruppe erschließen.

Leider bestand nicht die Möglichkeit, mit den Regisseur*innen persönlich in Kontakt zu treten, da wir fast immer unterwegs waren. Wenn nicht, konnten unsere Ansprechpersonen gerade nicht. Es waren aber so viele neue Eindrücke, dass ich mir vieles durch das reine Anschauen und Dasein erschließen konnte. An einem Tag haben wir uns ein sehr schönes Einpersonenstück auf Flämisch angeschaut, bei dem der Partner der Schauspielerin die Musik gemacht hat und Freund*innen ihr bei dem Bühnenbild geholfen haben. Abgesehen davon hat sie das Stück selbstständig erarbeitet und es kurz vor der Aufführung ein paar ausgewählten Leuten gezeigt.

Zusammenfassend war das Theaterfestival im belgischen Poperinge eine sehr spannende, neue und theaterreiche Erfahrung. Würde ich noch einmal gefragt werden, ob ich diese Reise machen möchte, würde ich definitiv wieder zustimmen. Denn ich denke, dass es noch so viel mehr zu entdecken gibt, als ich in drei Tagen aufnehmen kann.

Ob ein Termin oder mehrere: Bei EnAct on Move kann jede*r mitmachen, die*der Lust hat, praktische Erfahrungen und Methoden zu teilen, voneinander zu lernen und gemeinsam Herausforderungen anzugehen.

Die Begegnungen werden gefördert aus dem Erasmus+-Programm der EU für Erwachsenenbildung.