Sexua­li­sier­te Gewalt verhindern

BKJ ver­öf­fent­licht Schutz­kon­zept für die Kul­tu­rel­le Bildung

Mit einem dach­ver­band­li­chen Schutz­kon­zept unter­stützt die Bun­des­ver­ei­ni­gung Kul­tu­rel­le Kinder- und Jugend­bil­dung (BKJ) das Pra­xis­feld der Kul­tu­rel­len Bil­dung in sei­nem Ein­satz gegen sexua­li­sier­te Gewalt an Kin­dern und Jugendlichen.

Das am 5. März 2021 von der BKJ-Mitgliederversammlung beschlos­se­ne Schutz­kon­zept soll Mit­glieds­or­ga­ni­sa­tio­nen der BKJ, deren ange­schlos­se­ne Ein­rich­tun­gen und Fach­kräf­te der Kul­tu­rel­len Bil­dung befä­hi­gen, Miss­brauch zu erken­nen. Es kann genutzt wer­den, um eige­ne Schutz­kon­zep­te für die Pra­xis zu erar­bei­ten und umzu­set­zen bzw. zu über­prü­fen und zu über­ar­bei­ten. Die Mit­spra­che und die Wider­stän­dig­keit von Kin­dern und Jugend­li­chen soll dabei geför­dert wer­den. Mit Schutz­kon­zep­ten kön­nen Risi­ken in der eige­nen Orga­ni­sa­ti­on iden­ti­fi­ziert und Maß­nah­men fest­ge­legt wer­den, um diese zu ver­rin­gern. Dazu gehört etwa, für klare Zustän­dig­kei­ten und Beschwer­de­we­ge zu sor­gen. Zen­tral ist zudem ein Hand­lungs­leit­fa­den für den rich­ti­gen Umgang mit Verdachtsfällen.
Laut poli­zei­li­cher Kri­mi­nal­sta­tis­tik gab es 2019 in Deutsch­land knapp 16.000 Fälle von sexu­el­ler Gewalt an Kin­dern und Jugend­li­chen –Ten­denz stei­gend. Von einer hohen Dun­kel­zif­fer ist aus­zu­ge­hen. Die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) geht davon aus, dass eine Mil­li­on Mäd­chen und Jun­gen in Deutsch­land sexua­li­sier­te Gewalt erlebt haben oder erle­ben. Täter*innen gibt es über­all – auch in der Pra­xis der kul­tu­rel­len Kinder- und Jugend­bil­dung. Schon des­halb brau­chen auch die Ein­rich­tun­gen und Orga­ni­sa­tio­nen in die­sem Pra­xis­feld ein eige­nes Schutz­kon­zept, das auf die jewei­li­gen Gege­ben­hei­ten und Pra­xis­for­men abge­stimmt ist.

„Kör­per­lich­keit und kör­per­li­che Nähe erge­ben sich durch viele kul­tu­rel­le Aus­drucks­wei­sen und Pra­xis­for­men der Kul­tu­rel­len Bil­dung. Die kul­tur­päd­ago­gi­sche Arbeit fußt hier auf inten­si­ven Ver­trau­ens­ver­hält­nis­sen und per­sön­li­chen Bezie­hun­gen. Gera­de des­halb müs­sen wir in der Kul­tu­rel­len Bil­dung sicher­stel­len, dass Kin­der und Jugend­li­che vor sexua­li­sier­ter Gewalt und allen Arten von Grenz­ver­let­zun­gen zuver­läs­sig geschützt sind.“
Susan­ne Keu­chel, Vor­sit­zen­de der BKJ

Schutz­kon­zep­te dür­fen nicht von einer ein­zel­nen Per­son „am Schreib­tisch“ erstellt wer­den: Je mehr Men­schen betei­ligt wer­den, desto mehr wer­den das Ergeb­nis mit­tra­gen und aktiv umset­zen. Dies gilt für die Ebene vor Ort genau­so wie für die dach­ver­band­li­che Ebene. Des­halb hat die BKJ von Beginn an ihre Mit­glie­der in die Ent­wick­lung des dach­ver­band­li­chen Schutz­kon­zepts einbezogen.
In einem Gruß­wort an die BKJ-Mitglieder sagte der Unab­hän­gi­ge Beauf­trag­te für Fra­gen des sexu­el­len Kin­des­miss­brauchs (UBSKM), Johannes-Wilhelm Rörig:

„Mit dem dach­ver­band­li­chen Schutz­kon­zept haben alle Mit­glie­der der BKJ jetzt eine sehr gute Basis, um Kin­der und Jugend­li­che in der Kul­tu­rel­len Bil­dung bes­ser vor sexu­el­ler Gewalt zu schüt­zen, und um betrof­fe­nen Kin­dern und Jugend­li­chen bes­ser hel­fen zu kön­nen. Es ist der Auf­takt für die Ent­wick­lung und die all­täg­li­che Anwen­dung von Schutz­kon­zep­ten in der viel­fäl­ti­gen Welt der kul­tu­rel­len Kinder- und Jugendbildung.“
Johannes-Wilhelm Rörig, Miss­brauchs­be­auf­trag­ter der Bundesregierung

Ange­sto­ßen wor­den war der Pro­zess durch eine Ver­ein­ba­rung mit dem UBSKM im Jahr 2016, in der sich die BKJ ver­pflich­tet hatte, das Thema sexua­li­sier­te Gewalt auf die ver­band­li­che Agen­da zu neh­men und die Akteur*innen im Feld der Kul­tu­rel­len Bil­dung zu sen­si­bi­li­sie­ren, zu infor­mie­ren und zu qua­li­fi­zie­ren. Seit­dem ist neben dem Schutz­kon­zept auch eine Arbeits­hil­fe ent­stan­den, mit der das Thema „Prä­ven­ti­on in der kul­tu­rel­len Kinder- und Jugend­bil­dung“ ver­tieft wer­den kann.
Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: www.bkj.de/praevention

Info & Kontakt:

Bund Deutscher Amateurtheater e. V.
Steffen Hirsch
Kinder- & Jugendtheater
BDAT-Fortbildung
KSK Ausgleichsvereinigung
Unfall- & Haftpflichtversicherung
Lützowplatz 9 // 10785 Berlin

Fon 030 263 985 9 - 15
Fax 030 263 985 9 - 19

hirsch@bdat.info
www.bdat.info