Workshop Theaterwelten 2015
Foto Mathias Baier
Perspektiven und Bedingungen
für Theatermacher weltweit
Bretter, die die Welt bedeuten. Zu Shakespeares Zeiten schien noch möglich, was sich heute als Narretei erweist: die Welt als eine Einheit zu begreifen, die aus einer einzigen, nämlich der europäischen Perspektive heraus, erfasst werden kann. Politisch und ökonomisch leben wir längst im Bewusstsein der Globalisierung. Aber spricht man von Kultur, so schwingt immer noch die hybride Vorstellung mit, Europa sei der Mittelpunkt der Welt. Dies gilt ganz besonders für unseren Begriff von Theater. Theater denken wir immer noch rein europäisch. So bilden wir aus und weiter und so bemessen wir die Qualität einer Theateraufführung. Theorie und Praxis des Theaters in Europa sind der Maßstab und Fixstern unserer Urteilskraft. Mit Theaterwelten wollen wir uns von dieser Fixierung lösen.
Die Grundidee von Theaterwelten ist ein perspektivisches Weiterdenken. Durch Theaterwelten soll der Blick geöffnet werden für die Vielfalt der Theaterformen, für die verschiedenen Welten von Theater. Durch konkretes und aktives Erleben soll ein tieferes Verständnis für andere Theaterbegriffe und andere Bedeutungen des Theaters in den Regionen der Welt außerhalb Europas ermöglicht werden. Zentral ist dabei ein Dreiklang von Erleben durch Aufführungen, Agieren durch gemeinsame Workshoparbeit und Reflektieren durch Vorträge, Referate, Ausstellungen und Diskussionsforen.
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Ziel und Prinzip von Theaterwelten ist eine Begegnung mit den anderen, außereuropäischen Theatervorstellungen und Theaterpraktiken auf Augenhöhe. Deswegen sollen die sechs Weltregionen (Europa, Asien, Afrika, Australien und Ozeanien sowie die zwei Amerikas) stets gleichberechtigt (1 Workshop, 1 Aufführung pro Region) repräsentiert werden.
Theaterwelten liegt ein erweiterter Begriff von Theaterarbeit zu Grunde. Es geht darum, wie wir gesellschaftliche und kulturelle Prozesse in ihrer Unterschiedlichkeit verstehen und darauf eingehen. Das Verständnis von Theater kann sich nicht auf ästhetische Kategorien beschränken, sondern muss politische und soziale Kriterien hinzuziehen. Theater ist eine soziale Kraft.
Theaterwelten steht für die Überzeugung, dass das Amateurtheater eine gesellschaftliche Möglichkeit sein kann, geopolitischen Realitäten zu begegnen und Grenzen zu überwinden; Und dies in ganz spielerischem Sinn, auf ganz einfache Art, die in ihrem konkreten Miteinander begeisterte Emotionen auslöst. Und so für eine Weile auch wirklich eine Begegnung auf Augenhöhe bildet.
Dabei muss die Ebene der praktischen Workshops um mindestens zwei Dimensionen erweitert werden. Die Ebene der Aufführungen. Unverzichtbar gehört die Darstellung der jeweiligen Theaterwelten in Form einer Aufführung zum Gesamtbild der Theaterwelten. Die Repräsentation als zweite Dimension neben der konkreten Aktion in den Workshops als erster Dimension ist eine Grundbedingung für ein wertschätzendes, gegenseitiges Verstehen. Die dritte Dimension ist jene der Reflektion. Hier ist jedoch weniger die Kritik des Erlebten und Gesehenen durch die Teilnehmer gemeint, wobei Theaterwelten sicherlich geeignet wäre, eine Schule des Sehens zu entwickeln. Nein, die dritte Dimension „Sinn“ muss wesentlich auch die ganz unterschiedlichen Bedingungen des Theatermachens in dieser Welt in den Blick nehmen. Theater ermöglicht Menschen, ob als Spieler oder Zuschauer, ein tieferes Verständnis der Welt. Im Theaterspiel zeigt sich ein konkretes, kulturell geformtes Weltbild. In kultureller Vielfalt bilden die Theaterformen der Weltregionen ein heterogenes Verständnis von Welt.
Im Theaterspiel zeigt sich ein konkretes, kulturell geformtes Weltbild. In kultureller Vielfalt bilden die Theaterformen der Weltregionen ein heterogenes Verständnis von Welt. Theaterwelten ermöglicht Menschen nachhaltig neue Zugänge und Teilhabe an globaler, kultureller Vielfalt zu verwirklichen. Das langfrisitige Ziel muss sein, Theaterwelten auch in allen anderen Regionen durchzuführen, um auf diese Weise ein tragfähiges Netzwerk aufzubauen. Um den Faden dieses Netzwerkes auch zwischen den Durchführungen nicht abreißen zu lassen, haben wir ein Blog implementiert. Hier kann dem Geschehenen nachgespürt werden, können neue Ideen und Perspektiven formuliert werden. Der Blog ist ein mögliches Forum aller, die sich beteiligen möchten. Mehr unter:
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