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Thea­ter­pas­si­on, Enga­ge­ment mit Herz­blut und Verantwortung

BDAT ehrt Jürgen Peter und Wolf­gang Schif­fel­holz mit der Gol­de­nen Maske

v. l.: Wolf­gang Schif­fel­holz, Norbert Rader­ma­cher, Jürgen Peter, Simon Isser // Foto Kat­rin Kellermann

// Pforzheim/Berlin, 29. Sep­tem­ber 2022 //

Bei der Bun­des­ver­samm­lung des Bund Deut­scher Ama­teur­thea­ter (BDAT) am 24. Sep­tem­ber in Pforz­heim wur­den Jürgen Peter aus Neu­en­markt und Wolf­gang Schif­fel­holz aus Donau­wörth als Aner­ken­nung für ihr lebens­lan­ges Wir­ken im Ama­teur­thea­ter mit der Gol­de­nen Maske aus­ge­zeich­net. Seit vie­len Jahr­zehn­ten set­zen sich die bei­den Thea­ter­ma­cher aus Bay­ern auf ver­schie­dens­ten Ebe­nen und in vie­len unter­schied­li­chen Funk­tio­nen im Ehren­amt für das Ama­teur­thea­ter ein: für ihre Büh­nen, für das bun­des­wei­te Ama­teur­thea­ter mit ver­ant­wort­li­chen Funk­tio­nen beim BDAT und für den natio­na­len und inter­na­tio­na­len künst­le­ri­schen Dialog.

In sei­ner Lau­da­tio für Jürgen Peter stell­te der Ehren­prä­si­dent des BDAT Norbert Rader­ma­cher ins­be­son­de­re die vie­len Akti­vi­tä­ten im Ein­satz für den Bun­des­ver­band her­aus. Von 2005 bis 2018 war der begeis­ter­te Thea­ter­ma­cher als Vize­prä­si­dent des BDAT im fünf­köp­fi­gen Prä­si­di­um aktiv. Hier wirk­te Jürgen Peter maß­geb­lich bei der inhalt­li­chen und struk­tu­rel­len Neu­aus­rich­tung des Ver­ban­des mit. Dabei habe er stets auch die kul­tur­po­li­ti­sche Bedeu­tung des BDAT im Blick gehabt. 2011 war er als Vize­prä­si­dent eine der Trieb­kräf­te für die Grün­dung des Arbeits­krei­ses „Mund­art und Spra­chen“ im BDAT und die Ent­wick­lung des Mundart-Festivals Wur­zel­werk. Eine Folge die­ses Enga­ge­ments waren die Auf­nah­me der „Regio­na­len Viel­falt der Mund­art­thea­ter in Deutsch­land“ in das bun­des­wei­te Ver­zeich­nis des Imma­te­ri­el­len Kul­tur­er­bes durch die Deut­sche UNESCO-Kommission und ein erwei­ter­ter Blick auf das Thea­ter im länd­li­chen Raum. Bei allem Enga­ge­ment – auch in zahl­rei­chen Jurys – wie aktu­ell im amarena Kura­to­ri­um, ist Jürgen Peter immer boden­stän­di­ger Schau­spie­ler, Regis­seur und Thea­ter­ma­cher geblie­ben. Begeis­tert zeig­te sich der Lau­da­tor von sei­ner ein­fühl­sam und mehr­fach über­zeu­gend inter­pre­tier­ten Rolle als Mar­tin Luther in einer Insze­nie­rung des Thea­ter TIK, was wahl­wei­se für „Thea­ter in der Knei­pe“ oder „Thea­ter in der Kir­che“ steht. „Neben allem Herz­blut ist es der Kopf eines enga­gier­ten Schau­spie­lers und Regis­seurs, der die rich­ti­gen Impul­se setzt, der künst­le­ri­sche Inno­va­tio­nen vor­schlägt und Ent­schei­dungs­hil­fen anbie­tet“, brach­te der Lau­da­tor die Leis­tun­gen des ehe­ma­li­gen BDAT Vize­prä­si­den­ten auf den Punkt.

Wie viel­fäl­tig das Auf­ga­ben­ge­biet eines Theater-Allrounders sein kann, hob der Prä­si­dent des BDAT Simon Isser in sei­ner Lau­da­tio für Wolf­gang Schif­fel­holz her­vor. Von der Regie über Öffent­lich­keits­ar­beit, vom Bau­we­sen bis zur Verbands- und Lob­by­ar­beit sei Wolf­gang Schif­fel­holz auf vie­len Fel­dern des Ama­teur­thea­ters im Ein­satz gewe­sen. Vier Jahr­zehn­te wirk­te er als Ver­eins­vor­sit­zen­der des Thea­ter Donau­wörth e. V., das er 1980 unter dem Namen Bau­ern­büh­ne Auch­ses­heim gegrün­det hat. Ein Mei­len­stein war 2007 der Bau der neuen Frei­licht­büh­ne mit 450 Sitz­plät­zen. „Dein Enga­ge­ment auf kom­mu­na­ler Ebene blieb nicht unent­deckt. Als Ideen­ge­ber und Ver­ant­wor­tungs­trä­ger warst du auch auf Landes- und Bun­des­ebe­ne gefragt“, beton­te Simon Isser. So über­nahm Wolf­gang Schif­fel­holz zen­tra­le Auf­ga­ben im Kinder- und Jugend­be­reich beim Ver­band Baye­ri­scher Ama­teur­thea­ter wie auch beim Bun­des­ver­band BDAT. Als Vor­sit­zen­der des Fach­aus­schus­ses Kinder- und Jugend­thea­ter (1987-1990) wirk­te er hier maß­geb­lich am Auf­bau der Spiel­lei­ter­aus­bil­dung im BDAT mit. Seit 1990 ist Wolf­gang Schif­fel­holz mit sei­nem Ver­ein Mit­glied im Ver­band Deut­scher Frei­licht­büh­nen, Regi­on Süd, des­sen Vor­sitz er bis heute inne­hat. Ent­spre­chend über­nimmt er alle zwei Jahre alter­nie­rend mit dem Vor­sit­zen­den der Regi­on Nord das Prä­si­den­ten­amt für den Gesamt­ver­band VDF. Mehr als 70 Frei­licht­büh­nen gilt es hier bun­des­weit zu ver­net­zen, fort­zu­bil­den und kul­tur­po­li­ti­sche Lob­by­ar­beit zu leis­ten. Als VDF-Vorsitzender ist Wolf­gang Schif­fel­holz auch bei den Bun­des­ver­samm­lun­gen des BDAT aktiv ver­tre­ten. Beson­ders her­vor­zu­he­ben ist sein nach­hal­ti­ger Ein­satz für den Thea­ter­nach­wuchs. Zeit­le­bens habe er junge Men­schen inspi­riert mit dem Ziel, sie für das Thea­ter zu begeis­tern und für eine ver­ant­wor­tungs­vol­le Vereins- und Ver­bands­ar­beit zu gewin­nen, beton­te Simon Isser und sagte: „Das ist Zukunfts­si­che­rung für das Ama­teur­thea­ter im bes­ten Sinne!“

Beide Geehr­te, die sich auch im inter­na­tio­na­len Theater-Dialog enga­gie­ren, haben tau­sen­de Stun­den ehren­amt­li­chen Ein­satz auf ihrem Amateurtheater-Konto zu ver­zeich­nen, die vor allem auch mit der gro­ßen Unter­stüt­zung ihrer Fami­li­en geleis­tet wer­den konn­ten. Mit gro­ßer Freu­de nah­men Jürgen Peter und Wolf­gang Schif­fel­holz ihre Aus­zeich­nung mit der Gol­de­nen Maske, die ganz beson­de­re Leis­tun­gen für das Ama­teur­thea­ter wür­digt, entgegen.