Aktuelle Nachricht

Raum schaf­fen – Diver­si­tät im Amateurtheater

Aktu­el­ler Film des BDAT lädt ein zum Zuhö­ren und Perspektivwechsel

// Berlin, 20. April 2023 //

Wie kann ich die Men­schen errei­chen?”, fragt sich die Thea­ter­ma­che­rin Hülya Karci beim Ein­stieg in die Arbeit mit einer inklu­si­ven Thea­ter­grup­pe. Ich muss zuhö­ren, meine Per­spek­ti­ven wech­seln”, stellt sie her­aus. Was ein­fach klingt, scheint im All­tag wie auch im Ama­teur­thea­ter an vie­len Stel­len schwer umsetz­bar zu sein. Der Hand­lungs­be­darf ist offen­sicht­lich, das zei­gen immer mehr Insti­tu­tio­nen, die sich mit der Kri­tik an man­geln­der Diver­si­tät beschäf­tig­ten. Aber ist es für viele Orga­ni­sa­tio­nen nur ein Trend, mit dem man sich schmü­cken will? Wie kann effek­tiv mehr Par­ti­zi­pa­ti­on und Reprä­sen­ta­ti­on von bis­her mar­gi­na­li­sier­ten Men­schen sowie wirk­sa­me Macht­kri­tik geschaf­fen wer­den? Wie gelan­gen wir zu mehr wirk­li­cher Viel­falt in Ama­teur­thea­tern und ihren Verbänden?

Aus unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven berich­ten in dem aktu­el­len Film, pro­du­ziert vom Bund Deut­scher Ama­teur­thea­ter (BDAT), drei Frau­en über ihre Erfah­run­gen und erläu­tern ihre Posi­tio­nen. Prot­ago­nis­tin­nen die­ses beson­de­ren Films sind die deutsch/türkische Thea­ter­ma­che­rin Hülya Karci, die Teame­rin gegen Dis­kri­mi­nie­rung und Coa­chin für macht­kri­ti­sche Diver­si­fi­zie­rungs­pro­zes­se mit ost­deut­schen Wur­zeln ManuE­la Ritz sowie die aus dem Iran geflüch­te­te und in Deutsch­land leben­de Thea­ter­ma­che­rin Mou­jan Taher.

Der Bund Deut­scher Ama­teur­thea­ter beschäf­tigt sich seit 2021 inten­siv mit Diver­si­tät. Wel­che Gesell­schaft bil­den wir im Ama­teur­thea­ter ab und wel­che nicht? Wer fin­det den Weg zu uns – als Akteur*in, als Theatermacher*in oder Funktionär*in? Wer nicht und warum nicht? Diese und viele wei­te­re Fra­ge­stel­lun­gen wer­den in Debat­ten auf­ge­nom­men und dis­ku­tiert. The­men­spe­zi­fi­sche Fort­bil­dungs­an­ge­bo­te sol­len dazu bei­tra­gen, Thea­ter­en­ga­gier­te stär­ker zu sen­si­bi­li­sie­ren und Hand­lungs­mög­lich­kei­ten sicht­bar machen. Ein ers­tes Zei­chen setz­te der BDAT mit der Ent­wick­lung und Rea­li­sa­ti­on des Jahres-Magazins „Spiel und Bühne”, die 2021 zum Thema „Diver­si­tät, Ras­sis­mus und Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit” erschien. Der aktu­el­le Film lädt dazu ein, die Her­aus­for­de­run­gen, die vor allem auch Chan­cen bie­ten, anzu­neh­men. Diver­si­tät gibt dem Ama­teur­thea­ter neue Impul­se und macht es viel­sei­ti­ger. Auch wenn eine Ent­wick­lung hin zu mehr Diver­si­tät oft auf Wider­stän­de und Ängs­te stößt, ist sie ein wich­ti­ger Schritt. Für das Ver­bands­le­ben bedeu­tet es schlicht ZUKUNFT!

Zu sehen ist der Kurz-Film ab sofort auf dem YouTube-Kanal des BDAT.
» https://bit.ly/Raum_schaffen_BDATfilm

Geför­dert wurde der Film durch die Beauf­trag­te der Bun­des­re­gie­rung für Kul­tur und Medien.

Pro­duk­ti­on: Bund Deut­scher Ama­teur­thea­ter e. V.
Pro­duk­ti­ons­team, Kon­zept & Idee: Domi­nik Eich­horn, Sig­rid Haase, Selen Şahinter
Redak­ti­on: Jose­phi­ne Papke
Kame­ra & Schnitt: Alex­an­der Jochim (die Arbei­ter, Berlin), Ulrich Kal­lis­ke (MUKI, Berlin)
Ton: Simon Hück­städt; Color Gra­ding / Ani­ma­ti­on: Gor­don Räck (die Arbei­ter, Berlin)
Unter­ti­tel: Clau­dia Lenke