Aktuelle Nachricht
Internationaler Frauentag // Fragen an Theaterfrauen
Danke an alle Akteurinnen im Amateurtheater!
// Berlin, 8. März 2022 //
Was wir schon immer von euch wissen wollten und uns nie zu fragen getraut haben! Anlässlich des heutigen Internationalen Frauentages möchten wir euch/Sie nochmals ermutigen, uns zu schreiben. Der folgende Beitrag wurde in Spiel und Bühne, Dezember-Ausgabe 2021 veröffentlicht. (Autorin Irene Ostertag, s. Ende des Beitrages)
Im Schwerpunkt-Heft von Spiel und Bühne zu Diversität, Rassismus und Geschlechtergerechtigkeit sollen, ja müssen Frauen zu Wort kommen. Seit 2009 arbeite ich als Geschäftsführerin für den Bund Deutscher Amateurtheater e.V. Ich bin eine (cis-)Frau und war, bevor ich zum BDAT kam, in meiner beruflichen Laufbahn (und zeitweise privat) in verschiedenen Kontexten im und mit Theater aktiv, und habe Eindrücke und Erfahrungen als Frau in diesen Umfeldern gesammelt. Hier soll es aber nicht um mich gehen, sondern: es geht um Dich, um Sie.
In meiner BDAT – Tätigkeit sind mir bis heute viele Menschen begegnet, die leidenschaftlich gerne im Ehrenamt Theater gemacht haben (und machen). Darunter viele Frauen, die in verschiedenen Bereichen mitgeholfen haben, Verantwortung übernommen, ihre Zeit investiert haben, damit Menschen mitspielen können, sich der Vorhang für die Vorstellung im Vereinsheim hebt, eine spannende Inszenierung zu sehen ist, das Publikum Pausenverpflegung genießen kann, der Theaterverein rechtssicher agiert und vieles mehr.
Manchmal habe ich mich nach Erzählungen und Gesprächen mit ihnen gefragt, ob die engagierten Frauen, die ich getroffen habe, im Theater immer da zum Zuge kamen, wo sie selbst es wollten. Oder ob sie einfach nützlich waren für andere. Wie oft sie vielleicht selbst zurückstecken mussten oder ihre Meinung nicht gefragt oder gehört wurde. Ob sie im Gespräch nur ihre guten Erfahrungen geteilt haben und welche Erfahrungen sie vielleicht lieber verborgen halten. Welche Leistungen sie für das Theater hingelegt hatten, die niemand anerkannt oder sogar klein geredet hat. Wie oft Männer in Diskussionen (in künstlerischen Verabredungen, in Vereinssitzungen) so viel Redezeit beansprucht haben, dass bis zum Ende der Probe oder Sitzung dann keine Zeit mehr für die Anliegen der engagierten Frauen war. Wie oft sie als Theateraktive Sexismus erlebt haben. Und ob ein Amateurtheater ohne Frauen funktionieren könnte, träten sie einmal in einen Streik? Ich frage mich, ob junge Theater-Frauen (ca. 16 bis 30 Jahre) im Engagement heute andere Erfahrungen machen als „mittelalte“ (30 bis 60) und ältere Frauen (60 plus) gemacht haben.
Natürliche könnten wir hierzu ein Zwei-oder-Drei-Frauen-Jung-Alt-Interview an dieser Stelle abdrucken. Das wäre aber nur eines.
Viel spannender finden wir, von mehr Frauen zu hören, die Ihre Erfahrungen teilen wollen.
Deshalb bitten wir um Deine/Ihre Beteiligung! Wir freuen wir uns über kurze oder lange Rückmeldungen zu den „Fragen für Theater-Frauen“ von Dir/Ihnen! Schreibt uns /Schreiben Sie uns bitte!
Gerne würden wir von Dir /Ihnen mit der Rückmeldung die Erlaubnis erhalten, diese auf unserer Website zu veröffentlichen. Wir können Antworten mit Namen oder anonym, also ohne Namen, veröffentlichen. Mit Altersangabe oder auch ohne.
Neben Fragen, die oben im Text auftauchen, könnten weitere Fragen für Theater-Frauen sein:
// Worauf bist Du stolz in Bezug auf Deine Theater-Tätigkeit?
// Wenn Du auf Deine bisherige Tätigkeit am Amateurtheater zurückschaust: Gab es Menschen, die Dein Engagement gefördert haben? Wenn ja wer?
// Hat Dir jemand „Steine in den Weg gelegt“?
// Welche Steine liegen oder lagen schon in Deinem Theater-Weg durch politisch gesteuerte, gesellschaftliche Umstände (z. B. Gender-Pay-Gap, Umstände von – mangelnden – Kinderbetreuungsangeboten oder Assistenzangeboten, Familienpolitik)
// Konntest Du in Deinem Theaterengagement verwirklichen, was Du wolltest?
// Hast Du ein bestimmtes Theater- „Ziel“?
// Hast Du Verletzungen im Rahmen Deines Engagements erfahren?
// Für ältere Theater-Frauen: Wenn Du heute die Zeit zurückdrehen könntest und „auf Anfang“ gehen, was würdest Du anders machen auf Deinem Theater-Weg? Was hättest Du Dir gewünscht?
// Für jüngere Theater-Frauen: Was glaubst Du benötigst Du, was wünscht Du dir, um lange im Theater aktiv engagiert zu bleiben?
// Welchen Belastungen bist Du als Theater-Frau seit 2020 in der Pandemie ausgesetzt?
// Was ist Dein Lieblings-Theaterstück?
// Welches ist Dein Lieblings-Theatermoment?
Jetzt geht´s los…am besten gleich an PC, Smartphone, Tablet und eine Email schreiben an:
BDAT, Katrin Kellermann, kellermann@bdat.info
Oder per Post an: BDAT, Stichwort: Fragen für Theater-Frauen, Lützowplatz 9, 10785 Berlin.
Danke schon jetzt für Eure/Ihre Rückmeldungen!
Irene Ostertag ist Geschäftsführerin beim BDAT, M.A. Theaterwissenschaft, Geschichte u. Neuere Deutsche Literatur; Dipl.-Kultur- und Medienmanagerin.
Die vollständige Spiel und Bühne zum Themenschwerpunkt „Diversität, Rassismus und Geschlechtergerechtigkeit“ steht online hier:
Spiel und Bühne » Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT)