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Eine Stim­me für das Mund­art­thea­ter ist verstummt

Nach­ruf auf Roland Röller

Roland Röl­ler in „Umsonschd isch dr Dod“ / Foto Frank Weymann

// Berlin, 23. Febru­ar 2023 //

Das Ama­teur­thea­ter in Deutsch­land hat eine star­ke Stim­me für das Mund­art­thea­ter ver­lo­ren. Roland Röl­ler, Schau­spie­ler, Regis­seur und Vor­stand beim Thea­ter Emer­kin­gen in Baden-Württemberg, ist nach schwe­rer Krank­heit im Alter von 57 Jah­ren ver­stor­ben. Im Lan­des­ver­band Ama­teur­thea­ter Baden-Württemberg war er im Prä­si­di­um tätig und dort für die Mund­art zustän­dig. Der BDAT wurde 2015 auf ihn auf­merk­sam. Im saar­län­di­schen Sulz­bach über­zeug­te er beim 1. Mundart- und Volkstheater-Festival „Wur­zel­werk“ in einer groß­ar­ti­gen Abschluss­vor­stel­lung als Außen­sei­ter Jakob. In dem ein­dring­lich gespiel­ten Bühnen-Dialog, mit Yvonne Kopp an sei­ner Seite, gewähr­ten die bei­den einen tie­fen Blick in die mensch­li­che Seele und berühr­ten damit auf ganz beson­de­re Weise das Publi­kum. Zur Insze­nie­rung „Umsonschd isch dr Dod“ (von Man­fred Eich­horn) sagte Roland bei der anschlie­ßen­den Stück­be­spre­chung: „In Hoch­deutsch hät­ten wir nicht so viel Gefühl zei­gen können.“
Ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment war für Roland eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit. 2018 konn­te er als Mit­glied für den Bun­des­ar­beits­kreis „Mund­art und Spra­chen“ im BDAT gewon­nen wer­den. Hier enga­gier­te er sich über vier Jahre und gab dem Mund­art­thea­ter viele Impul­se. Der Bun­des­ar­beits­kreis hat einen ech­ten Freund und wert­vol­len Mit­strei­ter ver­lo­ren. Er hin­ter­lässt eine große Lücke und wird uns sehr feh­len. Sei­ner Fami­lie wün­schen wir für die kom­men­de Zeit die nöti­ge Kraft.

Josef Sedlmeier
Sprecher des Bundesarbeitskreises „Mundart und Sprachen“
und BDAT-Präsidiumsmitglied

Mit stillem Gruß
Erika Sedlmeier – Gitti Gstöttl – Jürgen von Bülow
Mitglieder des Bundesarbeitskreises „Mundart und Sprachen“