#bdat2D – Darstellende Künste und Digitalisierung

BDAT-Jahresthema, Runde 1! Erstmals hat der Bund Deutscher Amateurtheater 2020 ein Jahresthema auf die Agenda gesetzt, das alle Theater-Akteur*innen in unterschiedlicher Weise betrifft und das uns durch das Jahr begleiten wird: „Darstellende Künste und Digitalisierung“. Das Thema durchdringt viele unserer Lebensbereiche und auch an der „Theater-Basis“ rumort es digital: Theatergruppen organisieren sich über Whats-App, kommunizieren und werben über Facebook und/oder Instagram, manche setzen neue digitale Techniken in ihren Produktionen ein: sie streamen, haben Influencer*innen im Publikum, bieten künstlerische Interaktionen über das Netz. Die Corona-Pandemie hat der ganzen Entwicklung inzwischen eine völlig neue Dimension geben. Hier wollen wir das Thema im Laufe des Jahres beschreiben, darstellen, Experten zu Wort kommen lassen, Ideen und Konzepte aus der Praxis vorstellen.
Darstellende Künste und Digitalisierung werden in vielen Theater-Feldern stärker zusammen gedacht und wirken aufeinander. Die „Digital-Kultur“ verändert unsere Kommunikation, unser Zusammenleben und unsere Gesellschaft. Es gibt aber auch Grenzen: künstlerisch-ästhetische, soziale, kulturelle, politische, infrastrukturelle, ökologische oder rechtliche Hintergründe können ausschlaggebend sein.
Für die Darstellenden Künste und ihre Akteur*innen ergeben sich aus diesen Entwicklungen komplexe Fragestellungen. Was bedeutet Digitalisierung im Kontext von Theater und wie können wir als Verband, als Bühne, als Mensch damit umgehen und gestalterisch tätig werden? Welche künstlerischen Formate, Theaterformen und -ästhetiken entwickeln sich? Wie verändern sich unsere Fortbildungsformate? Welche kulturpolitischen Rahmenbedingungen gibt es? Wie verändert sich die Kommunikation auf und hinter der Bühne, welche Vor- und Nachteile hat die Digitalisierung im Zusammenspiel von Theater, Ehrenamt und Gesellschaft, wie werden Barrieren ab- oder aufgebaut? Das sind einige der Fragestellungen, die thematisiert, erörtert und diskutiert werden sollen.
Beim BDAT sind aktuell auf verschiedenen Ebenen Veränderungen angesagt. Unsere Zeitschrift Spiel und Bühne erscheint in gedruckter Form nur noch einmal jährlich. Im gleichen Zuge wollen wir künftig bei Instagram Theater-Geschichten erzählen und bringen neben unseren Websites www.bdat.info und www.theaterwelten.info in diesen Tagen ein neues Homepage-Format für das Projekt Landluft 2.0 auf den Weg.
Ziel auf www.landluftzweipunktnull.de ist es, Theater in ländlichen Räumen öffentliche Präsenz, Austausch und Entwicklungspotenziale zu ermöglichen. Weitere digitale Formate, u. a. im Podcast-Bereich, sind angedacht.
Das spannungsreiche Thema steht auch bei unseren Dachorganisationen, z. B. beim Deutschen Kulturrat, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO), Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) oder beim Bundesnetzwerk Bürgerliches Engagement (BBE) im Fokus, was die Debatte zusätzlich befördert.
Impulse zum Jahresthema werden wir u. a. in unserem monatlichen Newsletter, über Facebook und voraussichtlich demnächst über Instagram geben; aber auch bei unseren Veranstaltungen hoffen wir auf regen Austausch. Zum letzten Quartal des Jahres erwarten wir ein vielschichtiges Bild und werden das Schwerpunktthema mit Fachbeiträgen sowie mit Auszügen aus den gesammelten Einsendungen in Spiel und Bühne veröffentlichen.
Schon jetzt freuen wir uns auf Beiträge und Hinweise unserer Mitgliedsverbände und –bühnen, von Theaterschaffenden, Digital-Natives und Digital-Immigrants. Einige Beiträge werden wir (nur mit jeweiligem Einverständnis) auch hier auf unserer Homepage in veröffentlichen. Machen Sie mit?!

3, 2, 1 – los
Im scheinbaren Sekundentakt hebt die Corona-Pandemie seit März 2020 die Welt aus den Fugen und stellt damit ebenso das Theater und seine Ästhetik wie auch die gesamte Kommunikation auf den Kopf. Katrin Kellermann, Öffentlichkeitsreferentin des BDAT, schreibt über Impulse und Veränderungen in der Verbandsarbeit des Bundesverbandes.
(Erstveröffentlichung in „Spiel und Bühne“, Magazin für Amateurtheater und Kulturpolitik, 2020, Hrsg. BDAT)

Das SeTA geht online
Als Anfang März (2020) der Corona-bedingte Stillstand über den Kulturbetrieb hereinbrach, ging es dem Seniorentheater in der Altstadt (SeTA) in Düsseldorf nicht anders als allen anderen, die sich dem Theater verschrieben haben: Schockstarre breitete sich aus. Was dann Spannendes passierte, berichtet die Vorsitzende Gabriele Pickart Álvaro hier.
(Erstveröffentlichung in „Spiel und Bühne“, Magazin für Amateurtheater und Kulturpolitik, 2020, Hrsg. BDAT)

Analog und digital von Bad Belzig
über Kuba in die Welt
Seit vier Jahren steht der Brandenburgische Amateurtheaterverband mit einigen Amateurtheatern auf Kuba in Kontakt und ist einem der zentralen Festivals für Amateurbühnen besonders verbunden: dem Festival „Olga Alonso“ in Fomento.
Ein Beitrag von Frank Grünert, 1. Vorsitzender und Künstlerischer Leiter Brandenburgischer Amateurtheaterverband sowie Leiter des Theater Strumpfhose in Bad Belzig. (Erstveröffentlichung in „Spiel und Bühne“, Magazin für Amateurtheater und Kulturpolitik, 2020, Hrsg. BDAT)

Dis Tanz – Kunst 60
Wie bleiben wir sinnhaft – sinnlich – mit der Kunst und mit dem Ensemble im Kontakt? Wie können wir lustvoll unsere Arbeit fortsetzen, ohne die alten Tänzer*innen dem Risiko einer Corona-Erkrankung auszusetzen?
Über das künstlerische Arbeiten mit dem AltenTanzTheater ZARTBITTER schreiben die Performerin und Tanzpädagogin Lisa Thomas, der Regisseur und Schauspieler Axel Brauch und die Stellv. Geschäftsführerin der Tanz- und Theaterwerkstatt Ludwigsburg Gordana Ancic.
(Erstveröffentlichung in „Spiel und Bühne“, Magazin für Amateurtheater und Kulturpolitik, 2020, Hrsg. BDAT)
download pdf // Beitrag Lisa Thomas, Axel Brauch, Gordana Ancic >

#amarena2020 #digitalgemeinsam #kirschkuchen
Es war ein Experiment, das erste digitale Festival zum Deutschen Amateurtheaterpreis amarena vom 10.-12. September 2020. Rund 4.500 Zugriffe auf insgesamt neun Streaming-Angebote waren auf dem YouTube-Kanal des Veranstalters Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) innerhalb einer Woche zu verzeichnen, mehr als 3.500 Stimmen gingen beim Abstimmungstool auf der Homepage für den Publikumspreis in der Kategorie „Theater ist Leben“ ein.
Katrin Kellermann, Öffentlichkeitsreferentin beim BDAT, beschreibt in ihrem Beitrag das Konzept und die Herausforderungen.
(Erstveröffentlichung in „Spiel und Bühne“, Magazin für Amateurtheater und Kulturpolitik, 2020, Hrsg. BDAT)

Zwischen Überzoomtheit und künstlerischem Potential
In Form eines E-Mail-Gesprächs unterhalten sich die Kulturanthropologin Babette Ulmer und die freiberufliche Theatermacherin Esther Steinbrecher über die Konsequenzen der Corona-Pandemie auf ihre Arbeit im Amateurtheater und über ein Für und Wider der Digitalisierung in den darstellenden Künsten. Neben kritischen Blicken auf die Herausforderungen der Kulturschaffenden in dieser Zeit, reflektieren sie auch ihre Sicht auf die digitale Umsetzung der Preisvergabe zum Deutschen Amateurtheaterpreis amarena.
Dominik Eichhorn, Bildungsreferent beim BDAT hat das Gespräch zusammengefasst.
(Erstveröffentlichung in „Spiel und Bühne“, Magazin für Amateurtheater und Kulturpolitik, 2020, Hrsg. BDAT)

Digitalisierung in der Fortbildung
Das Thema Digitalisierung beschäftigte schon seit einigen Jahren die Amateurtheater, spielte jedoch bei den angebotenen Fortbildungen der Mitgliedsverbände des BDAT bis 2020 kaum eine Rolle. Durch die COVID-19-Pandemie rückte das Thema in den Mittelpunkt.
Das Präsidium des Verbandes Hamburger Amateurtheater (VHAT) entwickelte neue Strategien, wie unter neuen Bedingungen Fortbildung stattfinden kann. Der Präsident des VHAT Christian Dennert gibt in seinem Beitrag einen Einblick.
(Erstveröffentlichung in „Spiel und Bühne“, Magazin für Amateurtheater und Kulturpolitik, 2020, Hrsg. BDAT)

Corona: Von Irrwegen und glücklichen Zufällen
Rüdiger Baumann leitet ein kleines Theater in Kulmbach (Nordbayern). Er ist Gründer der Theatergruppe Schauhaufen (Mitglied im BDAT) und auch deren Mitglied. Er schreibt hier über die „Segnungen“ der Technik – gerade auch in Zeiten von Corona – und das aus der Sicht eines „Opfers der Faszination“.
(Erstveröffentlichung in „Spiel und Bühne“, Magazin für Amateurtheater und Kulturpolitik, 2020, Hrsg. BDAT)

Aus der Not entwickeln sich neue Theaterformate
Pandemie-Erfahrungen einer deutsch-israelischen Playback-Gruppe beschreibt Prof. Dr. Keren-Miriam Adam von der Hochschule Harz, Wernigerode in ihrem Beitrag. Sie begleitete wissenschaftlich die Zusammenarbeit der Gruppe Restrisiko im hessischen Wiesbaden (Mitgliedsbühne des BDAT) mit einer israelischen Gruppe der University in Raanana, Israel. Gemeinsam entwickelten sie ein neues Medium des sozialen Theaters in Videokonferenzen, das neue Möglichkeiten für Begegnungen eröffnet.
(Erstveröffentlichung in „Spiel und Bühne“, Magazin für Amateurtheater und Kulturpolitik, 2020, Hrsg. BDAT)

weiter+machen. Die virtuelle Spielzeit von ASSITEJ und KJTZ
Das Netzwerk der Kinder- und Jugendtheater in Deutschland (ASSITEJ) und das Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland (KJTZ) suchten angesichts der Corona-Krise Ende März 2020 die mit +abstand kreativsten Beiträge für und mit jungem Publikum. Sie sind fündig geworden. Ein Beitrag von Nikola Schellmann, Mitarbeiterin für Kommunikation und Fachdiskurs im KJTZ.
(Erstveröffentlichung in „Spiel und Bühne“, Magazin für Amateurtheater und Kulturpolitik, 2020, Hrsg. BDAT)

Die „Krone der Schöpfung“?
128 Jahre geballte Verbandsgeschichte. Jetzt ist alles anders. Ein kleines Corona-Virus trifft auf die „Krone der Schöpfung“. Überlegungen und Assoziationen zum Theaterschaffen in Zeiten von Digitalität und Pandemie notierte Irene Ostertag, Geschäftsführerin beim BDAT.
(Erstveröffentlichung in „Spiel und Bühne“, Magazin für Amateurtheater und Kulturpolitik, 2020, Hrsg. BDAT)

Digitalisierung und die Kulturelle Bildung im Kinder- und Jugendbereich
Was bedeutet die zunehmende Digitalisierung für die Praxis der Kulturellen Bildung? Dieser Frage nähert sich die Kulturwissenschaftlerin und Kulturpädagogin Kirsten Witt, langjährige Grundsatzreferentin bei der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) in ihrem Beitrag.
(Erstveröffentlichung in „Spiel und Bühne“, Magazin für Amateurtheater und Kulturpolitik, 2020, Hrsg. BDAT)

Engagement im digitalen Wandel
Es ist nicht mehr die Frage, ob die Bürgergesellschaft sich digitalisieren muss. Vielmehr gilt es jetzt zu klären, wie dieser Prozess ablaufen soll und wie gemeinnützige Organisationen dazu ein souveränes Verhältnis gewinnen können.
Ein Beitrag zu aktuellen Debatten, Entwicklungen, Chancen und Herausforderungen von Dr. phil. Serge Embacher, Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement.
(Juni 2020)

Posthumanes Theater. Performativität des Digitalen als Chance
Wird das Performen des Digitalen aus der Perspektive der Aufklärung und eines aus dieser gespeisten Kulturpessimismus betrachtet, dann wird man dieses wohl nostalgisch-erschüttert ablehnen. Begegnet man ihm aber forschend, neugierig, interessiert und fragend, dann sind die aktuellen Performances eine wichtige Inspiration für die Auseinandersetzung mit digitalen Kulturen sowie (…).
Ein Beitrag von Martina Leeker (Priv.-Doz. Dr.), freie Medien- und Theaterwissenschaftlerin, Theatermacherin, Theaterpädagogin. (Juli 2020)
Info & Kontakt:
Bund Deutscher Amateurtheater e. V.
Katrin Kellermann
Öffentlichkeitsreferentin
Lützowplatz 9 // 10785 Berlin
Fon 030 263 985 9-16
Fax 030 263 985 9-19
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