#bdat2D – Darstellende Künste und Digitalisierung

BDAT-Jahresthema, Runde 1! Erstmals hat der Bund Deutscher Amateurtheater ein Jahresthema auf die Agenda gesetzt, das alle Theater-Akteur*innen in unterschiedlicher Weise betrifft und das uns durch das Jahr begleiten wird: „Darstellende Künste und Digitalisierung“. Das Thema durchdringt viele unserer Lebensbereiche und auch an der „Theater-Basis“ rumort es digital: Theatergruppen organisieren sich über Whats-App, kommunizieren und werben über Facebook und/oder Instagram, manche setzen neue digitale Techniken in ihren Produktionen ein: sie streamen, haben Influencer*innen im Publikum, bieten künstlerische Interaktionen über das Netz. Die Corona-Pandemie hat der ganzen Entwicklung inzwischen eine völlig neue Dimension geben. Hier wollen wir das Thema im Laufe des Jahres beschreiben, darstellen, Experten zu Wort kommen lassen, Ideen und Konzepte aus der Praxis vorstellen.
Darstellende Künste und Digitalisierung werden in vielen Theater-Feldern stärker zusammen gedacht und wirken aufeinander. Die „Digital-Kultur“ verändert unsere Kommunikation, unser Zusammenleben und unsere Gesellschaft. Es gibt aber auch Grenzen: künstlerisch-ästhetische, soziale, kulturelle, politische, infrastrukturelle, ökologische oder rechtliche Hintergründe können ausschlaggebend sein.
Für die Darstellenden Künste und ihre Akteur*innen ergeben sich aus diesen Entwicklungen komplexe Fragestellungen. Was bedeutet Digitalisierung im Kontext von Theater und wie können wir als Verband, als Bühne, als Mensch damit umgehen und gestalterisch tätig werden? Welche künstlerischen Formate, Theaterformen und -ästhetiken entwickeln sich? Wie verändern sich unsere Fortbildungsformate? Welche kulturpolitischen Rahmenbedingungen gibt es? Wie verändert sich die Kommunikation auf und hinter der Bühne, welche Vor- und Nachteile hat die Digitalisierung im Zusammenspiel von Theater, Ehrenamt und Gesellschaft, wie werden Barrieren ab- oder aufgebaut? Das sind einige der Fragestellungen, die thematisiert, erörtert und diskutiert werden sollen.
Beim BDAT sind aktuell auf verschiedenen Ebenen Veränderungen angesagt. Unsere Zeitschrift Spiel und Bühne erscheint in gedruckter Form nur noch einmal jährlich. Im gleichen Zuge wollen wir künftig bei Instagram Theater-Geschichten erzählen und bringen neben unseren Websites www.bdat.info und www.theaterwelten.info in diesen Tagen ein neues Homepage-Format für das Projekt Landluft 2.0 auf den Weg.
Ziel auf www.landluftzweipunktnull.de ist es, Theater in ländlichen Räumen öffentliche Präsenz, Austausch und Entwicklungspotenziale zu ermöglichen. Weitere digitale Formate, u. a. im Podcast-Bereich, sind angedacht.
Das spannungsreiche Thema steht auch bei unseren Dachorganisationen, z. B. beim Deutschen Kulturrat, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO), Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) oder beim Bundesnetzwerk Bürgerliches Engagement (BBE) im Fokus, was die Debatte zusätzlich befördert.
Impulse zum Jahresthema werden wir u. a. in unserem monatlichen Newsletter, über Facebook und voraussichtlich demnächst über Instagram geben; aber auch bei unseren Veranstaltungen hoffen wir auf regen Austausch. Zum letzten Quartal des Jahres erwarten wir ein vielschichtiges Bild und werden das Schwerpunktthema mit Fachbeiträgen sowie mit Auszügen aus den gesammelten Einsendungen in Spiel und Bühne veröffentlichen.
Schon jetzt freuen wir uns auf Beiträge und Hinweise unserer Mitgliedsverbände und –bühnen, von Theaterschaffenden, Digital-Natives und Digital-Immigrants. Einige Beiträge werden wir (nur mit jeweiligem Einverständnis) auch hier auf unserer Homepage in veröffentlichen. Machen Sie mit?!

Posthumanes Theater. Performativität des Digitalen als Chance
Wird das Performen des Digitalen aus der Perspektive der Aufklärung und eines aus dieser gespeisten Kulturpessimismus betrachtet, dann wird man dieses wohl nostalgisch-erschüttert ablehnen. Begegnet man ihm aber forschend, neugierig, interessiert und fragend, dann sind die aktuellen Performances eine wichtige Inspiration für die Auseinandersetzung mit digitalen Kulturen sowie (…).
(Juli 2020)
Ein Beitrag von Martina Leeker (Priv.-Doz. Dr.), freie Medien- und Theaterwissenschaftlerin, Theatermacherin, Theaterpädagogin.

Engagement im digitalen Wandel
Es ist nicht mehr die Frage, ob die Bürgergesellschaft sich digitalisieren muss. Vielmehr gilt es jetzt zu klären, wie dieser Prozess ablaufen soll und wie gemeinnützige Organisationen dazu ein souveränes Verhältnis gewinnen können.
Ein Beitrag zu aktuellen Debatten, Entwicklungen, Chancen und Herausforderungen von Dr. phil. Serge Embacher, Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement.
(Juni 2020)
Info & Kontakt:
Bund Deutscher Amateurtheater e. V.
Katrin Kellermann
Öffentlichkeitsreferentin
Lützowplatz 9 // 10785 Berlin
Fon 030 263 985 9-16
Fax 030 263 985 9-19
kellermann@bdat.info
www.bdat.info