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THEMENSCHWERPUNKT „NACHHALTIGKEIT“

Innovationsförderung 2023

6.000 Euro für Projekte mit dem Themenschwerpunkt „Nachhaltigkeit“ im Amateurtheater

2022 schrieb der Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) die amarena Innovationsförderung mit dem Förderschwerpunkt „Nachhaltigkeit“ aus. Das seit 2011 agierende Förderprogramm konnte unter 18 Bewerbungen aus dem gesamten Bundesgebiet auswählen. Das Kuratorium unter dem Vorsitz von Frank Grünert, Vizepräsident des BDAT, vergab eine Gesamtfördersumme von 6.000 Euro.
Bewerben konnten sich Theater-, Tanz und Performanceprojekte, die neue Praxis- und Aktionsformen im Amateurtheater erproben. Beantragt werden konnten Mittel für Amateurtheaterprojekte, die sich durch ein besonderes Konzept im Bereich Nachhaltigkeit auszeichnen.

Das amarena Kuratorium wählte folgende Projekte für eine Förderung aus:

aus Hessen, Odenwaldkreis

Das Theaterteam Spiellust e.V. aus Breuberg (Hessen) thematisiert mit dem Projekt „Verfluchte Karibik“ die Nutzung natürlicher Wasserwege am Beispiel des kleinen Flusses Mümling sowie die damit verbundenen Eingriffe in die Natur.

Mit Elementen des performativen und chorischen Theaters improvisieren die Projektteilnehmer*innen zwischen 16 und 66 Jahren an vier Aufführungsstätten mit Texten, Aktionen, Figuren und Choreographien sowie mit musikalischer Begleitung. Die Zuschauer*innen sollen nicht nur unterhalten, sondern zum Diskurs sowie zum Nachdenken über mögliche Konfliktlösungen angeregt werden. Dabei geht der Diskurs über das Stück als solches hinaus, indem vor Ort lokale Initiativen zur weiteren Auseinandersetzung mit der Thematik und somit zu einer nachhaltigen Diskussion einladen. Der Nachhaltigkeitsaspekt findet sich zudem in den Rahmenbedingungen der Umsetzung dieses Projektes wieder: wiederverwendete Bühnenmaterialien und ressourcenschonende Mobilitätssicherung zwischen den Aufführungsorten sind Teil des Konzepts. Bereits bestehende Kooperationen zu Schulen und kirchlichen Einrichtungen werden genutzt, um regional viele Menschen mit diesem Projekt zu erreichen.

Das Kuratorium sieht die Nachhaltigkeit beispielgebend auf mehreren Ebenen berücksichtigt und hält dieses Projekt für besonders förderungswürdig.

Dr. Marcus O. Klein (amarena Kuratoriumsmitglied)

Weitere Informationen unter www.spiel-lust.com

Studio 7 aus Nordrhein-Westfalen, Schwerte

Die Theaterwerkstatt für aktive Kultur e.V. | STUDIO 7 in Schwerte besteht seit über 30 Jahren. Die Mitglieder sind Bürger*innen, die Theater als aktive Kultur leben. Neben eigenen Theaterstücken, internationalen Koproduktionen und pädagogischer Arbeit in der Vermittlung von Schauspielkunst widmet sich Studio 7 seit einigen Jahren soziokulturellen Theaterprojekten in Schwerte.

Das nun ausgezeichnete Projekt „Ich sag was“ ist für Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren, die sich mit Themen wie Klimawandel, sozialer Ungerechtigkeit und ihrer eigenen Zukunft auseinandersetzen und ihre Stimmen erheben. Sie erstellen eigene Szenen und präsentieren eigene Soli.

Das Kuratorium würdigt die besondere Herangehensweise: Jede*r Jugendliche steht für seine*ihre Meinung, präsentiert sie und ist doch Teil eines Ganzen. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Themen, das Erarbeiten von Einzelszenen und gegenseitige Unterstützung führen zu einer kritischen Perspektive und dem Hinterfragen eigener Stereotypen. Die kreative Aufgabe besteht darin, nachhaltig zu produzieren, recycelte Materialien für Requisiten zu verwenden und mit energiearmen Lichtquellen zu arbeiten.  Auch hier sind wieder alle gefragt, Ideen einzubringen und bei der Montage „anzupacken“.

Der Ansatz, junge Menschen für sich sprechen zu lassen und ihnen die Verantwortung für die Produktion zu überlassen, ihre Kritik und ihre Wünsche einfließen zu lassen, führt zu einem Projekt, das für Überraschungen gut ist. Das Projekt ist mutig und ambitioniert. Auch damit hat es das Kuratorium überzeugt.

Bärbel Mauch (amarena Kuratoriumsmitglied)

Die Maßnahme wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).